Minus 42 Prozent: Donau Soja-Tierfutter reduziert CO2-Bilanz

Durch den Einsatz von Donau Soja-zertifiziertem Tierfutter können rund 42 Prozent der CO2-Belastung aus der österreichischen Schweinefleischproduktion vermieden werden. Das zeigt eine aktuelle Studie des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) Österreich, die Donau Soja gemeinsam mit dem Geschäftsführer Johann Schlederer von Gustino, einem Markenprogramm für Schweinefleisch, und dem Geschäftsleiter für Beschaffung und Sortimentspolitik Manuel Hofer von Transgourmet Österreich, einem Lieferanten für das Hotel- und Gastronomie-Gewerbe, präsentiert hat. „Es macht einen wesentlichen Unterschied, wie wir unsere Nutztiere halten und füttern“, sagt Donau Soja-Geschäftsleiterin Susanne Fromwald. „Gustino geht mit seiner Marke ‚Strohschwein Klimafit‘ voran. Wenn regionales, gentechnikfreies Donau Soja zum Einsatz kommt, profitieren regionale Betriebe, Umwelt und Klima.“ Schweinefleisch der Marke „Gustino Strohschwein ‚Klimafit‘“ mit Donau Soja-Fütterung verursacht 2,5 kg CO2 pro kg Schweinefleisch, während eine vergleichbare Produktion mit Soja aus Übersee 4,3 kg CO2 pro kg Fleisch verursacht. Das bedeutet eine Reduktion von 1,8 kg CO2 pro kg Schweinefleisch, ein Minus von 42% der Emissionen. Insgesamt vermeidet Gustino mit 20.000 Schweinen rund 4.000 Tonnen CO2–Emissionen pro Jahr. Auf ganz Österreich gerechnet könnte durch die Umstellung der gesamten Schweinefütterung auf Donau Soja insgesamt rund eine Millionen Tonnen CO2 pro Jahr vermieden werden. Das entspricht etwa dem CO2-Fußabdruck der BewohnerInnen von Innsbruck oder dem Footprint aller MitarbeiterInnen der Top 4 des österreichischen Lebensmitteleinzelhandels (REWE, Spar, LIDL und Hofer). Insgesamt könnten die Emissionen von ca. 122.000 Personen vermieden werden. „Als Österreichs größte Schweine-Erzeugergemeinschaft VLV sehen wir uns verpflichtet, die Schweinehaltung auf die Bedürfnisse des Marktes auszurichten“, sagt Johann Schlederer, Geschäftsführer VLV und Österreichische Schweinebörse. Nach 30 Jahren Markenprogramm Gustino erfolgte das Upgrade zur ‚Klimafit‘-Stufe, berichtet Schlederer: „Vollspaltenverbot, 60% mehr Platz und Stroheinstreu, und als Eiweißfutter Donau Soja“. Seit 2018 bekommen Gustino-Schweine überwiegend Donau Soja-zertifiziertes Soja ins Futter: europäische Herkunft, Nachhaltigkeit und Gentechnikfreiheit. „Mit dem Strohschwein haben wir eine nachhaltige Alternative zum verknappten Bio-Angebot geschaffen“, so Manuel Hofer von Transgourmet. Nachhaltigkeit steht für Transgourmet Österreich an oberster Stelle. „Wir unterstützen die kleinstrukturierte Landwirtschaft, die Verarbeitung in der Region und natürlich mit Donau Soja die Erhaltung der Regenwälder“, ist Hofer überzeugt. Bei der Herstellung tierischer Lebensmittel sind bereits die Futtermittel CO2-relevant. Global betrachtet, verursacht v.a. die Änderung der Landnutzung, also die Schlägerung von Waldflächen oder die Umwandlung von Grünland in Ackerland, große Mengen Treibhausgase. Zwischen 2000 und 2016 sind im Amazonasgebiet und im Cerrado geschätzte 5,3 Millionen Hektar Naturflächen für den Soja-Anbau abgeholzt worden. „Diese Zahlen bestätigen das enorme Potential im Schweinebereich“, sagt Susanne Fromwald von Donau Soja. „Es ist an der Zeit, dass die österreichische Schweinebranche insgesamt dem Vorbild von Gustino folgt. Dann können heimische KonsumentInnen leichter ihren persönlichen Beitrag zum Klimaschutz beim täglichen Einkauf leisten.“ Zum Hintergrund von VLV und Transgourmet Österreich
Schon in den 1960er Jahren hat die Landwirtschaftskammer Oberösterreich (LK OÖ) nach eigenen Angaben den Entschluss gefasst, mit dem Verband landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV) eine Organisation zu schaffen, die den Bauern einen schlagkräftigen Marktauftritt ermöglicht. Schon damals sei klar gewesen, dass man sich nur durch Bündelung des Angebotes bei den Abnehmern Gehör verschaffen kann. Der VLV mit seinen 1.500 Mitgliedsbetrieben habe sich als Fachverband der Landwirtschaftskammer in den letzten Jahrzehnten zur führenden Erzeugergemeinschaft (EZG) Österreichs im Bereich der Schweinehaltung entwickelt. In Zusammenarbeit mit zwei weiteren Erzeugergemeinschaften habe die Schweinebörse Leitfunktion für die wöchentliche Preisbildung bei der Schweinevermarktung und erreicht, dass der heimische Schweinepreis im EU-Vergleich immer unter den Spitzenreitern vertreten sei. Kritik daran zum Beispiel seitens der Fleischwirtschaft entgegnet die LK OÖ mit dem Hinweis darauf, dass die österreichische Schweinehaltung im EU-Vergleich kleinbäuerlich strukturiert sei und die bestmögliche Vertretung am Markt und Mehrerlöse brauche. Ein völliges Abkoppeln vom Marktgeschehen auf EU-Ebene ist nach Ansicht der LK OÖ aber unter den Bedingungen des freien Warenverkehrs unmöglich, auch wenn dies manchmal wünschenswert wäre. Transgourmet Österreich ist Lieferant für die Gastronomie und Hotellerie in Österreich und Bestandteil der Transgourmet Holding. Im Lebensmittelgroßhandel für die Gastronomie ist das Unternehmen laut eigener Aussage mit einem Anteil von 24,2 % Marktführer in Österreich. Die Holding ihrerseits ist ein Großhandelsunternehmen, gehört zur Coop-Gruppe und ist das zweitgrößte Unternehmen in diesem Geschäftsfeld in Europa.