Fleischersatz: Ohne Tiere aber mit Gentechnik

In Fleischersatzprodukten wird weltweit ein Milliardenmarkt gesehen, so auch von Herstellern wie Beyond Meat oder Impossible Foods in den USA. Nach dem Erfolg des „Impossible Burger“, eines rein pflanzlichen „Hamburgers“, hat Impossible Foods jetzt auf einer Messe in Las Vegas pflanzliches „Ersatz-Schweinefleisch“ unter dem Namen „Impossible Pork“ vorgestellt. Es sei ein „entscheidender Moment“, sagte Firmenchef Pat Brown, da Schweinefleisch weltweit deutlich beliebter sei als Rindfleisch. Für Impossible Foods könnte der chinesische Markt von besonderem Interesse sein: In China wird die Hälfte allen weltweit produzierten Schweinefleischs gegessen, und die Schweinefleischproduktion in China ist durch die Afrikanische Schweinepest drastisch zurückgegangen. Impossible Pork ahmt die Konsistenz von Hackfleisch nach. Ab Mitte Januar soll bei der Fastfood-Kette Burger King in den USA ein Croissant-Sandwich mit Imitatwurst erhältlich sein. Die zuständige US-Aufsichtsbehörde FDA hat die Impossible-Foods-Produkte zwar zugelassen, Wissenschaftler haben inzwischen jedoch nach Versuchsreihen mit Ratten Zweifel an der Sicherheit erhoben: Das mit Hilfe gentechnisch veränderter Hefen hergestellte Protein des Impossible Burgers führte bei den Tieren zu einer ungeklärten Gewichtszunahme und zu Veränderungen im Blutbild, die auf Entzündungen und Nierenerkrankungen hinweisen. Noch sind die Impossible Foods-Produkte nicht in Europa erhältlich. Medienberichten zufolge hat das Unternehmen Ende letzten Jahres jedoch einen Antrag nach der EU-Verordnung für gentechnisch veränderte Lebensmittel (1829/2003) eingereicht, damit das mit gentechnisch veränderter Hefe produzierte Leghemoglobin, ein blutähnlicher roter Farbstoff aus den Wurzeln von Sojabohnen, nach EU-Recht zugelassen wird. Beyond Meat will auch in Europa Fuß fassen und arbeitet in Deutschland laut Medienberichten mit der PHW-Gruppe zusammen, zu der auch die Marke Wiesenhof gehört. Für Anfang 2020 hat das Unternehmen die Inbetriebnahme einer Produktionsstätte in den Niederlanden angekündigt.