Das Landeskabinett in Baden-Württemberg hat eine Biogasstrategie vorgelegt und sieht darin einen Baustein zur Erreichung der Klimaziele des Landes. Die Biogas-Technologie habe enorme Potentiale und sei unverzichtbar für eine sichere Energieversorgung, untersütze die Realisierung einer klimaneutralen Zukunft und könne zum Erhalt der Biodiversität beitragen. Deutliche Kritik an der Strategie kommt von Umweltverbänden. „Jede zehnte Biogasanlage in Deutschland steht in Baden-Württemberg. Deshalb ist es wichtig, diese Anlagen so weiterzuentwickeln, dass sie auch in Zukunft zur Energieversorgung beitragen. Dabei spielt die Nutzung von Reststoffen genauso
180 Grad-Wende in der italienischen Gentechnik-Politik: Die rechtspopulistische Regierungsmehrheit erlaubt Feldversuche mit Pflanzen, die durch neue gentechnische Verfahren erzeugt wurden. Bei der Zulassung der Versuche müssen bestimmte Risiken nicht mehr bewertet werden. 20 Jahre lang waren Feldversuche mit Gentechnik-Pflanzen in Italien komplett verboten. Die gentechnikkritischen Organisationen äußerten sich entsetzt – auch über das Schweigen der Opposition im Parlament. Die umstrittene Regelung kam durch die Hintertür ins Parlament. Dieses sollte ein Regierungsdekret mit Maßnahmen zur Dürrekatastrophe in ein Gesetz umwandeln. Dabei fügten Abgeord
Die Europäischen Lebensmittelbehörde EFSA veröffentlicht „wie bestellt“ ein Factsheet zur Neuen Gentechnik. In einem Brief an die EU-Kommission zeigt sich das Institut für unabhängige Folgenabschätzung in der Biotechnologie Testbiotech besorgt darüber, dass die Kommission damit die wissenschaftliche Unabhängigkeit der Europäischen Lebensmittelbehörde EFSA beschädigen könnte. Der Grund ist ein aktuelles Factsheet über die Risiken von Pflanzen, die aus Anwendungen der neuen Gentechnik (NGT) stammen. Darin nimmt die EFSA-Positionen ein, die die Pläne der EU-Kommission unterstützen, diese Technologie zu deregulieren. Im Ergebnis würde in vielen Fällen kein
Arbeitskräfte sind zu einem Mangelfaktor geworden – auch in der Landwirtschaft. Das teilt die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) mit und hat daher mit Blick auf das Land Niedersachsen ein nachfolgend wiedergegebenes Thesenpapier erarbeitet, mit dem sie für die Thematik sensibilisieren möchte. „Wir möchten mit unseren sechs Thesen zum Gespräch innerhalb der Branche und darüber hinaus anregen“, erklärt Dr. Matthias Heyder, bei der LWK Leiter des Fachbereichs Arbeitnehmerberatung, Weiterbildung, „schließlich sind nur über den Dialog tragfähige Lösungen möglich.“ 1. These: Der Fachkräftemangel in den grünen Berufen wird weiter deutlich zunehmen.
Der gesetzliche Mindestlohn soll in den nächsten beiden Jahren moderat steigen. Das hat die Mindestlohnkommission mit Mehrheit und gegen die Stimmen der Arbeitnehmerseite beschlossen. Demnach soll der gesetzliche Mindestlohn zum 1. Januar 2024 auf 12,41 Euro, und zum 1. Januar 2025 auf 12,82 Euro brutto je Stunde erhöht werden. Für den Gesamtverband der deutschen land- und forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbände (GLFA) ist das eine „besonnene und maßvolle Entscheidung“ und für den Zentralverband Gartenbau (ZVG) zeigt die Entscheidung, „dass auch die Kommission erkannt hat, wie knapp die Unternehmen bereits kalkulieren müssen“. Als „unzumutbar“ bezeic
Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft fordert Bund und Länder auf, noch in diesem Jahr eine zusätzliche Ökoregelung für Dauergrünland einzuführen. Die bisherige Position der Agrar-Amtschefs, die Einführung einer entsprechenden Ökoregelung erneut zu verschieben, ist aus ihrer Sicht nicht nachvollziehbar und lässt die bereits seit 2021 bekannte Notwendigkeit, innerhalb der Öko-Regelungen ein zusätzliches Angebot für Grünlandbetriebe mit Weidehaltung zu schaffen, erneut außer Acht. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass mit dem konkreten Ausgestaltungvorschlag einer zusätzlichen Ökoregelung für Dauergrünland, welches max. zweimal ges
Die neue Initiative für faire Preise in der Lebensmittelkette (IniFair) fordert von Landwirtschaftsminister Özdemir endlich wirksame Maßnahmen, um den Kauf von Lebensmitteln unter Produktionskosten durch Supermärkte und Lebensmittelunternehmen zu verbieten. Zudem fordert die Initiative anlässlich des Deutschen Bauerntags am morgigen Mittwoch weitere Akteure wie den Deutschen Bauernverband dazu auf, das Forderungspapier für faire Preise mitzutragen. Die Initiative besteht unter anderem aus dem European Milk Board (EMB), das rund 100.000 Milcherzeuger repräsentiert, der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), der Deutschen Umwelthilfe (DUH),
Anlässlich des heute beginnenden Bauerntages des Deutschen Bauernverbandes in Münster unter dem Motto „Perspektiven schaffen – Zukunft bauen“ benennt die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) die notwendigen agrarpolitischen Weichenstellungen, um Perspektiven und eine Zukunft für die landwirtschaftlichen Betriebe zu erreichen, und grenzt sich dabei beispielsweise in Fragen der Gentechnik auch eindeutig von Positionen des DBV ab. Die Botschaft: Qualitätslandwirtschaft stärken statt industrielle Agrarstrukturen. Die Bundesregierung und vor allem Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir sind gefordert, dem starken Strukturwandel und dem
Marktbeobachtungen von Hugo Gödde +++ Die Probleme auf dem heimischen Schweinemarkt sind keine deutsche Spezialität. Der Abbau der Tierhaltung und der Umbau der Fleischbranche ist kein deutscher Sonderweg. Auch die anderen großen Schweinenationen haben mit (je spezifischen) Herausforderungen zu kämpfen. In Dänemark und in Polen läuft ein heftiger Strukturwandel, die Niederlande streiten um den Rückgang der Stickstoffemissionen. Selbst Spanien, bis 2021 EU-Wachstumstreiber in Produktion und Export, verspürt Rückgänge, Widerstände im Land, Auswirkungen des Klimawandels (Wasser, Futter). Gleichzeitig erfährt der Schweinepreis in Europa einen ungeahnten Hö
Das Recht auf gentechnikfreie Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung muss sichergestellt und darf nicht torpediert werden. Deshalb hat sich die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) mit einem Brief erneut an die EU-Kommission gewandt und sie aufgefordert, den geleakten Gesetzesentwurf zur Deregulierung der Gentechnik zurückzuziehen. Auch Bioland fordert, dass die Kommission diesen Entwurf „erst gar nicht auf den Verhandlungstisch bringen“ darf. Und der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) erklärt: „Mit diesem verkorksten Plan kann und darf die EU-Kommission nicht durchkommen“. „Der aktuelle Leak zeigt, dass die EU-Kommission d
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und das Welternährungsprogramm (WFP) haben in Zusammenarbeit mit dem Minenräumungspartner Fondation Suisse de Déminage (FSD) ein gemeinsames Programm zur Unterstützung der vom Krieg am stärksten betroffenen Kleinbauern, wozu Betriebe mit weniger als 300 ha gezählt werden, und ländlichen Familien, die Nahrungsmittel für den Eigenbedarf anbauen, gestartet. Das Programm ist bereits in der Region (Oblast) Charkiw angelaufen und soll später auf die Regionen Mykolajiw und Chersonska ausgeweitet werden. Das Programm zielt laut FAO darauf ab, Land auf sichere Weise wieder für die p
Fallende Erzeugerpreise und weiterhin hohe Produktionskosten in den Milchviehbetrieben sind das gemeinsame Kennzeichen in den 14 EU-Ländern, aus denen Vertreter von 18 Mitgliedsorganisationen des European Milk Board (EMB) sich zu ihrer Mitgliederversammlung jetzt in Brüssel trafen. Ihre zentrale Botschaft: Die EU-Kommission muss den Milchmarkt in den Fokus nehmen und handeln! Während die Berichte der nationalen Mitgliedsorganisationen zu der ökonomischen Situation in den einzelnen Ländern übereinstimmend gleich lauteten, berichtete der EMB-Präsident Kjartan Poulsen von deutlichen Unterschieden bezüglich der politischen Aufmerksamkeit zwischen EU-Par
Zweimal fanden deutsche Behörden in den vergangenen zwölf Monaten Nudeln aus illegalem, gentechnisch verändertem Reis. Sie informierten die europäischen Kolleg:innen, doch die deutschen Verbraucher:innen erfuhren nichts von den Funden und es gab auch keine öffentlichen Rückrufe. Alles sei korrekt gelaufen, sagen die Behörden. Mit dem europäischen Schnellmeldesystem RASFF informieren sich die Überwachungsbehörden der EU-Mitgliedsstaaten gegenseitig über problematische Funde in Lebensmitteln. Dort finden sich Hinweise auf Salmonellen in Gemüse, Metallteile im Rahmspinat, nicht erlaubte Pestizide im Paprika oder nicht ausgelobte Allergene. Am 11. Janua
Die Betroffenheit der landwirtschaftlichen Produktion durch den Klimawandel steigt. Die Zunahme der Witterungsextreme mindern die Ertragssicherheit insbesondere durch zunehmende Trockenheit während der Vegetationsperiode und ein nasseres Herbstwetter. Regional sind bereits erhebliche Ertragsausfälle festzustellen. Vor diesem Hintergrund ist für die Landwirtschaft eine schnelle und deutliche Senkung der Treibhausgasemissionen existenziell. Der Kabinettsbeschluss vom vergangenen Mittwoch zum Klimaschutzgesetz (KSG) leistet nach Ansicht von Bioland diesem Ziel keinen Vorschub – im Gegenteil. Das neue Klimaschutzgesetz sieht vor, dass der bisher geltend
Anlässlich des diesjährigen Treffens der G20-Agrarministerinnen und -minister in Hyderabad/Indien hat die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Claudia Müller bekräftigt, dass Ernährungs-, Friedens- und Sicherheitspolitik zusammen gedacht werden müssen: "Ernährungspolitik ist Friedenspolitik. Denn eine gesicherte Ernährung trägt dazu bei, Kriege und Konflikte zu vermeiden, während Kriege und Konflikte zentrale Treiber für Ernährungsunsicherheit und Hunger in der Welt sind. Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat das sehr deutlich gemacht. Hinzu kommt die Klimakrise.
Die EU-Kommission will Anfang Juli ihren Verordnungvorschlag zugunsten neuer gentechnischer Verfahren (NGT) offiziell vorstellen. Im Vorfeld wurde ein als „sensitiv“ eingestufter Entwurf, den die Generaldirektion Gesundheit von EU-Kommissarin Stella Kyriakides erarbeitet hat, samt Folgenabschätzung Medien zugespielt. Beschlösse die Kommission in ihrer Sitzung am 5. Juli diesen Vorschlag, würden die meisten NGT-Lebensmittel ungekennzeichnet auf europäischen Tellern landen. Entsprechend deutlich ist die Kritik. Das Portal arc2020.eu hat den vorgeschlagenen Verordnungstext, die Folgenabschätzung sowie zwei Stellungnahmen des kommissionsinternen Regulie
Zum ersten Mal wurden chromothripsisartige Effekte bei Tomaten nachgewiesen, deren Erbgut mit CRISPR/Cas verändert wurde. Mit Chromothripsis wird ein Phänomen bezeichnet, bei dem sich in einem ‚katastrophischen’ Ereignis oft Hunderte genetische Veränderungen auf einmal ereignen. Dabei können Abschnitte des Erbguts vertauscht, verdreht, neu kombiniert werden oder auch ganz verloren gehen. Eine Konsequenz: Aus Verfahren der Neuen Gentechnik resultierende Pflanzen können nicht per se als „sicher“ betrachtet werden und es muss, anders als aktuell von der EU-Kommission vorgesehen, eine Risikoprüfung erfolgen. Das teilt das Institut für unabhängige Folgenabs
Der Bundestag hat mit der Mehrheit der Koalitionsfraktionen SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP gegen die Stimmen der Oppositionsfraktionen CDU/CSU, AfD und Die Linke die Einführung einer verpflichtenden Kennzeichnung für die Schweinehaltung beschlossen – vorerst allerdings nur bezogen auf frisches, unverarbeitetes Schweinefleisch. Schrittweise sollen weitere Bereiche wie Gastronomie und Außer-Haus-Verpflegung sowie Tierarten wie Rinder und Geflügel dazukommen. Vorgesehen ist ein Modell mit fünf Haltungskategorien während der Mast: Stall, Stall und Platz, Frischluftstall, Auslauf/Freiland sowie Bio. Ebenso beschlossen wurden Änderungen im Baugesetzbuch
Die Ausstiegswelle in der Schweinehaltung rollt trotz der inzwischen wiedererlangten Wirtschaftlichkeit unvermindert weiter. Hauptausstiegsursache ist die nach wie vor fehlende Planungssicherheit und Perspektive auf den Betrieben, so beschreibt der Geschäftsführer der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN), Dr. Torsten Staack, die Lage, in der sich die Schweinehalter Deutschlands aktuell befinden. Gemeinsam mit Ferkelerzeugerin Luisa Kruthaup aus Niedersachsen, Ingenieur und Gutachter Prof. Dr. Jörg Oldenburg und dem ISN-Vorsitzenden Heinrich Dierkes, berichtete Dr. Staack im Rahmen eines Pressetermins in Münster über die aktuelle
Die Strukturen in der Verarbeitung und Vermarktung von Bio-Lebensmitteln müssen effizienter und schlagkräftiger gestaltet werden, wenn der Öko-Landbau in Deutschland weiterwachsen soll. Dafür sind möglichst faire und langfristige Partnerschaften auf Augenhöhe anzustreben. Dieses Fazit ziehen laut einer Mitteilung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) Fachleute aus Politik, Vermarktung, Verarbeitung und Erzeugung in der von der BLE im Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL) im Rahmen der Öko-Feldtage ausgerichteten Podiumsdiskussion. Dr. Karl Kempkens, Leiter des Referats Ökologische Lebensmittelwirtschaft im Bundesministerium fü
Bahnhofstraße 31
59065 Hamm
Email: verlag@bauernstimme.de
Telefon: 02381-49-22-88
Telefax: 02381-49-22-21