Rewe sieht sich als Vorreiter beim Beenden des Kükentötens

Die Rewe Group versteht sich als Vorreiter „im Kampf gegen das millionenfache Töten der männlichen Küken der Legehennenrassen“ und hat jetzt gegenüber der Lebensmittelzeitung (LZ) bestätigt, noch im ersten Halbjahr bei Bioeiern unter eigenem Label komplett auf Bruderhahn-Mast umzustellen. Darüber hinaus seien in sämtlichen 5500 Rewe-und Penny-Märkten Respeggt-Eier im Angebot, die mit Hilfe der Geschlechtererkennung im Ei und damit ohne Kükentöten erzeugt werden. Im November letzten Jahres hatte die Rewe Group gemeldet, dass die Respeggt-Eier zum damaligen Zeitpunkt bereits in 2500 Märkten zu kaufen seien und angekündigt, dass bis Anfang 2020, je nach Vertriebslinie, bis zu 25 Prozent der Schaleneier-Eigenmarken frei vom Kükentöten sein werden. Die Bundeslandwirtschaftsministerin wurde damals aufgefordert, das Kükentöten bis Ende 2021 zu beenden. "Wir wollen als Vorreiter das Kükentöten über die nationalen Grenzen hinaus beenden. Das Ende des Kükentötens darf aber nicht damit erkauft werden, dass Brütereien ins Ausland gehen oder deutsche Legehennen-Betriebe massive Wettbewerbsnachteile erleiden. Es darf auch nicht sein, dass zukünftig gerade geschlüpfte männliche Küken millionenfach ins Ausland transportiert werden, um sie dort zu töten oder auf fragwürdige Art und Weise zu verwerten. Als Handelsunternehmen setzen wir hier ein klares Zeichen, dass wir eine solche Entwicklung ablehnen und unseren Teil der Verantwortung annehmen, indem wir unsere Lieferketten grundsätzlich Kükentöten-frei gestalten werden. Wir begrüßen es sehr, dass Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner Lösungen vorantreibt, die keinen Kükentöten-Tourismus zur Folge haben", erklärte damals Bartholomäus Malcherek, bei der REWE Group Bereichsleiter Frische / TKK Eigenmarken Einkauf & Entwicklung national/international. "Wir stehen sämtlichen vom Landwirtschaftsministerium akzeptierten Verfahren offen gegenüber, das gilt für alternative technologische Ansätze der Geschlechtsbestimmung im Brut-Ei ebenso wie für Bruderhahn-Projekte oder Zweinutzungsrassen. Entscheidend ist, dass in unseren Lieferketten nachweislich keine männlichen Küken mehr getötet werden, egal wo und wie", so Bartholomäus Malcherek weiter. „Das Töten von Eintagsküken werden wir bis zur Mitte der Legislaturperiode beenden“, steht im Koalitionsvertrag der amtierenden Regierungskoalition. Der Termin ist bereits verstrichen und ein vollständiges Beenden noch nicht in Sicht. Bei einem Treffen Ende Februar in Berlin, an dem Wirtschaftsbeteiligte, Verbände und Vertreter des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) teilnahmen, hat man sich laut LZ lediglich auf einen Stufenplan verständigt, der einen endgültigen Ausstieg vom Kükentöten bis 2024 vorschlägt und nur für Eier gelten soll, die vom LEH verkauft werden.