Am 17. April, dem Internationalen Tag des bäuerlichen Widerstands, hat die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) mit Blick auf die am 9. Juni stattfindende EU-Wahl in einem Positionspapier alle Wahlberechtigten dazu aufgerufen, ihre Stimmen für ein vielfältiges und gerechtes Europa einzusetzen.
Dazu erklärt Xenia Brand, Bundesgeschäftsführerin der AbL: „Die Europawahl am 9. Juni ist für die Zukunft unserer Höfe sehr wichtig, da viele wichtige agrarpolitische Entscheidungen europäisch getroffen werden. Wir brauchen europaweit viele und vielfältige Höfe und Bäuerinnen und Bauern mit ihrem Wissen und Können: für eine krisenfeste regionale Ernährung, für lebendige ländliche Räume, für Umwelt-, Klima- und Tierschutz. Doch das Höfesterben geht immer weiter, allein in Deutschland verlieren wir jährlich über 3.000 Betriebe. Das zeigt: Es braucht dringend verlässliche und wirtschaftliche Perspektiven für die Landwirtschaft. Doch statt uns dabei zu unterstützen, unsere Höfe zukunftsfest aufzustellen, arbeiten EU-Kommission und -Parlament aktuell an massiven Rückschritten in der Agrarpolitik. Zudem droht ein Erstarken von Rechtsextremen im EU-Parlament. Doch wir brauchen in der EU politische Mehrheiten, die die Herausforderungen unserer Zeit gemeinsam anpacken. Deshalb lasst uns geschlossen für ein gerechtes und vielfältiges Europa eintreten – bei der EU-Wahl im Juni 2024!“
Umfragen und Prognosen zeigen, dass bei der anstehenden EU-Wahl Rechtspopulisten und Rechtsextremisten deutlich an Sitzen zulegen könnten, so das Positionspapier. Und weiter: „Ihre rückwärtsgewandte Politik schadet den bäuerlichen Anliegen und ist eine akute Gefahr für ein freies, sicheres Europa. Die AbL tritt aktiv für Menschenrechte und Demokratie ein. Sie lehnt grundsätzlich rechtsextreme Politik, Hass, Hetze und menschenverachtendes Handeln ab.“
In dem Positionspapier werden die nachfolgenden Forderungen an die EU formuliert:
Zum Hintergrund
Der 17. April ist der Internationale Tag des bäuerlichen Widerstands. Vor 28 Jahren wurden an diesem Tag im brasilianischen Eldorado dos Carajás 21 Landlose bei einem Protest für umfassende Agrarreformen von der Polizei ermordet. Immer noch werden Bäuerinnen und Bauern weltweit, besonders im Globalen Süden, vielfach diskriminiert. Die UN-Deklaration der bäuerlichen Rechte (UNDROP) muss weltweit und auch in Deutschland konsequent umgesetzt werden. Der tragische Ursprung des Internationalen Tages des bäuerlichen Widerstands, aber auch warum die Bäuerinnen und Bauern in Europa gemeinsam ihre Stimme erheben müssen, ist auch Gegenstand eines von der AbL erstellten Videos, das hier zu sehen ist.