Das Umweltinstitut München und das Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft (BEL) gehen juristisch gegen die verlängerte Genehmigung des Unkrautvernichters Pendimethalin vor. Der umstrittene Wirkstoff erhielt im September 2024 von der EU eine sogenannte „technische Verlängerung“ für weitere zwei Jahre, weil seine offizielle EU-Genehmigung ausgelaufen war. Die Vereine kritisieren diese Entscheidung, denn der Wirkstoff verbreitet sich unkontrolliert in der Umwelt und steht wegen seiner Gefährlichkeit bereits auf der Liste der Stoffe, die die EU durch weniger giftige Alternativen ersetzen soll. Pendimethalin ist, so die zwei Vereine, ähnlich wie
Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hat die überlangen Zahlungsziele der EDEKA Zentralhandelsgesellschaft mbH bei einer von der BLE nicht namentlich genannten Molkerei als unlautere Handelspraktiken untersagt. Während die betroffene Molkerei ihre Landwirte für angelieferte Milch innerhalb der gesetzlichen Frist von 30 Tagen entlohnte, zahlte die EDEKA ihrer Lieferantin den Kaufpreis für frische Milch- und Sahneprodukte erst nach mehr als 49 Tagen. Die BLE hat festgestellt, dass der erzeugergetragenen Molkerei durch die notwendige Zwischenfinanzierung Kosten entstanden und so die Erlöse geschmälert wurden, die sie als Milchgeld a
Ein breites Bündnis aus Verbänden der Bereiche Umwelt, Landwirtschaft und Wasserwirtschaft sowie eine Gewerkschaft machen sich in einem gemeinsamen Appell an die Mitglieder des Vermittlungsausschusses für eine verursachergerechte, bürokratiearme, umwelt- und gewässerschonende Düngepolitik stark. Anlass ist das noch immer offene Gesetzgebungsverfahren zur Novellierung des Düngegesetzes. Mit dem vom Bundestag bereits beschlossenen Gesetzentwurf sollten Zusagen an die EU-Kommission zum Wirkungsmonitoring in nationales Recht umgesetzt und durch das Zusammenspiel aus Stoffstrombilanz und Monitoring Verursachergerechtigkeit in der Düngepolitik geschaffen
Bio-Basmatireis aus Pakistan, der über die Niederlande nach Deutschland kam, war mit Spuren von gentechnisch verändertem (gv) Reis verunreinigt. Die hessische Lebensmittelüberwachung hatte dies schon 2023 festgestellt. Doch im Schnellwarnsystem RASFF der EU tauchte der Fall erst im August dieses Jahres auf - ohne die Information, dass die Spuren vermutlich von einem vor mehr als 20 Jahren einmalig in Pakistan zu Forschungszwecken freigesetzten Basmatireis B-307 stammen. Am 2. August 2024 meldete Deutschland im RASFF den Fund einer nicht zugelassenen gentechnischen Verunreinigung in Bio-Basmatireis aus Pakistan. Die Reisprobe war laut Schnellwarnsyst
Der aktuelle Milcherzeugerpreis liegt mit annährend 50 Cent/kg im Bundesschnitt auf einem Niveau, das eine Deckung der Erzeugerkosten geradeso ermöglicht. Steigende Milcherzeugerpreise konnten den leichten Kostenanstieg, der sich in der Summe im letzten Berechnungszeitraum nach einer Phase in Teilen fallender Betriebsmittelkosten für die Milcherzeugung ergeben hat, auffangen. Darauf weist der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) hin, widerspricht jedoch der Beurteilung dieser Situation durch den Milchindustrie-Verband (MIV, der nach eigenen Angaben „rund 90 leistungsstarke private, genossenschaftliche und multinationale Unternehmen sowie Förde
Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) hat im Rahmen eines Parlamentarischen Frühstücks in Berlin die Studie „Analyse und Effekte von Milchliefervertragsänderungen bei Umsetzung des Art. 148 der GMO in Deutschland“ vorgestellt, die einer Umsetzung des Art. 148 GMO eine klare Absage erteilt. Entschiedener Widerspruch zu der Studie und deren vom DRV geteilten Ergebnissen kommt von Milcherzeugern, dem Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM), der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und dem MEG Milch Board. BDM: Analyse bedient Vollkasko-Mentalität der Molkereien Das von Molkereien finanzierte Ife-Institut kommt in einer vom Deutsc
Marktbeobachtungen von Hugo Gödde +++ Die Fleischbranche ist im Umbruch. Das lässt sich besonders beim holländisch- deutschen Fleischkonzern Vion erkennen. Erneut musste der Fleischriese ein negatives Jahresergebnis vorlegen. Auch 2022 wurden mit 90 Mio.€ rote Zahlen geschrieben (Vorjahr minus 108 Mio. €). Trotzdem ist man in der Konzernspitze (natürlich) zuversichtlich und sieht sich bei der Restrukturierung „auf einem guten Weg“. Kern des Transformationsprogramms „Change that matters“ (Wechsel, der zählt) ist der Rückzug vom defizitären deutschen Markt, der möglichst Ende des Jahres abgeschlossen werden soll. Dieser radikale Schnitt hat selbst Markte
Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) e.V. sowie die Jugendorganisation junge AbL (jAbL) haben mit der Veröffentlichung einer Stellungnahme ihre Forderung nach „Einführung und Ausgestaltung einer Existenzgründungsprämie in Niedersachsen“ unterstrichen. In dem Papier plädieren die Organisationen für eine Förderprämie von 100.000 € pro Betrieb, die nach einem Punktesystem vergeben werden soll. Den Anlass der Veröffentlichung bildet eine Veranstaltung der Landtagsfraktion der Grünen mit dem Titel „Nachfolge und Existenzgründungen in der Landwirtschaft – alles (k)ein Problem?“, auf der auch Vertreter:innen der zwei Organisationen referier
Verschmutzung, Lebensraumverschlechterung, Auswirkungen des Klimawandels und Übernutzung der Süßwasserressourcen belasten die Seen, Flüsse, Küstengewässer und das Grundwasser in Europa wie nie zuvor. Laut einer jetzt von der Europäischen Umweltagentur (EUA) veröffentlichten umfangreichsten Bewertung des Zustands der europäischen Gewässer kann Europa seine Ziele zur Verbesserung des Gewässerzustands im Rahmen der EU-Vorschriften voraussichtlich nicht erreichen. Die Agrarwirtschaft ist laut dem EUA-Bericht die größte Belastung für Oberflächen- und Grundwasser. Eine bessere Wasserbewirtschaftung ist laut EUA entscheidend, um die Resilienz der Wasserver
Im Kampf gegen „hochgiftige Pestizide“ erreicht die Deutsche Umwelthilfe (DUH) nach eigenen Angaben „einen weiteren großen Erfolg“: Die Zulassungen der Flufenacet-haltigen Pestizide Elipris und Tactic und darüber hinaus die Zulassungen für alle weiteren Pestizide-Produkte mit diesem Wirkstoff sollen widerrufen werden. Dies kündigte das zuständige Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmitteilsicherheit (BVL) im Kontext der gerichtlichen Verfahren der DUH gegen die Mittel Elipris und Tactic, die zur Bekämpfung des Gemeinen Windhalms und von Ackerfuchsschwanz eingesetzt werden, an. Von dem Widerruf sind insgesamt 36 Produkte betroffen. Flufenacet gehö
Mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) erhebt weltweit erstmals jemand vor einem obersten Gericht Klage auf eine bessere Naturschutz-Gesetzgebung. Gemeinsam mit mehreren Einzelklagenden wie dem bekannten Schauspieler Hannes Jaenicke und Naturschützer Christof Martin hat der BUND am 23. Oktober Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht erhoben. Mit der Klage soll der Gesetzgeber verpflichtet werden, ein umfassendes gesetzliches Biodiversitäts-Schutzkonzept vorzulegen. Dies müsse einen sofortigen Stopp des Biodiversitätsverlusts und koordinierte Schritte zur Wiederherstellung von biologischer Vielfalt umschließen. Das Tem
Die Novemberausgabe der Unabhängigen Bauernstimme ist da! Schwerpunktmäßig geht es um die Frage, was ist Gute Arbeit in der Landwirtschaft? Gesamtgesellschaftlich verändert sich die Einstellung zur Arbeit; sie wird viel stärker ins Verhältnis zu Freizeit und Familie gesetzt. Wir haben bei verschiedenen Bäuerinnen und Bauern nachgefragt, wie bei ihnen die Arbeit auf dem Hof läuft oder was sie unter guter Arbeit verstehen. Dabei ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf z.B. ein Thema von Grünlandbäuerin Elisabeth Fresen. Ackerbauer Christoph Rothhaupt berichtet über die Gefahr für Gesundheit und Familie, wenn man sich vor lauter Arbeit an den Betrieb
Am 16. Oktober ist jedes Jahr Welternährungstag – und Hunger und Mangelernährung rücken zumindest für diesen Tag ins Rampenlicht der Medienberichterstattung. Die Politik und internationale und zivilgesellschaftliche Organisationen warten mit Statements und Pressemitteilungen auf, um darauf aufmerksam zu machen, dass weltweit immer noch eine Dreiviertelmilliarde Menschen an chronischer Unterernährung leiden und dauerhaft zu wenige Kalorien zu sich nehmen. Und auf die traurige Tatsache, dass es bei der Hungerbekämpfung einfach nicht voran geht. Die Welternährungsorganisation FAO läutete den diesjährigen Welternährungstag in Rom mit einer Veranstaltung ei
Zu ihrer Jahrestagung 2024 lädt die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft ein. Sie findet statt am 1. November in der Evangelischen Tagungsstätte Bad Boll (Akademieweg 11, 73087 Bad Boll) und beginnt um 14.00 Uhr. In der Einladung der AbL heißt es: „“Wir möchten Sie herzlich einladen zu unserer diesjährigen Fachtagung „Vorwärts statt rückwärts in der Agrarpolitik: Für viele und vielfältige Höfe!“. Uns erwartet ein spannendes agrarpolitisches Programm mit Werkstätten, Diskussionsrunden und Inputs von bäuerlichen Betrieben. Höhepunkt der Tagung wird die Podiumsdiskussion am Freitagabend, 1. November ab 19.45 Uhr, mit Silvia Bender, Staatssekre
Marktbeobachtungen von Hugo Gödde +++ Das Bangen um die BayWa geht weiter. Der bayerische Agrarriese war mal ein Unternehmen, das sich um Absatz und Vermittlung für die Landwirtschaft kümmerte, ist aber in den letzten Jahren weltweit auf eine wilde Einkaufstour gegangen und hat sich dabei komplett verkalkuliert. Bei über 5 Mrd. € Schulden muss der Konzern nun saniert werden, um eine Insolvenz zu verhindern. Seit Wochen wird mit den kreditgebenden Banken verhandelt – beobachtet vom gesamten Agrarhandel und von Landwirten, die um die Bezahlung ihrer Waren bangen und von Kleinanlegern, die um ihre Einlagen bei Wind- oder Solarparks fürchten. Liquidität
Die von der Sachverständigengruppe "Weltwirtschaft und Sozialethik" der Deutschen Bischofskonferenz veröffentlichet Studie „Ernährungssicherheit, Klimaschutz und Biodiversität – ethische Perspektiven für die globale Landnutzung“ fordert eine „globale Landnutzungswende“. Auf die Frage „Darf sich Kirche derart in die Landwirtschaft einmischen?“ antwortet der bayerische Landesverband der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) mit einem eindeutigen „Ja“. Die Kirche hat nach Ansicht der AbL sogar die Pflicht, nicht nur von der Schöpfung zu reden, sondern sich zu Wort zu melden, wenn diese Schöpfung in Gefahr ist – Versuche, der Kirche in solch
Eine kürzlich veröffentlichte Studie, erstellt von der Sachverständigengruppe "Weltwirtschaft und Sozialethik" der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), fordert eine fundamentale Umkehr in der Agrarpolitik und der landwirtschaftlichen Praxis, ruft zu einer „globalen Landnutzungswende“ auf. Die Studie löste heftige und unterschiedlichste Reaktionen aus. Die Deutsche Bischofskonferenz hat heute mit dem nachfolgend dokumentierten „Hinweis“ auf die Reaktionen reagiert. Am 11. September 2024 wurde die Studie der Sachverständigengruppe Weltwirtschaft und Sozialethik „Ernährungssicherheit, Klimaschutz und Biodiversität: Ethische Perspektiven für die globale L
Das Bayerische Landwirtschaftsministerium hat angekündigt, eine erfolgreiche Förderung zum Erhalt von Humusböden ab 2025 nicht mehr anzubieten. Von einem „dreifachen Salto rückwärts“ beim Klimaschutz in der Landwirtschaft und einem „Schlag ins Gesicht insbesondere der Öko-Bauern und Öko-Bäuerinnen“ spricht die Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V. (LVÖ). „Nicht hinzunehmen“ ist die Entscheidung für die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Bayern. Und ein „extremer Vertrauensbruch“ des Ministeriums gegenüber den Landwirten und Landwirtinnen ist es in den Augen des BUND Naturschutz (BN) in Bayern. Per Pressemitteilung
Das Europäische Patentamt (EPA) hat einen Einspruch gegen ein Patent der Firma KWS auf kältetoleranten Mais (EP 3380618) zurückgewiesen. Die internationale Koalition von Keine Patente auf Saatgut! hatte den Einspruch eingelegt, weil Patente auf konventionell gezüchtete Pflanzen und Pflanzensorten in Europa nicht zulässig sind. Das Bündnis Keine Patente auf Saatgut!, dem auch die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft angehört, plant gegen die Entscheidung des EPA Beschwerde einzulegen und fordert die Politik zum Handeln auf. Bei seiner Entscheidung beruft sich das EPA auf eine umstrittene Klausel, nach der dieses Verbot nur auf Patente angewe
Mit Blick auf den aktuell veröffentlichten Milch Marker Index stellt sich der Vorstandsvorsitzende der MEG Milch Board, Frank Lenz, die Frage, ob die derzeitige Preispolitik allen Marktbeteiligten zuträglich ist und sieht Molkereien, Handel und Politik gleichermaßen in der Pflicht, sollten sie an einem Erhalt der Milchviehhaltung in Deutschland interessiert sein. Das European Milk Board (EMB) schlägt unter anderem eine EU-Rechtsvorschrift vor, die zu Preisen oberhalb der Kosten verpflichtet, sowie die gesetzliche Verankerung eines Kriseninstruments, ein Marktverantwortungsprogramm, um einer Unterdeckung der Milchproduktionskosten entgegenzuwirken. D
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Es geht bei Klimaschutz und Klimazielen, wie auch das Bundes