»Öffentliche Gelder für öffentliche Güter« – »Ja wofür denn sonst!?« möchte man fragen.
Eigentlich ist es eine Selbstverständlichkeit: dass öffentliche Gelder nicht für die Schädigung von Natur und Umwelt und nicht für die Begünstigung einiger weniger verwendet werden, sondern allein für die Leistungen der Landwirtschaft, die der Allgemeinheit und dem Gemeinwohl wieder zugutekommen.
Dass dies alles andere als selbstverständlich ist zeigt die aktuelle Debatte um die Reform der EU-Agrarpolitik, dem diesjährigen Schwerpunktthema des Kritischen Agrarberichts. Es gibt wenige Politikbereiche, in denen die Kluft zwischen dem, was die Bürger zu Recht erwarten, und dem, was die Politiker im Verbund mit Lobbygruppen betreiben, so groß ist wie in der Landwirtschaft.
In diese Debatte mischen sich immer mehr Bürgerinnen und Bürger ein. »Wir haben es satt!« lautet der Slogan der Bewegung »meine Landwirtschaft«, die im Januar 2013 bereits zum dritten Mal tausende Protestierende nach Berlin versammelt. Ein breites gesellschaftliches Bündnis, an dem auch die Mitglieder des AgrarBündnisses aktiv mitwirken.
Allein 14 der insgesamt 47 Beiträge sind der aktuellen Debatte über die EU-Agrarreform gewidmet. Kein einfaches Unterfangen, muss doch nach zwei Seiten hin gestritten werden. Ein argumentativer Spagat: auf der einen Seite die guten Reformansätze gegen die Verfechter des Status quo zu verteidigen, zu denen die deutsche Bundesregierung in trauter Zweisamkeit mit dem Bauernverband zählt. Auf der anderen Seite das Ungenügende des Reformvorschlags der EU-Kommission aufzuzeigen, gemessen an dem von Agrarkommissar Ciolo? selbst gesteckten Ziel, die Landwirtschaft in Europa künftig »grüner und gerechter« zu gestalten.
Noch ist nichts entschieden. Der vorliegende Kritische Agrarbericht liefert allen, sich in die aktuelle Debatte einmischen wollen wichtige Informationen und Argumente um sich in der Öffentlichkeit an der Diskussion zu beteiligen.