Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir trifft sich heute (angekündigt für 14.30 Uhr) mit Vertretern des Deutschen Milchkontor (DMK). Deutschlands größte Genossenschaftsmolkerei liegt beim Milchauszahlungspreis im Vergleich mit anderen deutschen Molkereien seit mehreren Monaten auf einem der letzten Plätze. Der Abstand zu direkten regionalen Konkurrenten beträgt bis zu 10 Cent pro Kilogramm Milch.
Für den Milchviehhalter und Landesvorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Niedersachsen Ottmar Ilchmann ist dieses Treffen kaum nachvollziehbar. „Die fast schon traditionell schlechten Auszahlungspreise des DMK sind für viele Lieferanten existenzbedrohend. Das DMK zieht überdies auch die Milchpreise anderer Molkereien mit in den Keller und richtet damit sogar einen Schaden an der weit über Ihre eigenen Erzeuger hinausgeht. Ich kann nur schwer nachvollziehen, dass sich Cem Özdemir ausgerechnet mit Vertretern dieses Unternehmens trifft, es sei denn er möchte ein Paradebeispiel für einen nicht funktionierenden Milchmarkt kennenlernen,“ so Ilchmann. Wichtiger wäre es seiner Ansicht nach, dass sich der Bundesminister mit betroffenen Bäuerinnen und Bauern an einen Tisch setzt. „Gerade die Verhältnisse beim DMK machen deutlich, wie dringlich eine Verbesserung der Marktposition der Milcherzeuger ist und dass die Umsetzung des Artikels 148 der gemeinsamen Marktordnung zur Festschreibung verbindlicher und gerechter Lieferbeziehungen nicht mehr länger warten kann. Auch und gerade für Genossenschaften wie das DMK", fordert Ilchmann in Richtung des Bundeslandwirtschaftsministers.