Nach zwei virtuellen Milchdialog-Treffen hatte der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) die verschiedenen Verbände und Organisationen der Landwirte, die sich laut BDM den Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft ganz oben auf die Fahne geschrieben haben, zum ersten physischen „Milchdialog“ nach Kassel eingeladen. Wir stehen vor großen politischen Herausforderungen, da ist es ganz wichtig, dass wir Landwirte uns nicht in Diskussionen untereinander verlieren, sondern unsere ganze Energie auf notwendige Veränderungen im Interesse der Landwirtschaft und insbesondere der Milchviehhalter richten“, erklärt BDM-Vorsitzender Stefan Mann die Motivation, z
Der agrarpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Spiering, hat „zumindest die Hoffnung“, dass es in der Fleischbranche zu strukturellen Veränderungen kommt. Das sagte er im Interview mit Agra Europe (AgE). „Ich würde mir wünschen, dass das Fleischerhandwerk einen Aufschwung erfährt. In diesen Betrieben sind die Beschäftigten keine Fließbandarbeiter, sondern gehen ihrem Handwerk in der ganzen Breite nach. Ziel muss es sein, die Prozesse des Schlachtens und der Fleischverarbeitung regionaler auszurichten. Schlachthöfe müssen zurück von den Industriegebieten außerhalb in unsere Städte und Gemeinden“, so Spiering. Um das zu erreichen, gibt e
Vor dem Hintergrund des Verkaufs eines Großbetriebs an Aldi fordert die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft – Mitteldeutschland (AbL) dringend eine Regulierung des Bodenmarktes, verweist auf die Koalitionsverträge der ostdeutschen Bundesländer und zeigt in ihrem neun Positionspapier, wie eine Regulierung gelingen kann. Recherchen der AbL Mitteldeutschland und des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) belegen, dass unter zentraler Mitwirkung des ehemaligen Präsidenten des Bauernverbandes Thüringen (TBV) und Träger des Bundesverdienstkreuzes, Dr. Klaus Kliem, vor kurzem alle Anteile an einer großen Agrarholding an eine Aldi-Familienstiftung verkauft
Zur Ackerbaustrategie hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) Anfang Juli einen Beteiligungsprozess gestartet. Auf einer Online-Plattform können Landwirte und Landwirtinnen, Wissenschaftler,*innen Bürger*innen, Länder sowie Landwirtschafts- und Umwelt-Verbände ihre Ansätze aus Theorie, Forschung und Praxis in den Diskussionsprozess einbringen. Mit großem Erfolg, wie das BMEL mitteilt: Bis zur Ankündigung einer jetzt erfolgten Fristverlängerung haben sich laut BMEL insgesamt 2.250 Personen auf der entsprechenden Online-Plattform angemeldet. Über 1.000 Beiträge sowie 745 Kommentare zu den Beiträgen seien eingegangen. Dazu komme
Die Häufigkeit und das Ausmaß außergewöhnlicher, aufeinanderfolgender Sommer-Dürren dürften bis zum Ende des Jahrhunderts in Mitteleuropa zunehmen, wenn die Treibhausgasemissionen nicht reduziert werden. Das zeigt eine Studie unter Leitung von Wissenschaftlern des Leipziger Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ), die jetzt in der Fachzeitschrift Scientific Reports veröffentlicht wurde. Seit dem Frühjahr 2018 befindet sich ein großer Teil Europas inmitten einer außergewöhnlichen Dürre. Ein deutsch-tschechisches Wissenschaftlerteam unter Leitung des UFZ hat nun die beiden Dürrejahre 2018/2019 in die Reihe langfristiger globaler Klimadaten der letz
Für vielfältige, dezentrale und in einem fairen Wettbewerb stehende Schlachthofstrukturen sowie nachhaltige bäuerliche Betriebe sprechen sich die agrarpolitischen Sprecher*innen der grünen Fraktionen im Bund und in den Ländern in einem jetzt gemeinsam vorgelegten Papier aus. Dieses Ziel lasse „sich nur mit einer Qualitätsoffensive für Schlachthöfe umsetzen, die mit der Agrarwende und dem Umbau der Tierhaltung sowie einer deutlichen Reduzierung der Fleischproduktion Hand in Hand geht“, heißt es in dem Papier. In Zukunft sollen wieder mehr handwerkliche, kleine und mittlere Schlachthofstrukturen eine Alternative zum Schlachten im Akkord sein. Mittelfrist
Das Parlament des EU-Mitglieds Zypern hat sich gegen das Freihandelsabkommen der Europäischen Union mit Kanada (CETA) ausgesprochen. Laut Medienberichten stimmten 37 Abgeordnete gegen und 18 für die Ratifizierung des Handelsabkommens. Als endgültig in der EU verabschiedet gilt das Abkommen erst, wenn alle nationalen und teils auch regionalen Parlamente der EU-Mitgliedstaaten zugestimmt haben. Kritisch wird von den Parlamentariern unter anderem gesehen, dass der zyprische Halloumi-Käse, der ein wichtiges Exportprodukt darstellt, und andere landwirtschaftliche Produkte der Insel nicht ausreichend geschützt sind. Ferner stärke das Abkommen die Interesse
Die für die Tiermedizin abgegebene Menge an Antibiotika entwickelt sich parallel zum Viehbestand in Deutschland abwärts. Das zeigen die aktuellen Daten des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch fordert eine Halbierung des Antibiotikaverbrauchs im Stall bis spätestens 2030. Aus den Daten des BVL zu Antibiotikaabgabemengen an Tierärzte geht hervor, dass die absolute Menge an Antibiotika für Tierhaltungen von 2016 zu 2019 von 742 auf 670 Tonnen gesunken ist und damit Antibiotikawirkstoffe jährlich im Schnitt um drei Prozent reduziert wurden. Fast unverändert bleibt laut Ger
Mitte Juli hat der Tönnies-Konzern 15 neue Tochterunternehmen in das Handelsregister beim Amtsgericht Gütersloh eintragen lassen und damit vor dem Hintergrund des vom Bundeskabinett beschlossenen Arbeitsschutzkontrollgesetzes, das Ausnahmen vom Verbot von Werksverträge für Unternehmen des Fleischerhandwerks mit weniger als 50 Beschäftigten vorsieht, die Frage ausgelöst: Will Tönnies damit das Verbot des Systems mit Werkverträgen durch eine neue Konstruktion umgehen? Die neuen Töchter heißen „Tönnies Production“ und sind mit römischen Ziffern von I bis XV durchnummeriert. Als Geschäftsführer aller neuen Tochterfirmen sind der Tönnies-Personaler Sven Ge
Das Bundeskabinett hat dem Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung des Vollzugs im Arbeitsschutz zugestimmt. Unter anderem ist vorgesehen, dass bereits ab dem 1. Januar 2021 im Bereich des Kerngeschäfts der Fleischwirtschaft, der Schlachtung, der Zerlegung und der Fleischverarbeitung, kein Fremdpersonal mehr eingesetzt werden darf. Ausgenommen von dem Verbot sind Unternehmen des Fleischerhandwerks mit bis zu 49 Beschäftigten, hier sah der Entwurf vorher 29 Beschäftigte vor. Kritik am Gesetzentwurf kommt unter anderem vom Bauernverband und der Fleischwirtschaft. Anlässlich des Kabinettsbeschlusses erklärt Bundesarbeitsminister Hubertus Heil: „Dass die
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) begrüßt den von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil vorgelegten und vom Kabinett beschlossenen Gesetzentwurf zum Verbot der Werkverträge in der Fleischindustrie. „Weil freiwillige Vereinbarungen nicht eingelöst wurden, ist es Zeit, dass mit Gesetzen gegen Ausbeutung gesteuert wird. Es muss endlich Schluss damit sein, dass die Konzerne die Verantwortung in diesem sensiblen Bereich an Dritte auslagern“, erklärt Anja Piel, DGB-Vorstandsmitglied. Wenn Beschäftigte zur Stammbelegschaft gehören, gebe es eine realistische Chance für Betriebsräte, für Mitbestimmung und tarifvertraglich geregelte Arbeitsbedingungen. „Nur s
Der Lebensmittelhändler Kaufland, wie der Discounter Lidl zur Schwarz-Gruppe gehörend, ist durch den Abschluss eines Markennutzungsvertrags Mitglied bei Demeter geworden. Kritik an der Mitgliedschaft kommt vom Bundesverband Naturkost und Naturwaren (BNN). „Durch unseren Status als Mitglied im Verband können wir noch besser dazu beitragen, dass die biodynamische Landwirtschaft am Markt und auf der Fläche wächst und Projekte aktiv mitgestalten“, sagt Yalcin Cem, Geschäftsführer Einkauf Bio-Lebensmittel und Drogerie bei Kaufland. Kaufland verpflichte sich mit dem Beitritt nicht nur, die Demeter-Qualitäts- und Fairplay-Vorgaben für den Handel einzuhalten,
Das US-amerikanische Biotechnikunternehmen Recombinetics hat 2014 einen Patentantrag auf genetisch hornlose Rinder gestellt. Wie das Umweltinstitut München mitteilt, wurde dieses Antragsverfahren jetzt vorläufig eingestellt. Die Hornlosigkeit wurde laut Umweltinstitut durch Genmanipulation unter Einsatz der Gen-Schere TALEN erzeugt. Ein Patent auf Rinder mit dieser Eigenschaft hätte weitreichende Konsequenzen. Die Zuchterfolge der letzten Jahrzehnte von Bäuerinnen und Bauern könnten nach Ansicht des Umweltinstituts München vom Unternehmen auf diese Weise „gekapert werden“, denn Hornlosigkeit bei Rindern kann auch ohne den Einsatz von Gentechnik erreic
Immer mehr Bundesländer untersagen Langstrecken-Tiertransporte. Nachdem Länder wie Bayern, Hessen, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen ein Verbot erlassen oder entsprechende Einschränkungen der Transporte vorgenommen hatten, folgten jetzt auch Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Tierschutzorganisationen wie der Tierschutzbund oder Peta begrüßen die Maßnahmen der Länder, kritisieren jedoch den so entstandenen „Flickenteppich von Bundesländern mit unterschiedlichen Regelungen“ (Peta) und fordern übereinstimmend die Bundeslandwirtschaftsministerin respektive die Bundesregierung zum Handeln auf. „Unser Erlass ist auch ein Signal i
Das International Life Sciences Institute (ILSI) präsentiert sich gerne als gemeinnützige Organisation, die sich für die öffentliche Gesundheit engagiert. In Wirklichkeit ist sie eine der effektivsten Lobbyorganisationen der Ernährungsindustrie und der Gentechnikkonzerne. Das belegen einmal mehr zwei kürzlich erschienene Arbeiten. Politikwissenschaftler aus Cambridge und Mailand hatten Akten ausgewertet, die von der Organisation U.S. Right to Know bereitgestellt worden waren. Diese hatte 2015 bis 2018 fünf Anfragen nach dem Freedom of Information Act gestellt und 15.000 Seiten Akten erhalten, die den Austausch von ILSI mit vier Universitäten dokumenti
Über fünf Jahre forschte Demeter gemeinsam mit Bioland und Wissenschaftler*innen der Uni Kassel zur Haltung von behorntem Milchvieh. Zu dem Ergebnis der Studie „Hörner im Laufstall“ teilt der Demeter-Verband jetzt mit: Natürlich haben Kühe Hörner – und sie können sie im Laufstall auch behalten. Kühe mit Hörnern auf der Weide – dieses Bild, das in Bilderbüchern Standard ist, spiegelt nach Ansicht von Demeter die Wirklichkeit nicht wider: „Heutzutage sind horntragende Rinder fast verschwunden, denn schmerzhaftes Enthornen ist weit verbreitet, zudem züchten viele Betriebe genetisch hornlose Tiere, die diese Gene dominat weiter vererben“, erklärt der Verb
Anlässlich des zweiten Jahrestags des Urteils des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zu den neuen Gentechnik-Verfahren und eines Gastkommentars von Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner im Tagesspiegel fordern die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und auch der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) die Ministerin auf, die EU-Ratspräsidentschaft für eine konsequente Umsetzung des EuGH-Urteils zu nutzen und die neuen Gentechnik-Verfahren klar als Gentechnik zu regulieren. „Das EuGH-Urteil vom 25. Juli 2018 hat klargestellt, dass neue Gentechnik-Verfahren als Gentechnik einzustufen und zu regulieren sind. Damit hat es Rechtsklarh
Mit einer Aktion vor dem nordrhein-westfälischen Landtag in Düsseldorf haben die drei großen NRW-Naturschutzverbände Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU) und Naturschutzbund Deutschland (NABU) den Startschuss für die landesweite Volksinitiative Artenvielfalt gegeben. Unter dem Motto „Insekten retten – Artenschwund stoppen“ sollen in den nächsten Monaten mindestens 66.000 Unterschriften gesammelt werden. Dann muss sich der NRW-Landtag mit der Volksinitiative beschäftigen. In acht zentralen Handlungsfeldern fordern die Naturschützer einen deutlichen Politikwechsel. Dazu zählt beispielsweise
Der baden-württembergische Landtag hat dem im Zusammenhang mit dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“ entstandenen Gesetzesentwurf zur Änderung des Naturschutzgesetzes und des Landwirtschafts- und Landeskulturgesetztes zugestimmt. Gemeinsam begrüßen die Landesverbände von BUND, NABU, Demeter, Naturland, Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), Slow Food Deutschland und Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall diese jetzt vom Landtag verabschiedete Gesetzesnovelle. Die Verbände betonen aber auch, künftig sehr genau darauf zu achten, ob den geschriebenen Worten auch Taten folgen und die Förderpolitik sich weg von Größe und Masse hin zu
Als ein „Zeichen für Wertschätzung und Qualität“ ist in Rewe-Märkten in Hessen und Umgebung die Milch der „Du bist hier der Chef!“-Initiative in die Regale gekommen. Erster Partner der Initiative ist die Upländer Bauernmolkerei. „Diese Milch wurde von uns Verbrauchern gewählt“ steht prominent auf der Vorderseite der blauen Verpackung. „Zum ersten Mal war es für Konsumenten möglich, über Produktionskriterien von Milch mitzubestimmen, einen Einblick in die Konsequenzen der einzelnen Entscheidungen sowie ein Gefühl für den angemessenen Preis von Qualität und Fairness zu bekommen“, sagt Nicolas Barthelmé, Gründer der Initiative „Du bist hier der Chef!“.
Bahnhofstraße 31
59065 Hamm
Email: verlag@bauernstimme.de
Telefon: 02381-49-22-88
Telefax: 02381-49-22-21
Es ist etwas gewaltig faul in der „Wertschöpfungskette“ der