Die Familie Steinhoff, Gründer eines Möbelunternehmens im Ammerland (Niedersachsen), gehört zu den größten nichtlandwirtschaftlichen Investoren in Ostdeutschland. Experten sprechen von über 20.000 Hektar. Im milliardenschweren Bilanzskandal um den internationalen Möbelkonzern Steinhoff (die Bauernstimme berichtete), müssen sich jetzt der frühere Konzernchef Markus Jooste sowie ein Treuhänder am 18. April unter anderem wegen des Vorwurfs der Bilanzmanipulation vor dem Landgericht Oldenburg (Nds) verantworten. In einem zweiten Strafverfahren, das am 3.Mai beginnen soll, sind zwei ehemalige Geschäftsführer von europäischen Steinhoff-Töchtern angeklagt. Wi
Marktbeobachtungen im Vorfeld der Biofach von Hugo Gödde
Mit dieser Frage als Überschrift haben die Bioland-Berater Otto Volling und Sören Binder einen Beitrag im Newsletter „Ökolandbau NRW“ der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 27.01.23 veröffentlicht. In der folgenden Stellungnahme gibt Onno Poppinga die wesentlichen Ergebnisse der Untersuchung wieder und nimmt eine kritische Würdigung vor.
Auf einer mit rund 110 Personen sehr gut besuchten Veranstaltung bei Münster, debattierten junge Bäuerinnen und Bauern, und solche die es werden wollen, mit prominenten Vertreter:innen der Landes- und Bundespolitik. Thema war die Notwendigkeit einer verstärkten Förderung von landwirtschaftlichen Existenzgründungen. Geschlossen forderten die Vertreter:innen der verschiedenen Landjugendverbände die Landesregierung auf, diesbezüglich endlich aktiv zu werden und den von der Landjugend bereits 2021 präsentierten Vorschlag für eine Existenzgründungsprämie endlich umzusetzen. Dass eine finanzielle Unterstützung der Gründung landwirtschaftlicher Betriebe in
Für mehr Klimaschutz bei Volkswagen klagt der AbL-Bauer Ulf Allhoff-Cramer vor dem Landgericht Detmold. Am 3. Februar 2023, dem dritten Verhandlungstag seit Mai 2022, fordert er erneut einen weltweiten Stopp des Verkaufs von klimaschädlichen Autos mit Verbrennungsmotoren bis 2030. Sein Betrieb in Detmold hat auf Grund der Dürren der vergangenen Jahre einen großflächigen Totalverlust an Walderträgen, Ertragseinbußen auf dem Ackerland und erhebliche Kostensteigerung bei der Fütterung seiner Tiere zu verzeichnen. Er sieht eine Mitschuld des weltweit zweitgrößten Autoherstellers an seiner existenzbedrohenden Situation, die durch den Klimawandel verursacht
In ihrer "Farm to Fork"-Strategie hat die EU-Kommission angekündigt, bis Ende 2023 einen Vorschlag für eine Rahmen-Verordnung für ein nachhaltiges Lebensmittelsystem (SFS - Sustainable Food System) vorzulegen. Dieses neue EU-Gesetz soll Nachhaltigkeit in allen Politik- und Gesetzesinitiativen rund um Ernährung und Landwirtschaft verankern, deren Kohärenz sicherstellen und die Resilienz des Lebensmittelsystems stärken. Der Gesetzgebungsprozess wird von der Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (DG Sante) der EU-Kommission koordiniert. Dieses Rahmengesetz soll den Begriff einer „Ernährungsumgebung“ verankern, also auch sozio-kulturell
„Thüringen auf dem Weg zum ersten Agrarstrukturgesetz“ war der Titel des Tags der Landwirtschaft der AbL-Thüringen Anfang Februar in Holzdorf bei Weimar. Allerdings wurde schnell deutlich, dass dieser Weg noch sehr holprig ist. So hatte die angekündigte Ministerin Susanna Karawanskij (Linke), Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL), ihre geplante Beteiligung kurzfristig abgesagt. Nach Auskunft einer Ministeriumssprecherin, weil der Gesetzesentwurf aktuell noch in andern Ministerin besprochen wird und es noch keinen Kabinettsbeschluss gebe. Damit wird das enge Zeitfenster für dessen Verabschiedung weiter reduziert. „Jeder Monat
Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) will eine Abschaffung der kurzfristigen sozialversicherungsfreien Beschäftigung von Saisonarbeitskräften. „Unsere Forderung ist klar: Kurzfristig Beschäftigte in der Landwirtschaft müssen in Deutschland Anspruch auf den vollen Krankenversicherungsschutz haben, sie dürfen keine Beschäftigten zweiter Klasse sein“, erklärt der stellvertretende Bundesvorsitzende der IG BAU, Harald Schaum, bei der Vorstellung des Jahresberichts 2022 „Saisonarbeit in der Landwirtschaft“ der Initiative Faire Landarbeit. Für sämtliche Saisonarbeiter*innen, die nicht nachweislich im Herkunftsland krankenversichert sind, müss
Online-Veranstaltung des AgrarBündnis: "Energie vom Acker. Der Beitrag von Landwirtschaft und ländlichen Regionen zur Transformation der Energiewirtschaft" am Mittwoch, 1. März 2023 · 10:00 bis 15:00 Uhr.
Marktbeobachtungen von Hugo Gödde
Das Land Niedersachsen will die 2015 eingeführte niedersächsische Tierwohlförderung, die sogenannte Ringelschwanzprämie, mit veränderten Vorgaben für den Förderzeitraum bis 2017 weiter anbieten und hat dazu jetzt einen entsprechenden Richtlinienentwurf vorgelegt. Dabei geht es um die drei Fördermaßnahmen tiergerechte Haltung von Mastschweinen, tiergerechte Ferkelaufzucht und tiergerechte Sauenhaltung. Die niedersächsische Landwirtschaftskammer nennt zusammengefasst die wesentlichen Änderungen im Vergleich zu den bisherigen Vorgaben: Der intakte Ringelschwanz hat nicht mehr die zentrale Bedeutung, die Quote von 70 % (T2, Mastschweine) bzw. 80 %
Ausdrücklich begrüßt und als „gute Nachricht“ bezeichnet hat das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) das Ergebnis der Prüfung des vom BMEL zur Notifizierung vorgelegten Gesetzentwurfs zur Tierhaltungskennzeichnung durch die EU-Kommission, das da lautet: keine Bedenken. In einer Mittelung weist das BMEL dabei erneut darauf hin, dass das Gesamtvorhaben zukunftsfeste Tierhaltung neben der verbindlichen Tierhaltungskennzeichnung drei weitere zentrale Bausteine umfasst: Anpassungen im Bau- und Genehmigungsrecht, ein Förderkonzept für den Umbau hin zu tiergerechteren Ställen und bessere Regelungen im Tierschutzrecht. Und mit Verweis auf die laufenden Ber
Die Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft sind in 2021 im Gegensatz zum Gesamtausstoß an Treibhausgasen in Deutschland gesunken. Das geht aus der jetzt vom Umweltbundesamt (UBA) veröffentlichten Treibhausgasbilanz 2021 hervor. Demnach sanken die Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft leicht um etwa 1,1 Millionen Tonnen auf 61,3 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente. Hier setzt sich laut UBA der Trend der vergangenen Jahre der sinkenden Tierzahlen fort. Die Rinderzahlen sanken um 2,3 Prozent, die Schweinezahlen um 9,2 Prozent. Dadurch gab es weniger Gülle, die Emissionen sanken ebenfalls (-4,0 Prozent gegenüber 2020). Die deutliche Unterschre
Nach der Sitzung des EU-Rats für Landwirtschaft und Fischerei am vergangenen Montag blickt der Deutsche Tierschutzbund mit Sorge auf die politischen Entwicklungen, die Lebendtiertransporte in Drittstaaten betreffen. Ein von der portugiesischen Delegation vorgestelltes Papier, das für eine Weiterführung der tierquälerischen Transporte wirbt und sich gegen jedwede Einschränkung ausspricht, erhielt eine breite Unterstützung von anderen EU-Mitgliedstaaten. Lediglich fünf Staaten, darunter Deutschland, sprachen sich explizit gegen das Papier und für Beschränkungen bzw. ein Verbot von Tiertransporten in Drittstaaten, wie nach Ägypten oder Marokko, aus. „S
Die Kontroverse über die Kanzerogenität von Glyphosat und Herbiziden auf Basis von Glyphosat (Glyphosate-Based Herbicides – GBHs) hält an. Das meldet das Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN) mit Blick auf eine jetzt veröffentlichte Studie. Während die Krebsagentur der Weltgesundheitsagentur (IARC) 2015 Glyphosat/GBH als „wahrscheinlich krebserregend“ für Menschen einstufte, vertreten die meisten Regulierungsbehörden die Auffassung, dass dem Wirkstoff nur ein geringes oder gar kein Krebsrisiko innewohnt. Eine der Schlüsselfragen in diesem Zusammenhang ist, ob es einen Wirkungsmechanismus gibt, der die Verursachung von Krebs durch Glyphosat erklären kann. Der
Fleischersatzprodukte boomen, auch bei der Internationalen Grünen Woche standen sie 2023 im Fokus. Laut einer neuen Studie steht Gentechnikfreiheit dabei ganz weit oben auf der Wunschliste. Das erklärt der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) mit Blick auf eine neue "Veggie-Studie“, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der PHW-Gruppe durchgeführt hat. Demnach legen 71 Prozent derjenigen, die Fleischersatzprodukte essen, Wert darauf, dass sie frei von gentechnisch veränderten Zutaten sind. „Ohne Gentechnik hergestellt“ ist laut der Untersuchung das zweitwichtigste Kriterium für Verbraucher:innen, wenn es um den Kauf von Tofu und fl
Seit einem Jahr ist die neue EU-Tierarzneimittelverordnung in Kraft. Darin festgelegt ist ein Verbot des routinemäßigen Einsatzes von Antibiotika in der Tierhaltung – doch die Realität sieht noch immer anders aus. Darauf weisen 23 Verbände in einem gemeinsam unterzeichneten Eckpunktepapier hin und haben ein Maßnahmen-Paket vorgelegt, in dem sie Politik und Fleischwirtschaft zum Handeln auffordern. Im Widerspruch zum EU-Recht setzen, so die Verbände, noch immer 80 bis 85 Prozent der deutschen Hähnchenmästereien standardmäßig Antibiotika ein. Das ist ein großes Risiko, denn Resistenzen gegen Antibiotika sind schon heute laut Weltgesundheitsorganisatio
Seit Kurzem dürfen in der EU Hausgrillen zu und in Lebensmitteln verarbeitet werden. Ihr Pulver kann dann beispielsweise in Backwaren oder Suppen eingesetzt werden. Und auch der Getreideschimmelkäfer kann Lebensmitteln zugesetzt werden. Mehlwürmer und Wanderheuschrecken sind bereits seit einigen Monaten als ‚Novel Food‘ (neuartige Lebensmittel) auf dem Markt. Ein großes Potential für Insekten-Zusätze bei Futtermitteln sieht Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Grünen im Europäischen Parlament und Mitglied im Umwelt- und Gesundheitsausschuss. „Die Ausweitung der Novel Food Verordnung auf Insekten ist ein positives Signal. Ich sehe v.a. für
Bauernhöfe unterstützen, Insektensterben und Klimakrise stoppen, artgerechte Tierhaltung statt Megaställe und gutes Essen für alle – das haben 10.000 Menschen bei eisigen Temperaturen zum Auftakt der „Grünen Woche“ bei der „Wir haben es satt!“-Demonstration in Berlin gefordert. „Wir erwarten deutlich mehr von Agrarminister Özdemir und der Bundesregierung, das war zu wenig ambitioniert, zu mutlos und zu langsam“, sagt Bündnis-Sprecherin Inka Lange mit Blick auf ein Jahr Agrar- und Ernährungspolitik der Ampel-Koalition. „Olaf Scholz‘ selbsternannte Fortschrittskoalition blockiert die Agrarwende. Das Höfesterben geht weiter, das 1,5-Grad-Ziel wurde beerdi
Im Rahmen der Internationalen Grünen Woche hat das AgrarBündnis den Kritischen Agrarbericht 2023 vorgestellt. Der Bericht dokumentiert jährlich die Vielfalt der politischen Debatte zu Landwirtschaft und Ernährung. Er formuliert fundierte Kritik am derzeitigen Agrarsystem, benennt aber auch Konzepte, Ideen und gelungene Praxisbeispiele, wie es anders gehen könnte. Einen besonderen Schwerpunkt legt der Kritische Agrarbericht diesmal auf das Thema Landwirtschaft & Ernährung für eine Welt im Umbruch. Frieder Thomas, Geschäftsführer des Bündnisses, machte deutlich, dass die vielen aktuellen Krisen die Verletzlichkeit des derzeitigen Agrarsystems deut
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Lange war nicht klar, wie es mit der Ringelschwanzprämie in