Die Verbraucher:innen wünschen, dass die GAP-Zahlungen gerechter verteilt werden und zielgerichteter an Umwelt- und Tierschutzauflagen gekoppelt sind. Das sind zentrale Ergebnisse einer Umfrage zur EU-Agrarpolitik, die vom EU-Dachverband der Verbraucherorganisationen (BEUC) durchgeführt wurde.
„Die Verbraucher wollen, dass die künftige GAP für die Landwirte gerechter wird“, erklärt BEUC-Generaldirektor Agustín Reyna. „Es überrascht nicht, dass die Mehrheit will, dass die Subventionen vor allem kleinen und mittleren Betrieben sowie Junglandwirten zugutekommen. Landwirte, die sich besonders anstrengen und nachhaltige Praktiken anwenden, sollten ebenfalls belohnt werden“, so Reyna.
Obwohl die meisten Verbraucher:innen dem Agrarsektor generell positiv gegenüberstehen, entspricht die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) laut der Umfrage bisher nicht in vollem Umfang ihren sozialen und ökologischen Anliegen. Weniger als einer von vier befragten Verbrauchern glaubt, dass die GAP-Zahlungen gerecht verteilt werden.
Eine beträchtliche Anzahl von Verbrauchern ist der Meinung, dass wichtige soziale und ökologische Ziele, die ihnen wichtig sind, durch die GAP-Subventionen bisher nicht erreicht wurden. Dazu gehören die Gewährleistung angemessener Preise für die Verbraucher und die Reduzierung des Einsatzes von Antibiotika und Pestiziden sowie die Steigerung des Tierwohls. 60 % der Verbraucher sind der Meinung, dass europäische Subventionen nur die Erzeugung gesunder und nachhaltiger Lebensmittel unterstützen sollten.
Der Dachverband forderte die EU-Kommission auf, bei der künftigen Überarbeitung der GAP die Bedenken der Verbraucher zu berücksichtigen, um den gesellschaftlichen Erwartungen gerecht zu werden.
Die Erhebung fand im Januar und Februar 2025 online in acht europäischen Ländern statt, und zwar in Deutschland, Frankreich, Italien, Polen, Portugal, Slowenien, Spanien und Österreich, wobei in jedem Land rund 1.000 Personen befragt wurden. Die Stichprobe war jeweils repräsentativ für die nationale Bevölkerung.