Anlässlich des diesjährigen Treffens der G20-Agrarministerinnen und -minister in Hyderabad/Indien hat die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Claudia Müller bekräftigt, dass Ernährungs-, Friedens- und Sicherheitspolitik zusammen gedacht werden müssen: "Ernährungspolitik ist Friedenspolitik. Denn eine gesicherte Ernährung trägt dazu bei, Kriege und Konflikte zu vermeiden, während Kriege und Konflikte zentrale Treiber für Ernährungsunsicherheit und Hunger in der Welt sind. Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat das sehr deutlich gemacht. Hinzu kommt die Klimakrise. Was wir deshalb brauchen, sind nachhaltige und resiliente Ernährungssysteme."
Im Fokus des Treffens unter indischem Vorsitz standen laut BMEL neben Fragen der Transformation zu nachhaltigen Ernährungssystemen, die globale Ernährungssicherung und die Stärkung des Rechts auf Nahrung, sowie einer guten globalen Zusammenarbeit. Trotz Einigkeit bei den zentralen inhaltlichen Themen sei es den G20-Staaten auch in diesem Jahr nicht möglich gewesen, eine konsentierte Abschlusserklärung zu verabschieden.
Dazu sagt Müller: "Angesichts des fortdauernden russischen Kriegs gegen die Ukraine und seiner massiven Folgen für die Welternährung konnten wir nur einer Erklärung zustimmen, die eine Verurteilung Russlands klar anspricht. Leider war hierüber kein Konsens im Rahmen der G20 zu erreichen."
Es wurden nach Ansicht des BMEL dennoch wichtige Ergebnisse erreicht: Die G20 Agrarministerinnen und -minister diskutierten in Hinblick auf die Leitfragen des Treffens über die Stärkung von Klima- und Biodiversitätsschutz, der Vermeidung von Lebensmittelverlusten und -verschwendung, der Förderung eines Konsums mit einer breiten Vielfalt von Lebensmitteln sowie der Stärkung des One Health Ansatzes.
Dazu erklärt Claudia Müller: "Gerade angesichts der großen Herausforderungen müssen wir als G20 im Dialog bleiben. Die vielfältigen Krisen können nur gemeinsam erfolgreich angegangen werden. Ich danke der indischen G20-Präsidentschaft daher besonders für ihren großen Einsatz."
Die G20 wurden 1999 als informelles Forum für die internationale wirtschaftliche und währungspolitische Zusammenarbeit gegründet. Die 20 führenden Industrie- und Schwellenländer stehen für fast zwei Drittel der Weltbevölkerung, über 80 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts und drei Viertel des Welthandels. Im Agrarbereich stehen sie für 60 Prozent der weltweiten Anbauflächen und 80 Prozent des Welthandels mit Lebensmitteln.