Brandenburgs Agrarminister Axel Vogel (Grüne) will im zweiten Quartal 2023 den Entwurf für ein Agrarstrukturgesetz in den Landtag einbringen. Mit dem Gesetz will er verhindern, dass branchenfremde Investoren einen Großteil der landwirtschaftlichen Flächen aufkaufen. „Die Flächen werden den Landwirtschaftsbetrieben unterm Hintern weg verkauft“, sagte Vogel der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam. „Boden ist zum Spekulationsobjekt geworden.“ Der normale Landwirt könne bei den gestiegenen Preisen nicht mithalten. „Junglandwirte haben keine Chance mehr, Fläche zu kaufen“, so Vogel. Zukünftig soll bei der Prüfung von Flächenverkäufen der landwirtschaftli
Im März 2021 brannte die Schweinezuchtanlage Alt Tellin in Mecklenburg-Vorpommern ab. Mehr als 50.000 Schweine starben in den Flammen. Ende letzten Jahres hat der Betreiber, die Landwirtschaftliche Ferkelzucht Deutschland (LFD-Holding/Roßdorf), angekündigt, die Anlage in optimierter Form mit weniger Tieren und entsprechend der aktuellen Tierschutzbestimmungen wieder aufbauen zu wollen. Wie genau das aussehen soll, ist noch nicht überliefert. „Entsetzt“ zeigt sich Anne Shepley, tierschutzpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Landtag Mecklenburg-Vorpommern. „Die Ankündigung, in Alt Tellin einen neuen Nutztierstall errichten zu wo
Der Klimawandel erfordert nach Ansicht des Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) ein Umdenken in der Pflanzenproduktion, hin zu Sorten und Kulturen, die besser an Hitze und Trockenheit angepasst sind. Eine Möglichkeit biete die Sojabohne. Eine vom ZALF in der Fachzeitschrift „Global Change Biology" veröffentlichte Studie zeigt, dass sich langfristig immer mehr Ackerflächen in Europa für die Sojaproduktion eignen. Dieser Effekt übersteige dabei die Ertragseinbußen, die durch zunehmende Hitze und Trockenheit vor allem in Südeuropa zu erwarten seien. Damit könne die EU zukünftig auf einen großen Teil der Sojaimporte aus Brasilien und den US
Die Trockenlegung von Mooren ist mit über zwei Milliarden Tonnen CO2 für rund vier Prozent aller menschengemachten Emissionen verantwortlich. Das stellt der jetzt von der Heinrich-Böll-Stiftung, dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Michael Succow Stiftung, Partner im Greifswald Moor Centrum, veröffentlichte „Mooratlas 2023 – Daten und Fakten zu nassen Klimaschützern“ fest. Für die Klimakrise und das Artensterben wirke die fortschreitende Moorzerstörung wie ein Brandbeschleuniger. Bereits jetzt sind laut „Mooratlas“ weltweit über zehn Prozent der 500 Millionen Hektar Moore entwässert, in Mitteleuropa weit über 90 Prozent. Je
Um die Vielfalt der landwirtschaftlichen Betriebe und die Wertschöpfung im ländlichen Raum zu stärken, will das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) die mobile Schlachtung in Deutschland ausbauen. Im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung sollen insbesondere Projekte zur Entwicklung neuer Methoden und Ansätzen finanziell unterstützt werden. Antragsberechtigt sind neben Unternehmen auch Hochschulen und außeruniversitäre Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen. Die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Dr. Ophelia Nick sagt dazu: „Wir wollen die Vielfalt der landwirtschaft
Neue Veröffentlichungen weisen darauf hin, dass sogenannte Bt-Toxine, wie sie beispielsweise der gentechnisch veränderte Mais MIR162 produziert, bislang unbekannte Nebenwirkungen hervorrufen. Darauf weist das Institut für unabhängige Folgenabschätzung in der Biotechnologie Testbiotech hin. Viele der derzeit zugelassenen transgenen Pflanzen produzieren Bt-Toxine als Insektengifte. Mehr als 50 solcher Pflanzen dürfen laut Testbiotech auch in die EU importiert und zu Lebens- und Futtermitteln verarbeitet werden. Die Toxine sollen nur für bestimmte Schädlinge giftig sein und keine unbeabsichtigten Effekte aufweisen. Doch aktuelle Erkenntnisse lassen diese
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geht geht nach eigenen Worten einen weiteren Schritt, um die Voraussetzungen für den erforderlichen Umbau der Tierhaltung und damit eine verlässliche Perspektive für Landwirtinnen und Landwirte zu schaffen. Nachdem die Voraussetzungen für ein Bundesprogramm zur Förderung des Umbaus der Tierhaltung im Bundeshaushalt geschaffen wurden, legt das BMEL nun die Eckpunkte zur Ausgestaltung des Programms vor. Es umfasst eine Milliarde Euro als Anschubfinanzierung. Das Bundesprogramm soll Investitionen in zukunftsfeste Stallbaumaßnahmen fördern. Darüber hinaus sollen auch die laufenden Mehrkosten,
Die Wahl eines neuen Vorstandes, der Einbezug der Bauern und Bäuerinnen bei der Klimapolitik, Erzeugerpreise nicht unter den Produktionskosten und vollkostendeckende Preise über Erzeugnisse wie im Projekt der Fairen Milch waren die Themen auf der Mitgliederversammlung des European Milk Board (EMB).
Eine Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten hat dafür gestimmt, von der Kommission eine neue Folgenabschätzung zu den Auswirkungen von deren Vorschlag zur Reduktion von Pestiziden (Sustainable Use Regulation, SUR) zu fordern. Deutschland stimmte gegen eine neue Folgenabschätzung, da sie wie auch Umweltschützer:innen oder grüne EU-Abgeordnete deutliche Verzögerungen bei der Umsetzung des Ziels einer notwendigen signifikanten Reduzierung des Pestizideinsatzes befürchten. „Pestizidreduktion kann nicht warten“, erklärt nach der Entscheidung der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), während der Bauernverband das Votum des EU-Ministerrates begrüßt. Mit
Die Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) hat laut einer Mitteilung des Bundeslandwirtschaftsministeriums in ihrer jüngsten Sitzung die Konkretisierung ihrer Aufgabenstellung beraten. Staatssekretärin Silvia Bender vertrat Bundesminister Cem Özdemir, der krankheitsbedingt nicht teilnehmen konnte, und erklärte: „Unser erstes Regierungsjahr stand unter schwierigen Vorzeichen. Putins verbrecherischer Angriffskrieg mit all den fatalen Folgen zeigt uns viele Schwächen des Systems. Wir bekommen zu spüren, wie uns die Abhängigkeit von fossilen Energien auch in der Landwirtshaft schadet und wie fragil Lieferketten sind. Es wurde noch deutlicher, dass eine Tr
Damit die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) schon in der neuen Förderperiode noch stärker zum Kerninstrument für die nachhaltige Transformation der Landwirtschaft wird, hat das Bundeslandwirtschaftsministerium den Begleitausschuss Nationaler GAP-Strategieplan ins Leben gerufen, der in der vergangenen Woche seine Arbeit aufgenommen hat. Zu den acht Organisationen aus "Land- und Forstwirtschaft einschließlich Verarbeitung und Vermarktung" gehören unter anderem die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, der Bauernverband und der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft.
Die Preissituation in der Landwirtschaft ist nach Ansicht der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) in den Sektoren Ackerbau und seit kurzem auch Milch als positiv zu bewerten, wohingegen der Schweinesektor wirtschaftlich immer noch kritisch dasteht. Aber zumindest im Milchsektor kann aus Sicht der AbL keine Rede von „festen Erzeugerpreisen“ sein, wie von interessierter Seite behauptet wird. Damit künftige Preiskrisen verhindert werden und Bäuerinnen und Bauern wirtschaftlich in die Lage versetzt werden, Qualitäten in der Erzeugung weiterzuentwickeln, braucht es klare politische Zielbilder, Orientierung und marktpolitische Rahmen für Bäue
Seit der Jahrtausendwende hat sich in der Landwirtschaft einiges getan. Die weltweite Produktion der Hauptanbaukulturen, wie Mais und Weizen, ist zwischen 2000 und 2020 um mehr als 50 % gestiegen, während die Zahl der weltweit in der Landwirtschaft tätigen Menschen im gleichen Zeitraum um 17 % sank. Diese und noch zahlreiche andere Zahlen und Fakten aus dem Bereich Welternährung und Landwirtschaft liefert das neue statistische Jahrbuch, das am 12. Dezember von der Welternährungsorganisation FAO veröffentlicht wurde. Auf 380 Seiten widmet sich die Veröffentlichung, die im jährlichen Turnus erscheint, Themen wie dem Agrarhandel, dem globalen Einsatz von
60 Organisationen aus Landwirtschaft und Gesellschaft rufen zur „Wir haben es satt!“-Demonstration am 21. Januar auf. Die Agrarwende-Demo steht 2023 unter dem Slogan „Gutes Essen für alle – statt Profite für wenige“. Zum Auftakt der weltgrößten Agrarmesse „Grüne Woche“ werden Tausende Menschen erwartet, die für konsequenten Klimaschutz, artgerechte Tierhaltung, den Erhalt der Artenvielfalt und globale Solidarität durch das Berliner Regierungsviertel ziehen. Klimakrise, Ernährungsarmut, Höfesterben – die Liste der Verfehlungen in der Agrar-, Sozial- und Umweltpolitik ist lang. Die Bilanz nach einem Jahr Ampel-Regierung ist ernüchternd und lässt
Interview mit Wolfgang Reimer, dem neuen Vorsitzenden der Agrarsozialen Gesellschaft
Sich in Brandenburg eine Existenz als Landwirt:in aufbauen? Nicht einfach! Die Böden in der Mark sind arm, die Investitionen hoch und die Rendite bescheiden. Trotzdem gibt es gut ausgebildete und hoch motivierte junge Menschen, die in der Landwirtschaft gründen möchten. Diese gilt es, gezielt politisch zu fördern. Aber wie? Brandenburgs Agrarminister Axel Vogel diskutierte heute mit landwirtschaftlichen Gründerinnen und Gründern und Vertreter:innen aus Politik und Wissenschaft über die für Brandenburg geplante Existenzgründungsprämie, den Ausbau von Beratungsangeboten sowie Steuerungsmechanismen für den Zugang zu landwirtschaftlichen Flächen. Zu der
Am 8. Dezember 2022 war Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir ein Jahr im Amt. Die bisherige Bilanz des Ministers ist aus Sicht der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) ernüchternd. „Mutlos, zu wenig, zu langsam, zu viele Zugeständnisse gegenüber der Agrarindustrie und der Bauernverbandsspitze“, so fasst AbL-Bundesgeschäftsführer Georg Janßen das erste Jahr Agrarpolitik des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unter der neuen grünen Hausleitung zusammen. Gelegenheiten, die längst überfälligen Veränderungen in der Agrarpolitik und Landwirtschaft einzuleiten, hätte es aus Sicht der AbL-Bundesvorsitzenden Elisab
Gegen Patente auf Saatgut hat das Bündnis Keine Patente auf Saatgut, dem auch die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft angehört, sowohl vor dem Europäischen Patentamt in München als auch bei der KWS (Kleinwanzlebener Saatzucht) in Einbeck/Niedersachsen protestiert.
In einer gemeinsamen Stellungnahme haben die Organisationen „Landwirtschaft verbindet Deutschland“ und Parents for Future (P4F) zusammen mit dem Forschungszentrum Jülich das große Potential von Agri-PV-Anlagen betont und konkreten Verbesserungsbedarf formuliert, „um die Agri- PV-Anlage zu einer echten Alternativtechnologie werden zu lassen“. Nachfolgend veröffentlichen wir die Stellungnahme im Wortlaut: Wir sehen in Agri-PV-Anlagen ein großes Potenzial für die postfossile Energiewende. Sie stellen aus unserer Sicht eine wertvolle und zugleich notwendige Technologieerweiterung dar. Daher befürworten wir die Maßnahmen der Bundesregierung durch die Auf
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