Das European Milk Board (EMB) begrüßt das neue Projekt von "Die faire Milch" mit PENNY, das jetzt in Deutschland vorgestellt wurde. „Diese neue Form der Transparenz ist richtungsweisend. Milcherzeuger in Deutschland haben dadurch eine gleichberechtigte Stimme in den Vertragsverhandlungen. Das schafft nicht nur Vertrauen, sondern ermöglicht einen echten Dialog auf Augenhöhe“, lobt der EMB-Vorsitzende Kjartan Poulsen das Projekt.
Wie der EMB-Vizevorsitzende Elmar Hannen betont, zeige "Die faire Milch" in Deutschland mit diesem innovativen Ansatz erneut, wie wegweisend die Milcherzeuger sind. „Projekte wie dieses setzen Maßstäbe in Europa“, so Hannen. Und auch in anderen Ländern gibt es laut EMB beeindruckende Projekte, die unter der Marke "faire Milch" agieren. So stehen ebenso in Belgien, Frankreich, der Schweiz und Luxemburg mit Fairebel, FaireFrance, Di fair Milch Säuliamt sowie Faireswiss und D’fair Mëllech Landwirte an der Spitze dieser sozial bedeutenden Produzentenbewegung. „Sie haben gezeigt, wie faire Preise für Erzeuger in Europa erfolgreich umgesetzt werden können und mit diesen sozialen Innovationen das Gesicht der Branche nachhaltig positiv verändert“, heißt es beim EMB.
Während solche Initiativen beeindruckende Erfolge erzielen, steht die Politik nach Ansicht des EMB noch in der Verantwortung, faire Rahmenbedingungen für alle Erzeuger zu schaffen. „Es ist an der Zeit, dass die EU und die nationalen Regierungen den Landwirten endlich einen fairen Marktrahmen bieten. Denn nur so können die Erzeuger langfristig die Nahrungsmittelproduktion in ausreichendem Maße sicherstellen“, betont Kjartan Poulsen.
Das EMB fordert die Politik auf, die Produzenten nicht länger auszuschließen, sondern sie als integralen Teil der Gesellschaft fair zu behandeln. Die fairen Milch Projekte in Deutschland, Belgien, Frankreich, der Schweiz und Luxemburg haben in den letzten anderthalb Jahrzehnten Großes geleistet und werden auch in Zukunft eine Vorreiterrolle spielen. Es liegt nun an den politischen Entscheidungsträgern, diese positive Entwicklung zu unterstützen und gleichzeitig faire Bedingungen für alle europäischen Erzeuger auf dem politischen Weg zu schaffen.
EMB gratuliert belgischem Fairebel zu 15-jährigem Jubiläum
Fairebel feiert in Belgien dieses Jahr sein 15-jähriges Bestehen. Was als ambitioniertes Projekt gestartet ist, hat sich im Land längst erfolgreich etabliert – dank des starken Einsatzes der teilnehmenden Landwirte. „Wir gratulieren den belgischen Erzeugern zu diesem Meilenstein. Seit 15 Jahren können Konsumenten in Belgien die fairen Produkte kaufen und damit ihre Landwirte direkt unterstützen. Das ist ein langer, aber sehr wichtiger Weg, den die Produzenten hier gegangen sind und weiterhin beschreiten. Bravo“, erklärt der EMB-Vorsitzende, Kjartan Poulsen.
Faire Preise sind in der europäischen Landwirtschaft nicht die Regel, sondern leider immer noch eine Ausnahme. Und nur wer viel Energie und Herzblut in ein Projekt steckt, kann das überhaupt für die Landwirte erreichen. „Die belgischen Bäuerinnen und Bauern von Fairebel investieren dieses Herzblut seit 15 Jahren und haben etwas Besonderes in ihrem Land etabliert, das nicht nur für die Landwirte wegweisend, sondern insbesondere auch gewinnbringend für alle Beteiligten ist“, ergänzt EMB-Vorstandsmitglied Boris Gondouin. Denn auch der gesellschaftliche Beitrag von Fairebel kann sich sehen lassen. Neben den sehr wichtigen fairen Preisen für die Erzeuger, spielt auch die direkte Beziehung zwischen den Konsumenten und Landwirten eine große Rolle. Zum einen über die fairen Produkte und zum anderen auch über die Genossenschaft Faircoop, in der ca. 500 Produzenten und 1800 Konsumenten gemeinsam Mitglied sind. „In einer Zeit, in der der Abstand zwischen den Produzenten und den Verbrauchern immer größer wird, setzt Fairebel somit ein wichtiges Zeichen und leistet einen bedeutenden Beitrag zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts“, betont auch der Vorsitzende des EMB, Kjartan Poulsen.
Mit der sozialen Verantwortung, die die Erzeuger für sich und die Konsumenten übernehmen, gehen die Faire Milch Produzenten laut EMB in Vorleistung für einen ganzen Sektor. „Das Engagement für einen fairen Handel, für ein faires Miteinander ist ein Vorbild und sollte auch politische Akteure in der EU dazu inspirieren, die Bedingungen für alle Erzeuger endlich angemessen zu gestalten“, erklärt Boris Gondouin. „Die gute Nachricht ist: Es ist offensichtlich, dass faire Preise am Markt möglich sind.“ Denn diesen Beweis erbringen die engagierten Erzeuger der Fairen Milch nun schon seit 15 Jahren.