Wiederaufbau der abgebrannten Schweinezuchtanlage Alt Tellin

Im März 2021 brannte die Schweinezuchtanlage Alt Tellin in Mecklenburg-Vorpommern ab. Mehr als 50.000 Schweine starben in den Flammen. Ende letzten Jahres hat der Betreiber, die Landwirtschaftliche Ferkelzucht Deutschland (LFD-Holding/Roßdorf), angekündigt, die Anlage in optimierter Form mit weniger Tieren und entsprechend der aktuellen Tierschutzbestimmungen wieder aufbauen zu wollen. Wie genau das aussehen soll, ist noch nicht überliefert.

„Entsetzt“ zeigt sich Anne Shepley, tierschutzpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Landtag Mecklenburg-Vorpommern. „Die Ankündigung, in Alt Tellin einen neuen Nutztierstall errichten zu wollen, entsetzt mich. Bis heute wurde die Ursache der Brandkatastrophe, bei der mehr als 50.000 Schweine ums Leben kamen, nicht aufgeklärt. Ungeachtet dessen wollen die Betreiber*innen nun an Ort und Stelle einen neuen Stall errichten, ohne dass klar ist, wie der Brandschutz einer künftigen Anlage gewährleistet werden kann“, erklärt Shepley. Das sei ein fatales Signal, das zeige, dass die Vielzahl der grausam verendeten Brandopfer offenbar kein grundlegendes Umdenken bewirkt hat. „Bevor nicht abschließend geklärt ist, wie in Zukunft der Brandschutz in Nutztierställen gewährleistet werden kann, sodass weder Tiere sterben noch Feuerwehrleute in Gefahr gebracht werden, halte ich solche Anlagen für nicht genehmigungsfähig“, so Shepley.

Schon lange fordern die Grünen deshalb eine Überarbeitung der Landesbauordnung, durch die entsprechend wirksame Maßnahmen festgelegt werden. „Außerdem brauchen wir endlich einen Paradigmenwechsel in der Nutztierhaltung. Wir müssen weg von der Massentierhaltung, weg von den sogenannten Tierfabriken, hin zu einer Haltung, bei der das Tierwohl im Fokus steht“, sagt Shepley.