Haltungswechsel: ALDI SÜD verkündet vorzeitige Zielerreichung

Bis 2030 wird ALDI SÜD sein gesamtes Frischfleisch- und Trinkmilchsortiment sowie die gekühlten Fleisch- und Wurstwaren auf die tiergerechteren Haltungsformen 3 und 4 umstellen. „Schon heute bezieht das Unternehmen 100 Prozent seiner Trinkmilch und fast 50 Prozent des Frischfleischs aus den höheren Haltungsformen“, erklärt das Unternehmen und fügt per Fußnote hinzu: Bezogen auf den Umsatz bei ALDI SÜD in Deutschland mit a) Frischfleisch der größten Nutztiergruppen Rind, Schwein, Hähnchen und Pute; ausgenommen (internationale) Spezialitäten und Tiefkühlartikel; mit b) Trinkmilch der Eigenmarken; ausgenommen sind Markenartikel bzw. mit c) unseren Eigenmarken aus den Bereichen gekühlte Fleisch-, Wurst- und Schinkenwaren sowie Frikadellen der größten Nutztiergruppen Rind, Schwein, Hähnchen und Pute; ausgenommen sind internationale Spezialitäten sowie Convenience- und Fertiggerichte.

Fast die Hälfte des Frischfleischs bei ALDI SÜD stammt laut Unternehmen aus den tierwohlgerechteren Haltungsformen 3 und 4. Damit haben sich die Umsatzanteile mit Frischfleisch aus den höheren Haltungsformen im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt, so ALDI SÜD. Insbesondere in Hessen, Bayern und Baden-Württemberg sei die Nachfrage groß. Hier stammten bereits mehr als 50 Prozent des Frischfleischs aus den höheren Haltungsformen.

Ab März 2024 biete ALDI SÜD zudem sein gesamtes Putenfrischfleisch aus den höheren Haltungsformen an und erreiche damit sechs Jahre vor dem selbst gesetzten Zieldatum die Umstellung einer kompletten Tierart mit Ausnahme von (internationalen) Spezialitäten und Tiefkühl- sowie Aktionsartikeln. Bei den gekühlten Fleisch- und Wurstwaren stammten schon über 20 Prozent aus den höheren Haltungsformen.

Bei der Umstellung der Trinkmilch hat ALDI SÜD seine Ziele nach eigenen Worten „weit übertroffen und den Haltungswechsel bereits jetzt vollständig umgesetzt“. Ab sofort bezieht das Unternehmen das komplette Trinkmilchsortiment aus den höheren Haltungsformen, auch hier bezogen auf den Umsatz (Durchschnitt ALDI Nord & ALDI SÜD) in Deutschland mit Trinkmilch der Eigenmarken, ausgenommen sind Markenartikel. Zudem biete der Discounter seit Januar seine komplette Trinkmilch ausschließlich aus deutscher Herkunft an, und auch hier der Blick ins Kleingedruckte: Betrifft Trinkmilch der Eigenmarken, ausgenommen sind Markenartikel und internationale Spezialitäten.

Als Grundversorger sieht es ALDI SÜD als seine klare Verantwortung, nachhaltigere Lebensmittel für alle leistbar zu machen und setzt nach eigenen Worten, wo immer möglich, auf deutsche Herkunft. Daher treibe das Unternehmen seit 2021 den Haltungswechsel für mehr Tierwohl konsequent voran. „Die steigende Nachfrage nach Tierwohl- und Bio- Produkten zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die Kund:innen machen mit ihrer Wahl am Regal deutlich, dass Tierwohl und eine Tierhaltung nach ökologischen Standards einen immer größeren Stellenwert bei der Kaufentscheidung einnehmen“, sagt Dr. Julia Adou, Director Sustainability bei ALDI SÜD.

Ab Juli fünfstufige Haltungsformkennzeichnung

Bereits im Januar hatte ALDI angekündigt, zum erstmöglichen Zeitpunkt die neue fünfstufige Haltungsformkennzeichnung der Initiative Tierwohl, die Bio-Produkte mit einer zusätzlichen Stufe gesondert auszeichnet, zu übernehmen.

„Als Vorreiter beim Thema Tierwohl ist es für uns selbstverständlich, dass wir auch bei der Umstellung auf die fünfstufige Haltungsform der ITW vorangehen und so noch mehr Orientierung für unsere Kund:innen schaffen“, sagt Dr. Julia Adou. Mit der Anpassung der Haltungsformen bereite sich ALDI auf die Umsetzung des von Bundestag und Bundesrat beschlossenen Gesetzes zur Tierhaltungskennzeichnung vor. Dieses verpflichtet Lebensmitteleinzelhändler ab August 2025 zunächst frisches Schweinefleisch entlang von fünf Haltungsformen von „Stall“ bis „Bio“ zu kennzeichnen. Eine Ausweitung auf die Außer-Haus-Verpflegung, verarbeitete Produkte sowie weitere Tierarten soll zügig folgen. Verbraucher:innen werden laut ALDI anhand der bereits gelernten Haltungsformen an das fünfstufige System der Bundesregierung herangeführt. „Nun liegt es an der Politik, endlich klare und praktikable Kriterien zu definieren, für die die bereits etablierten Haltungsformen als Blaupause dienen müssen“, sagt Marc Sagel, Director Sustainability & Stakeholder Relations bei ALDI Nord.