“Wir brauchen jeden Quadratmeter Boden” für den Anbau von Weizen, um “leere Teller in Europa” und Hunger in der Welt zu verhindern. Mit diesem Argument erkämpften Agrar-Lobbyisten und ihre politischen Verbündeten im Frühjahr 2022 das Aussetzen der Greening-Auflagen aus der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). 21 Mitgliedstaaten nutzten 2022 die EU-Ausnahmeregelung und ackerten die für die Biodiversität gewidmeten Ökologischen Vorrangflächen (ÖVF) für die landwirtschaftliche Produktion um. Doch wie eine neue Analyse von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, BirdLife International, Birdlife Österreich, Corporate Europe Observatory und GLOBAL 2
Nachfolgend dokumentieren wir den offenen Brief der europäischen Erzeuger des EMB, ECVC, APLI und der Confédération paysanne, sowie von OXFAM, SOS FAIM und CFSI an die Europäische Union mit der Forderung, jetzt ein Instrument zur Krisenprävention im Milchsektor einzurichten und den Druck vom EU-Markt und damit von den Erzeugern in der EU und in Afrika zu nehmen.
Die am 1. Mai in Kraft getretene Wolfsverordnung, mit der die bayerische Staatsregierung den Abschuss von Wölfen erleichtern will, ist nach Ansicht des BUND Naturschutz (BN) rechtlich weder haltbar, noch ist der Erhaltungsstatus des Wolfes in Bayern gesichert. Darüber hinaus vernachlässige sie einen effektiven Herdenschutz. Die Staatsregierung müsse sich an Recht und Gesetz halten, weshalb der BUND Naturschutz gegen die Verordnung klagt. Zudem müssen die Kriterien für nicht schützbare Weidegebiete überarbeitet werden. Zur Klage des BUND Naturschutz gegen die Bayerische Wolfsverordnung vor dem Verwaltungsgerichtshof in München erklärt der BN-Vorsitze
Eben noch war von einer Übergangszeit von zehn Jahren bis zum endgültigen Aus für die Anbindehaltung die Rede, so auch von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, da taucht in einem jetzt zwischen den zuständigen Bundesressorts kursierendem Gesetzentwurf des Tierschutzgesetzes nur noch eine Frist von 5 Jahren auf. Die sogenannte Kombihaltung (Anbindehaltung im Stall im Winter, Weidehaltung im Sommer oder stundenweiser Zugang zu einem kleinen Laufhof neben dem Stall) soll weiterhin möglich sein, es sind jedoch höhere Haltungsauflagen geplant (unter anderem ganzjährig mindestens zweimal in der Woche der Zugang zu einer Freifläche, für maximal 50 Rinde
Der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO) appelliert an die deutschen Abgeordneten im Europäischen Parlament, am 1. Juni für das EU-Lieferkettengesetz zu stimmen. „Mit dem EU-Lieferkettengesetz kann die EU weltweit ein starkes Zeichen setzen, dass Ausbeutung, Umweltzerstörung und die Schädigung des Klimas in Wertschöpfungsketten europäischer Unternehmen nicht länger toleriert werden“, erklärt Martina Schaub, Vorstandsvorsitzende von VENRO. „Wir begrüßen es sehr, dass der Rechtsausschuss in seinem Vorschlag eine stärkere Einbindung von Betroffenen und zivilgesellschaftlichen Organisationen bei der Erstellung von Risikoanalysen und
Laut einer aktuellen Umfrage, die die Naturschutzorganisation WWF in elf EU-Ländern durchgeführt hat, sehen 56 Prozent der Befragten den Preis als Grund dafür, keine nachhaltigen Lebensmittel zu konsumieren. Im Vergleich zu 47 Prozent im Jahr 2021 ist dies ein deutlicher Anstieg. In Deutschland glauben 70 Prozent der Befragten, dass nachhaltige Lebensmittel genauso viel oder weniger kosten sollten als weniger nachhaltige Alternativen. Von diesen Befragten sind 59 Prozent der Meinung, dass Preissenkungen bei nachhaltigen Lebensmitteln der richtige Weg sind, während 18 Prozent sich eine Preissteigerung bei weniger nachhaltigen Produkten wünschen. Die
Die US-Firma Pairwise, zu deren Investoren auch die Investmentabteilung des Bayer-Konzerns gehört, hat angekündigt, in den USA schon bald Braunen Senf als Salat vermarkten zu wollen. Die Pflanzen, die mittels Neuer Gentechnik (NGT) so verändert wurden, dass ihre Blätter weniger scharf schmecken, sind auch zum Patent (WO2021030738) angemeldet. Laut einer wissenschaftlichen Publikation von 2022 wurden mittels CRISPR/Cas insgesamt 17 Gene verändert, wie das Institut für unabhängige Folgenabschätzung in der Biotechnologie Testbiotech mitteilt. Brauner Senf (Brassica juncea) wird weltweit als Ölpflanze und zur Herstellung von Senf angebaut. Er kann sich
Agri-Photovoltaik kann die Folgen von Dürreperioden auf die Produktion pflanzlicher Nahrungsmittel abschwächen: Die Beschattung, die bei ausreichend Wasser oft die Ernteerträge senkt, kann bei Dürre sogar zu Ertragssteigerungen führen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Universität Hohenheim in Stuttgart. Der Effekt kann laut einer Mitteilung der Universität besonders für Regionen wichtig werden, in denen es gleichzeitig ein starkes Bevölkerungswachstum und ausgeprägte Dürreperioden gibt, wie beispielsweise in Indien oder Afrika. Aber auch in Europa muss in Zukunft mit längeren Trockenperioden gerechnet werden. Aus Sicht der Wissenschaft
„Besondere Zeiten erfordern außergewöhnliche Bündnisse. Zum ersten Mal treten Fridays for Future und Landwirtschaft verbindet Deutschland e.V. mit einer gemeinsamen Erklärung an die Öffentlichkeit. Was treibt uns, die Gruppen Fridays for Future, Parents for Future, Landwirtschaft verbindet Deutschland e.V. und die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft an, diese besondere Kooperation einzugehen? Mit großer Besorgnis verfolgen wir die Entwicklungen rund um das EU-Mercosur-Abkommen und die durch Mitglieder der Bundesregierung geäußerte Unterstützung.“ So beginnt eine gemeinsame Erklärung der genannten Organisationen, die mit Hinweis auf diese Erkl
Agroforstsysteme tragen zur Klimaanpassung bei, sorgen in der Landwirtschaft für mehr Klima-, Boden- und Gewässerschutz und fördern die Artenvielfalt. Gleichzeitig zeichnen sie sich durch eine hohe Flächenproduktivität aus. Trotz dieser Vorteile wird die Anlage und Bewirtschaftung von Agroforstsystemen seitens Bund und Länder nicht nennenswert unterstützt. Die Berufsstandvertretungen Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V. (AbL) und Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft e.V. (BÖLW) fordern daher gemeinsam mit dem Deutschen Fachverband für Agroforstwirtschaft e.V. (DeFAF) in einem offenen Brief an die Ministerinnen und Minister, Senatorinne
Marktbeobachtungen von Hugo Gödde
Das Dialognetzwerk zukunftsfähige Landwirtschaft als gemeinsames Netzwerk des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) in Kooperation mit dem Bundesumweltministerium (BUMV) hat nach eigenen Worten einen wichtigen Meilenstein erreicht: Bei seinem zweiten Treffen am 8. und 9. Mai 2023 in Berlin übergaben die rund 50 Mitglieder erste Ergebnisdokumente ihrer Arbeit mit Handlungsempfehlungen an die Politik. In dem Netzwerk besteht die Hoffnung, „dass wir die politischen Entscheidungsprozesse auch mitgestalten werden“, erklärt Bernhard Barkmann, Sprecher einer Arbeitsgruppe im Netzwerk und auch Ottmar Ilchmann, Mitglied im Dialognetzwerk, Milchbauer in Niede
Alle Empfänger von Agrarsubventionen in Deutschland können seit heute (24.05.2023) leicht zugänglich auf www.proplanta.de eingesehen werden. In Deutschland erhielten demnach 315.000 Begünstigte rund 7 Milliarden Euro an Agrarzahlungen in 2022. Ganz vorne dabei auch das „Aldi-Geflecht“. Die Agrarsubventionen machen mit jährlich rund 55 Milliarden den Löwenanteil im EU-Haushalt aus. Der Anteil der Direktzahlungen und die Marktmaßnahmen (erste Säule der GAP) betragen rund 75 % der Mittel für die Landwirtschaft, während der Anteil der Mittel für die Entwicklung des ländlichen Raums (zweite Säule) sich auf 25 % belaufen. Die Basisprämie sinkt gegenüber 2
Durch konventionelle Tierhaltung für Fleisch- und Milchprodukte sowie die damit verbundene Umweltbelastung entstehen in Deutschland jedes Jahr externe Kosten von bis zu 22 Milliarden Euro. Das ergibt eine neue Studie des Wissenschaftsinstituts CE Delft im Auftrag der True Animal Protein Price Coalition (TAPP). Demnach bewegen sich die externen Kosten zwischen 0,29 Euro für einen Liter Milch und 10,16 Euro pro Kilogramm Rindfleisch. Die Studie wurde in Berlin gemeinsam von der TAPP Coalition, dem Ecologic Institute und der Deutschen Umwelthilfe (DUH) vorgestellt. Gemeinsam fordern die Organisationen von Bundesfinanzminister Christian Lindner, die extern
Die EU-Kommission pokert mit hohem Einsatz. Sie will das Gentechnikrecht nur dann zugunsten neuer gentechnischer Verfahren aufweichen, wenn die konservativen Parteien ihren Widerstand gegen die Pestizidreduktionspläne aufgeben. Das sagte Vize-Kommissionspräsident Frans Timmermans im Agrarausschuss des Europäischen Parlaments. Die Abgeordneten beeindruckte er damit allerdings nicht. Der Agrarausschuss hatte Timmermans am Montag eingeladen, um über die Verordnungsentwürfe der Kommission für einen nachhaltigen Pestizideinsatz (SUR) und zur Wiederherstellung der Natur (NRL) zu sprechen. Gegen beide Vorhaben läuft die Agrarlobby seit über einem Jah
AbL, BDM und KLB warnen davor, bewährtes EU-Gentechnikrecht aufgrund hypothetischer Versprechen zu opfern.
Die in Alt Tellin vor zwei Jahren abgebrannte Tierfabrik steht nach Ansicht von Greenpeace für die falsche Entwicklung der Schweinehaltung. Nun zeigt ein im Auftrag von Greenpeace erstelltes Gutachten, dass eine Katastrophe wie in Alt Tellin jederzeit wieder passieren kann. Trotz Regen und Gewitter demonstrierten Tierschützer:innen und Anwohnende Ende März 2023 in Alt Tellin gegen den Wiederaufbau der Schweinemastanlage. Zu präsent ist allen nach Ansicht von Greenpeace noch das schreckliche Ereignis von vor zwei Jahren. Wo früher Zehntausende Schweine lebten, ist heute nicht mehr viel zu sehen. Am 30. März 2021 hatte ein Großfeuer die Stallanlage vo
Für den Bund der Deutschen Landjugend (BDL) ist das 49-Euro-Ticket zwar eine gute Sache, ohne ein gutes Angebot des öffentlichen Verkehrs auf dem Land bleibt es jedoch für die Menschen im ländlichen Raum weitestgehend nutzlos. „Das 49-Euro-Ticket ist eine gute Sache, aber für mich lohnt es sich nicht“, beschreibt Anne-Kathrin Meister den Grundtenor in den Landstrichen, in denen kein Zug hält. „Die Freude über das Deutschland-Ticket ist bei uns geteilt“, zieht die stellvertretende Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend e.V. (BDL) zwei Wochen nach seiner Einführung eine erste Bilanz. Das liege vor allem am vergleichsweise schlechten Angebot d
Anlässlich der bevorstehenden Gespräche der EU-Handelsminister:innen in Brüssel zum geplanten EU-Mercosur-Handelsabkommen hatte der gemeinnützige Verein Aktion Agrar mehrere Landwirtschafts-Expert:innen zum Hafen Brake an der Unterweser in Niedersachsen eingeladen. Über den Industriehafen in Brake werden etwa 4 Millionen Tonnen Futtermittel jährlich importiert und zu Futtermitteln weiterverarbeitet. In Deutschland stammen laut Bundeslandwirtschaftsministerium rund 28 Prozent des Futteraufkommens an verdaulichem Eiweiß aus importierten Futtermitteln. Durch das EU-Mercosur-Abkommen könnten nicht nur nach Ansicht von Aktion Agrar die Futtermittelimporte e
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Meine Eltern hatten medizinische Berufe: Hebamme und Arzt. V