„Angesichts des neuartigen Charakters der EU-Verordnung über Entwaldung, des eng gesteckten Zeitplans und der Vielfalt der beteiligten internationalen Interessenträger ist die Kommission der Auffassung, dass eine zusätzliche Frist von 12 Monaten für die Einführung des Systems eine ausgewogene Lösung darstellt, um die Marktteilnehmer weltweit dabei zu unterstützen, eine reibungslose Umsetzung von Anfang an sicherzustellen.“ Das teilt die EU-Kommission mit und löst mit diesem späteren Start der EU-Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) unterschiedliche Reaktionen aus. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und der grüne EU-Abgeordnete Ma
Agroforstsysteme stehen hoch im Kurs: über 300 Menschen aus Landwirtschaft, Forschung und Naturschutz haben sich seit gestern und noch bis heute beim Agroforst-Kongress in Kassel versammelt, mehr als 1500 sind online dabei. „Agroforst – vielfältig, bäuerlich, notwendig“ heißt die Veranstaltung, die aufzeigen soll, wie Bäume auf Äckern und Feldern zur Bewältigung der Klimakrise beitragen können. Tina Andres, Vorsitzende des Bunds Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), der den Kongress gemeinsam mit der AbL, junger AbL und der BaumLand-Kampagne veranstaltet, sagt: „Unsere Botschaft lautet: In Zeiten von Klimawandel, Artensterben und bedrohlicher Bode
Der von der Ampel vorgelegte Entwurf für ein neues Tierschutzgesetz steht von unterschiedlichster Interessensseite heftig in der Kritik. Für Umwelt- und Tierschutzverbände ist er „zu schwach“, für den Bauernverband „eine Bedrohung für die Tierhaltung in Deutschland“ und für die Opposition im Bundestag ist er unter anderem „völlig überzogen“. Nachbesserungsbedarf wird aber auch aus den Reihen der Ampelfraktionen gesehen. Tierschutzbund: Deutschland sollte Vorreiter im Sachen Tierschutz sein Zum Welttierschutztag am 4. Oktober fordert der Deutsche Tierschutzbund, den zu schwachen Entwurf der Bundesregierung für das neue Tierschutzgesetz umfassend n
Verbraucher:innen und Milchviehhalter:innen warten immer noch auf die Einführung der staatlichen Kennzeichnungspflicht der Haltungsform für Milch und Milchprodukte. Sie ist Voraussetzung, um allen Marktteilnehmern eine objektive Orientierung am Markt zu bieten. Mittlerweile ist u.a. der Einzelhandel mit einer eigenen Haltungsform-Kennzeichnung vorgeprescht, wodurch besonders die Weidehaltung von Milchkühen benachteiligt wird. Weidehaltungsbetriebe werden verpflichtet, zusätzlich einen Laufhof bereit zu stellen, können sie das nicht leisten, verschwinden sie bei der Kennzeichnung in der Gruppe der Betriebe mit ganzjähriger Stallhaltung. Eine gute Weideh
„Der von Minister Özdemir vorgestellte Ernährungsreport 2024 entspricht nicht den Erfahrungen und Marktbeobachtungen der deutschen Imkereien.“ Das erklärt der Neue Imkerbund. In dem Ernährungsreport werde behauptet, 77 Prozent der Verbraucher würden darauf achten, dass die Lebensmittel, die sie kaufen, regional erzeugt werden. Weitere 70 Prozent der Verbraucher würden darauf achten, dass die Lebensmittel ökologisch erzeugt wurden. Und 68 Prozent würden Wert darauf legen, dass ein Lebensmittel umwelt- und ressourcenschonend produziert werde. Nur 55 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher würden darauf achten, dass die Lebensmittel preiswert seien.
Die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland legen großen Wert auf Informationen über die Lebensmittel, die sie kaufen, und achten stärker als in früheren Jahren zum Beispiel auf Tierwohl, Regionalfenster und das EU-Bio-Siegel. Dies geht aus dem Ernährungsreport 2024 hervor, den Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir vorgestellt hat und sich dabei deutlich von dem Vorwurf distanzierte, dass die Grünen respektive die Politik den Menschen vorschreiben würde, was sie zu essen haben. "Unsere Bürgerinnen und Bürger entscheiden selbst, wie sie sich ernähren, da braucht es von niemandem Belehrungen oder Vorschriften. Das klingt wie eine Selbstverständlichk
Anlässlich des 37. Deutschen Naturschutztages (DNT) appelieren führende Naturschutzorganisationen und Expert:innen an Politik und Gesellschaft, den besorgniserregenden Zustand der Natur nicht länger zu ignorieren, mahnen konkrete Maßnahmen auch in der Agrarpolitik an und warnen vor der Gefährdung des Naturschutzes durch den zunehmenden Rechtsruck in Europa. Trotz einzelner Erfolge und positiver Entwicklungen im Naturschutz ist die Gesamtbilanz laut DNT weiterhin deutlich negativ: Über 80 Prozent der geschützten Lebensräume in der EU befinden sich in einem schlechten Zustand, und seit 1970 ist der Bestand an Feldvögeln um 80 Prozent zurückgegangen. A
Unser Planet befindet sich in einem desolaten Zustand und das Risiko steigt, dass die Widerstandsfähigkeit und Stabilität des Erdsystems bald völlig ins Wanken geraten könnten. Daher unterziehen Wissenschaftler*innen den Patienten künftig einem jährlichen Gesundheitscheck, um die Lage im Auge zu behalten, Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln und die Ursachen der Leiden zu identifizieren. Der erste Befund der jährlichen Kontrolluntersuchung wurde nun am 24. September vorgelegt: der „Planetary Health Check 2024“ erstellt von der Initiative „Planetary Boundaries Science” (PBScience) unter der Leitung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK).
Wer hat als Erster die Gen-Schere CRISPR/Cas erfunden, die DNA an einer bestimmten Stelle durchschneiden kann? An der Erfindung waren mehrere konkurrierende Forschungsteams beteiligt, doch nur Jennifer Doudna und Emmanuelle Charpentier wurden dafür mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Sie werden auch als Erfinderinnen von Patenten genannt, die schon in den Jahren 2012 und 2013 angemeldet und in Europa erteilt wurden. Nun fordern ihre Patentanwälte, dass zwei der wichtigsten europäischen Patente, EP2800811 und EP3401400, zurückgezogen werden. Das teilt das Institut für unabhängige Folgenabschätzung in der Biotechnologie Testbiotech mit. Die Patente auf
Eine Delegation vom „Bündnis für eine gentechnikfreie Landwirtschaft in Niedersachsen, Bremen und Hamburg“ hat heute in Hannover eine gentechnikfreie Erntedank-Krone an Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte und an den niedersächsischen Landtag überreicht. Das Bündnis setzt damit in Zeiten der Erntedankfeste ein deutliches Zeichen im heftigen politischen Streit zwischen EU-Kommission und den EU-Mitgliedsländern um die Deregulierung der Neuen Gentechnik (NGT). In einer Erklärung des Bündnisses aus Landwirtschaft, Saatguterzeugung, Lebensmittelhandwerk, Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutz heißt es dazu: „Trotz stark zunehmender Wetterextreme ist e
In der Bundesratssitzung am morgigen Freitag droht ein Teil des vom Bundestag beschlossenen „Agrarpaketes“ von einigen Länderministern untergraben zu werden. Der Bundestag hatte sich dabei Anfang Juli unter anderem für die Einführung einer zusätzlichen Ökoregelung zur Förderung der Weidehaltung in Milchviehbetrieben ausgesprochen. Zwar soll der Bundestagsbeschluss über das Agrarpaket an sich nicht angefochten werden, jedoch liegt für die Bundesratssitzung eine Entschließungsvorlage vor, welche eine tatsächliche Umsetzung der Weideförderung blockieren könnte. Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) fordert den Bundesrat auf, die längst ü
Die Bundesregierung hat im Ausschuss der Ständigen Vertreter der Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten (AStV) dem Antrag der Europäischen Kommission zugestimmt, den Schutzstatus des Wolfes in der Berner Konvention herabzustufen - von „streng geschützt“ auf „geschützt“. Zuvor hatte Bundesumweltministerin Steffi Lemke anders als bisher erklärt, die Entscheidung mitzutragen, und auch Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir nannte sie eine „gute Entscheidung“. Auch der Bauernverband begrüßte den im AStV mehrheitlich gefassten Beschluss. Deutliche Kritik kommt von Natur- und Umweltschutzverbänden. Die Bundesumweltministerin erklärte mit Blick auf die Ent
Ein vom Europäischen Rechnungshof veröffentlichter Bericht äußert Zweifel an der Wirksamkeit der EU-Förderung für den ökologischen Landbau. Die derzeitige Strategie weise erhebliche Mängel auf, und es gebe für die Bio-Branche weder eine Vision noch Ziele über 2030 hinaus. Zwar habe dank der jährlichen EU-Milliarden die ökologisch bewirtschaftete Fläche zugenommen, doch werde den Anforderungen und dem Bedarf des Sektors zu wenig Beachtung geschenkt. Infolgedessen sei die biologische Produktion nach wie vor ein Nischenmarkt, und die Prüfer warnen, dass die EU ihre entsprechenden Ausbauziele wohl deutlich verfehlen dürfte. Der Bund Ökologische Lebensmitte
Unter dem Motto „Gemeinsam regional denken“ finden zum der Tag der Regionen 2024 im September und Oktober über 1.000 Aktionen und Veranstaltungen in verschiedenen Formaten bundesweit rund um das Thema Regionalität statt. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und 15 Länderministerinnen und -minister haben eine Schirmherrschaft übernommen und Videobotschaften verfasst. Zu den Unterstützer:innen und Teilnehmer:innen des Tags der Regionen gehören unter anderem auch Vertreter:innen der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft sowie NEULAND, der Verein für tiergerechte und umweltschonende Nutztierhaltung. „Mit seiner Vielfalt an Aktionen le
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat in einem jetzt vorgelegten Positionspapier Milch und pflanzliche Alternativen miteinander verglichen. Im Ergebnis empfiehlt die DGE täglich Milch und Milchprodukte zu verzehren, für Erwachsene zwei Portionen Milch und Milchprodukte pro Tag. Pflanzliche Alternativen erachten die Experten für Personen, die weniger/keine oder mehr Kuhmilch (-produkte) konsumieren als sinnvoll. Ziel des DGE-Positionspapiers ist es, pflanzliche Milchalternativen und Kuhmilch im Hinblick auf die Dimensionen einer nachhaltigeren Ernährung einzuordnen. Dabei berücksichtigt die DGE nach eigenen Worten primär die Dimensionen G
Die Stellungnahmen von 15 EU-Mitgliedsstaaten in einer informellen Abfrage der ungarischen Ratspräsidentschaft zu den ungeklärten Fragen in Bezug auf die Deregulierung neuer gentechnischer Verfahren (NGT) sind veröffentlicht. Die NGT-Befürworter beharren auf den bekannten Argumenten, die Deregulierungsgegner bringen neue Aspekte ein. Ein Land wechselt unerwartet seine Position. Das teilt der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) mit. Non-Paper gibt Raum für Diskussion Gleich zu Beginn seiner Ratspräsidentschaft am 1. Juli 2024 hat das grundsätzlich gentechnikkritische Ungarn mit einer informellen Abfrage (Non-Paper) an die Gentechnik-Arbeit
Das US-Landwirtschaftsministerium hat den gentechnisch veränderten Weizen HB4 für den kommerziellen Anbau freigegeben. In Großbritannien hat das John Innes Centre seine ersten Feldversuche mit Crispr-Weizen abgeerntet. Und in der Schweiz wollen Wissenschaftler:innen des staatlichen Agrarforschungszentrums Agroscope im Herbst einen selbst entwickelten Gentech-Weizen versuchsweise anbauen. Der Streit um mögliche Interessenkonflikte der Projektbeteiligten und verdeckte staatliche Subventionen für ein ausgegründetes privates Unternehmen erreichte vergangene Woche das Schweizer Parlament. Der Gentech-Weizen HB4 der argentinischen Firma Bioceres Crop Solu
Die Oktoberausgabe der Unabhängigen Bauernstimme ist da! Anlässlich des bevorstehenden Erntedankfestes beschäftigen wir uns im Schwerpunkt damit, wie nicht nur die Ernte sondern alle Ackerarbeiten von Wetterbedingungen beeinflusst werden, weil die Jahre und Jahreszeiten im Klimawandel immer unberechenbarer werden. Eine Erkenntnis unseres „Wetterberichts“: Die Gewissheit ist, dass alles ungewisser wird - dagegen hilft nur Beweglichkeit. Das verdeutlicht im Kommentar Julius Jacobi, der als Jungbauer in Nordrhein-Westfalen Saatgut erzeugt und Milchvieh hält. Weiterhin geben Martin Schulz in Niedersachsen und Marc Berger in Baden-Württemberg Einblicke, in
Nächste Woche steigt in Kassel der bundesweite Agroforst-Kongress. Mit ihm werden vom 1. bis 2. Oktober ganz verschiedene Menschen zusammengebracht: Bäuer:innen, Naturschützer:innen und Aktive aus Waldgärten, Menschen aus der öffentlichen Verwaltung, landwirtschaftliche Berater:innen und Wissenschaftler:innen. Gemeinsam diskutieren sie, wie mehr Gehölze in die Landschaft zu bringen und sie produktiv zu nutzen und zu vermarkten sind– mal als syntropisches Agroforstsystem, mal als Streuobstwiese oder Heckenlandschaft. Und wie bäuerliche Agroforstsysteme Landwirten helfen, sich an die Herausforderungen der Klimakrise anzupassen und Antworten auf das Arten
Ende September befasst sich der Bundestag mit dem neuen Entwurf zum Tierschutzgesetz, nachdem im Juli der Bundesrat seine Stellungnahme abgegeben hat. Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) formuliert deutliche Anforderungen an die Abgeordneten des Bundestages, damit ein neues Tierschutzgesetz den bereits massiven Strukturwandel bei den Milchviehbetrieben nicht weiter forciert. Grundsätzlich begrüßt die AbL Maßnahmen, die den Umbau der Tierhaltung voranbringen und Tierschutzaspekte stärken. Bei einem weiter so wie bisher steht nach Ansicht der AbL auch die gesellschaftliche Akzeptanz der Tierhaltung auf dem Spiel und es drohen Geric
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Interview mit Historikerin Susanne Anwander über die Gescheh