In einem gemeinsamen Papier kritisieren der Deutsche Bauernverband, der Bundesverband Rind und Schwein, Deutscher Raiffeisenverband, die Interessengemeinschaft der Schweinehalter in Deutschland und der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft die aktuellen Gesetzentwürfe der Bundesregierung zum Umbau der Tierhaltung in Deutschland als völlig unzureichend, um einen tatsächlichen Umbau voranbringen zu können: Der Entwurf des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes weise erhebliche Lücken und gravierende Schwachstellen auf, der Referentenentwurf zur Änderung des Baugesetzbuches sei unzulänglich und die Finanzierung zum Umbau der Tierhaltung sei ungenügend, heißt es in dem gemeinsamen Positionspapier. Die Nutztierhaltung in Deutschland habe eine essenzielle, wirtschaftliche Bedeutung und erfordere daher einen umsichtigen und verantwortungsvollen Umgang beim Umbau.
„Der Umbau der Tierhaltung ist gesellschaftlich, wirtschaftlich und ökologisch eine zentrale Herausforderung für die Agrar- und Ernährungswirtschaft. Mit den Vorschlägen der sogenannten Borchert-Kommission wurde 2020 ein umfassendes Gesamtkonzept zum Umbau der Tierhaltung vorgelegt, das den Landwirten eine realistische Perspektive für die anstehenden Investitionen in Tierwohl aufzeigt. Die Verbände unterstützen die Vorschläge der Borchert-Kommission weiter nachdrücklich“, steht in dem Papier. Die Verbände fordern Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und die Regierungskoalition nachdrücklich auf, die genannten Regelungen und Förderungen so zu gestalten, dass sie einen echten Umbau der Tierhaltung in Richtung mehr Tierwohl in Gang setzen und nicht den Abbau der Tierhaltung in Deutschland vorantreiben.