12.07.2023

Biomarkt bleibt turbulent

Marktbeobachtungen von Hugo Gödde +++ Die Zahl der Biobetriebe ist im letzten Jahr auf ca. 37.000 und damit auf 14,2% aller Betriebe gewachsen. Aber das Interesse der Landwirte an Bio schwächt sich ab und ist weit von den Zuwachsraten entfernt, die die Regierung mit ihren 30% Ziel bis 2030 avisiert hat. In diesem Jahr sind die Umstellungen nach Auskunft der Bioverbände weiter rückläufig. Andererseits bekommen die Mehrzahl der Bäuerinnen und Bauern die volle Härte des Marktes zu spüren. Ein gesicherter Absatz zu angemessenen Preisen ist keinesfalls selbstverständlich. Marktkenner sprechen davon, dass der Welpenschutz der Nische und der relativen Eigenst

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12.07.2023

Positive Glyphosat-Beurteilung der EFSA löst heftige Kritik und Klageankündigung aus

Nach Ansicht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bestehen aus wissenschaftlicher Sicht keine grundsätzlichen Bedenken gegen eine erneute Zulassung des Herbizidwirkstoffs Glyphosat. Einen Freifahrtschein für das Totalherbizid sieht darin der BUND und die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kündigt eine Klage noch im Juli an. Der grüne EU-Abgeordnete Martin Häusling vermutet „Augenklappen oder Ignoranz“ bei der Behörde. Begrüßt wird die EFSA-Beurteilung vom Bauernverband. „Bei der Bewertung der Auswirkungen von Glyphosat auf die Gesundheit von Mensch und Tier sowie auf die Umwelt wurden keine kritischen Problembereiche festgestellt. Eini

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12.07.2023

Volksantrag gegen Flächenfraß zieht erste positive Zwischenbilanz

Vor rund zwei Monaten ist der Volksantrag „Ländle leben lassen“ gestartet. Die Initiative wird getragen von einem breiten Bündnis aus Naturschutz- und Landwirtschaftsverbänden. Gemeinsam wollen diese nicht länger zusehen, wie die Landschaft in Baden-Württemberg weiter zersiedelt wird und fordern von der Landesregierung, endlich wirksame Maßnahmen gegen den verheerenden Flächenfraß zu ergreifen. Auch die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft in Baden-Württemberg ist Teil der Kampagne, mobilisiert und sammelt Unterschriften auf Märkten, in Hofläden und bei Sonderveranstaltungen. „In Baden-Württemberg überwiegen die Nebenerwerbsbetriebs mit kle

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12.07.2023

Deregulierung der Gentechnik: mahnendes Beispiel USA

Die Deregulierung von gentechnisch veränderten Nutzpflanzen und Lebensmitteln könnte weitreichende und langfristige Auswirkungen haben, nicht nur auf den Einsatz bestimmter Pflanzenbiotechnologien in der Landwirtschaft und der Lebensmittelproduktion in Europa, sondern auch auf die breitere nachhaltige und gerechte Entwicklung der europäischen Agrar- und Lebensmittelsysteme. Das Ausmaß und die Bedeutung dieser Auswirkungen erfordern weitere demokratische Debatten und eine parlamentarische Prüfung der künftigen rechtlichen Rahmenbedingungen für Gen-Editing-Techniken. So lautet eine der Schlussfolgerungen einer Analyse, die Wissenschaftler:innen der Unive

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12.07.2023

AbL-Aktion: Quarterback Immobilien AG zum „Landgrabber des Jahres“ gekürt

Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Mitteldeutschland (AbL) hat den Leipziger Immobilienkonzern Quarterback Immobilien AG zum „Landgrabber des Jahres 2023“ gekürt. Bäuerinnen und Bauern überreichten den Preis an Henrik Thomsen, Vorstand der Quarterback AG, vor der Firmenzentrale in Leipzig. Im Frühjahr 2023 hatte das Immobilienunternehmen einen landwirtschaftlichen Betrieb in Brandenburg gekauft und dabei einen Landwirt um zwei Millionen Euro überboten. Dies ist kein Einzelfall. Die Bäuerinnen und Bauern machten mit der Protestaktion auf den Ausverkauf der ostdeutschen Landwirtschaft an außerlandwirtschaftliche Investoren und ihre prekäre

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11.07.2023

EU-Kommission will viele Pflanzen aus ‚Neuer Gentechnik‘ von der Risikobewertung ausnehmen

Der Vorschlag der EU-Kommission für eine Deregulierung von Pflanzen aus Neuer Gentechnik (NGT) sieht die Einführung einer neuen „Kategorie 1“ vor, auf deren Grundlage viele NGT-Pflanzen von der bisherigen Gentechnikgesetzgebung ausgenommen werden sollen. Die betreffenden NGT-Pflanzen würden als so sicher angesehen werden wie konventionell gezüchtete Pflanzen. Sie müssten keine verpflichtende Risikoprüfung durchlaufen, sondern nur in ein Register eingetragen werden. Lebensmittel, die solche Pflanzen beinhalten, wären nicht als gentechnisch verändert gekennzeichnet, es würden auch keine Nachweisverfahren verlangt. Dieser Vorschlag steht nach Ansicht des

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11.07.2023

DeFaF und BaumLand-Kampagne: Agroforst jetzt fördern – Ökoregelungen nutzen!

Derzeit werden die Öko-Regelungen, die zur Förderung von Umwelt- und Klimaleistungen in der Landwirtschaft eingeführt wurden, überarbeitet. Im Bereich Agroforst lässt sich mit zwei einfachen Änderungen nach Ansicht des Deutschen Fachverbands für Agroforstwirtschaft (DeFAF) e.V. und der BaumLand-Kampagne viel erreichen: Der DeFAF und die BaumLand-Kampagne des Fördervereins Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Mitteldeutschland fordern deswegen den Bund und die Länder dazu auf, die Förderung der Beibehaltung von Agroforst (Öko-Regelung 3) um das 10-fache zu erhöhen und die bürokratischen Hürden abzubauen. Denn für viele Landwirtinnen und Landwir

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11.07.2023

Kenia verbietet Import von Gentechnikmais

„Der Import gentechnisch veränderter Nahrungsmittel liegt nicht im öffentlichen Interesse“, so begründeten die Richter eines kenianischen Gerichts ihr vorläufiges Urteil gegen den Versuch der kenianischen Regierung, den Import von GV-Mais zu erlauben. In Kenia gibt es seit zehn Jahren ein Verbot, GV-Pflanzen kommerziell anzubauen oder zu importieren. Dies wurde im Oktober 2022 aufgehoben. Der damals neu gewählte Präsident, William Ruto, begründete diesen Schritt mit der dürrebedingten Hungersnot in Teilen seines Landes und möglichen Hilfslieferungen von US-Gentechnikmais in die Dürregebiete. Gegen die Aufhebung des Importverbots klagte der Kleinbauernv

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05.07.2023

Gesetzesvorschlag der EU-Kommission ist Blankoscheck für die Gentechnik-Industrie

Die EU-Kommission hat heute ihren Gesetzesvorschlag zur Deregulierung neuer Gentechniken (New Breeding Technologies – NBTs) vorgelegt. Einen „Blankoscheck für die Gentechnik-Industrie“ sieht darin die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft und fordert Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir auf, diesen Vorschlag zurückweisen. Scharfe Kritik üben auch Bioland und der grüne EU-Abgeordnete Martin Häusling. „Überwiegend positiv beurteilt“ wird der Vorschlag demgegenüber vom Deutschen Bauernverband. „Wir werden nicht zulassen, dass das Recht auf gentechnikfreie Erzeugung von Lebensmitteln und das Recht auf Wissen, was wir züchten, säen, ernten,

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05.07.2023

Österreich: EU-Vorschlag zu “neuer Gentechnik” inakzeptabel

“Wir haben uns in Österreich als Vorreiter der Bio- und gentechnikfreien Landwirtschaft positioniert. Strenge Regelungen auch für die sogenannte ‘neue Gentechnik‘ sind gemeinsame Regierungsposition. Der Vorschlag der Kommission ist eine Gefahr für den österreichischen Weg der Landwirtschaft, und nimmt Konsument:innen auch ihre Wahlfreiheit”, sind sich Umweltministerin Leonore Gewessler, Konsument:innenschutzminister Johannes Rauch und Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig einig. “Wir werden das nicht zulassen, uns daher mit aller Kraft in Brüssel dafür einsetzen, dass auch weiterhin strenge Regeln für gentechnisch veränderte Pflanzen und Lebensmitt

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05.07.2023

Überschuss, Stickstoff, Tierwohl, Strukturbruch - Hollands Schweineprobleme sind kaum zu lösen

Marktbeobachtungen von Hugo Gödde +++ Nach mehrmonatigen Verhandlungen ist der niederländische Bauernverband (LTO) aus den Gesprächen mit Regierungs- und Branchenvertretern über ein Agrarabkommen ausgestiegen. Die geplante Vereinbarung sollte Teil der Regierungspolitik sein, die Stickstoffemissionen der Landwirtschaft auf die Vorgaben von EU-Grenzwerten zu drosseln. Landwirtschaftsminister Piet Adema will nun ohne die Agrarlobby in drei Monaten eine Zukunftsvision für die Landwirtschaft vorlegen. Der LTO begründete seinen Ausstieg mit unzureichenden Zusagen für finanzielle Hilfen zum Ausgleich von Einkommenseinbußen. Es werde von der Politik sehr darau

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05.07.2023

Biogasstrategie Baden-Württemberg: Enormes Potential für klimaneutrale Zukunft nutzen

Das Landeskabinett in Baden-Württemberg hat eine Biogasstrategie vorgelegt und sieht darin einen Baustein zur Erreichung der Klimaziele des Landes. Die Biogas-Technologie habe enorme Potentiale und sei unverzichtbar für eine sichere Energieversorgung, untersütze die Realisierung einer klimaneutralen Zukunft und könne zum Erhalt der Biodiversität beitragen. Deutliche Kritik an der Strategie kommt von Umweltverbänden. „Jede zehnte Biogasanlage in Deutschland steht in Baden-Württemberg. Deshalb ist es wichtig, diese Anlagen so weiterzuentwickeln, dass sie auch in Zukunft zur Energieversorgung beitragen. Dabei spielt die Nutzung von Reststoffen genauso

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04.07.2023

Kehrtwende: Italien erlaubt Feldversuche mit neuer Gentechnik

180 Grad-Wende in der italienischen Gentechnik-Politik: Die rechtspopulistische Regierungsmehrheit erlaubt Feldversuche mit Pflanzen, die durch neue gentechnische Verfahren erzeugt wurden. Bei der Zulassung der Versuche müssen bestimmte Risiken nicht mehr bewertet werden. 20 Jahre lang waren Feldversuche mit Gentechnik-Pflanzen in Italien komplett verboten. Die gentechnikkritischen Organisationen äußerten sich entsetzt – auch über das Schweigen der Opposition im Parlament. Die umstrittene Regelung kam durch die Hintertür ins Parlament. Dieses sollte ein Regierungsdekret mit Maßnahmen zur Dürrekatastrophe in ein Gesetz umwandeln. Dabei fügten Abgeord

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04.07.2023

Neue Gentechnik: Beeinträchtigt die EU-Kommission die wissenschaftliche Unabhängigkeit der EFSA?

Die Europäischen Lebensmittelbehörde EFSA veröffentlicht „wie bestellt“ ein Factsheet zur Neuen Gentechnik. In einem Brief an die EU-Kommission zeigt sich das Institut für unabhängige Folgenabschätzung in der Biotechnologie Testbiotech besorgt darüber, dass die Kommission damit die wissenschaftliche Unabhängigkeit der Europäischen Lebensmittelbehörde EFSA beschädigen könnte. Der Grund ist ein aktuelles Factsheet über die Risiken von Pflanzen, die aus Anwendungen der neuen Gentechnik (NGT) stammen. Darin nimmt die EFSA-Positionen ein, die die Pläne der EU-Kommission unterstützen, diese Technologie zu deregulieren. Im Ergebnis würde in vielen Fällen kein

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04.07.2023

Landwirtschaftskammer: Dem Mangelfaktor „Arbeitskräfte“ in der Landwirtschaft auch durch auskömmliche Löhne begegnen

Arbeitskräfte sind zu einem Mangelfaktor geworden – auch in der Landwirtschaft. Das teilt die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) mit und hat daher mit Blick auf das Land Niedersachsen ein nachfolgend wiedergegebenes Thesenpapier erarbeitet, mit dem sie für die Thematik sensibilisieren möchte. „Wir möchten mit unseren sechs Thesen zum Gespräch innerhalb der Branche und darüber hinaus anregen“, erklärt Dr. Matthias Heyder, bei der LWK Leiter des Fachbereichs Arbeitnehmerberatung, Weiterbildung, „schließlich sind nur über den Dialog tragfähige Lösungen möglich.“ 1. These: Der Fachkräftemangel in den grünen Berufen wird weiter deutlich zunehmen.

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04.07.2023

Mindestlohnkommission beschließt moderate Erhöhung

Der gesetzliche Mindestlohn soll in den nächsten beiden Jahren moderat steigen. Das hat die Mindestlohnkommission mit Mehrheit und gegen die Stimmen der Arbeitnehmerseite beschlossen. Demnach soll der gesetzliche Mindestlohn zum 1. Januar 2024 auf 12,41 Euro, und zum 1. Januar 2025 auf 12,82 Euro brutto je Stunde erhöht werden. Für den Gesamtverband der deutschen land- und forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbände (GLFA) ist das eine „besonnene und maßvolle Entscheidung“ und für den Zentralverband Gartenbau (ZVG) zeigt die Entscheidung, „dass auch die Kommission erkannt hat, wie knapp die Unternehmen bereits kalkulieren müssen“. Als „unzumutbar“ bezeic

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28.06.2023

AbL fordert zusätzliche Öko-Regelung für Grünland – jetzt!

Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft fordert Bund und Länder auf, noch in diesem Jahr eine zusätzliche Ökoregelung für Dauergrünland einzuführen. Die bisherige Position der Agrar-Amtschefs, die Einführung einer entsprechenden Ökoregelung erneut zu verschieben, ist aus ihrer Sicht nicht nachvollziehbar und lässt die bereits seit 2021 bekannte Notwendigkeit, innerhalb der Öko-Regelungen ein zusätzliches Angebot für Grünlandbetriebe mit Weidehaltung zu schaffen, erneut außer Acht. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass mit dem konkreten Ausgestaltungvorschlag einer zusätzlichen Ökoregelung für Dauergrünland, welches max. zweimal ges

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28.06.2023

Breite Initiative für faire Preise fordert Kaufverbot von Lebensmitteln unter Produktionskosten durch Supermärkte und Molkereien

Die neue Initiative für faire Preise in der Lebensmittelkette (IniFair) fordert von Landwirtschaftsminister Özdemir endlich wirksame Maßnahmen, um den Kauf von Lebensmitteln unter Produktionskosten durch Supermärkte und Lebensmittelunternehmen zu verbieten. Zudem fordert die Initiative anlässlich des Deutschen Bauerntags am morgigen Mittwoch weitere Akteure wie den Deutschen Bauernverband dazu auf, das Forderungspapier für faire Preise mitzutragen. Die Initiative besteht unter anderem aus dem European Milk Board (EMB), das rund 100.000 Milcherzeuger repräsentiert, der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), der Deutschen Umwelthilfe (DUH),

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28.06.2023

Qualitätslandwirtschaft stärken statt industrielle Agrarstrukturen

Anlässlich des heute beginnenden Bauerntages des Deutschen Bauernverbandes in Münster unter dem Motto „Perspektiven schaffen – Zukunft bauen“ benennt die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) die notwendigen agrarpolitischen Weichenstellungen, um Perspektiven und eine Zukunft für die landwirtschaftlichen Betriebe zu erreichen, und grenzt sich dabei beispielsweise in Fragen der Gentechnik auch eindeutig von Positionen des DBV ab. Die Botschaft: Qualitätslandwirtschaft stärken statt industrielle Agrarstrukturen. Die Bundesregierung und vor allem Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir sind gefordert, dem starken Strukturwandel und dem

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28.06.2023

Import/Export, Tierabbau, Transformation – Entwicklungen auf dem europäischen Schweinemarkt

Marktbeobachtungen von Hugo Gödde +++ Die Probleme auf dem heimischen Schweinemarkt sind keine deutsche Spezialität. Der Abbau der Tierhaltung und der Umbau der Fleischbranche ist kein deutscher Sonderweg. Auch die anderen großen Schweinenationen haben mit (je spezifischen) Herausforderungen zu kämpfen. In Dänemark und in Polen läuft ein heftiger Strukturwandel, die Niederlande streiten um den Rückgang der Stickstoffemissionen. Selbst Spanien, bis 2021 EU-Wachstumstreiber in Produktion und Export, verspürt Rückgänge, Widerstände im Land, Auswirkungen des Klimawandels (Wasser, Futter). Gleichzeitig erfährt der Schweinepreis in Europa einen ungeahnten Hö

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07.06.2023

Wir kennen sie alle, die vielen Diskussionen um die Probleme