Der US-Konzern Cargill, weltgrößter Agrarrohstoffhändler und in Deutschland mit der Cargill Deutschland GmbH vertreten, will im April in den als „zukunftsträchtig“ gewerteten Markt für Fleischersatzprodukte groß einsteigen. Der Konzern wird damit zum Konkurrenten für die Fleischersatzhersteller Beyond Meat und Impossible Foods sowie ebenfalls weltweit agierende Fleischproduzenten wie dem seit 2013 zur chinesischen WH-Gruppe gehörenden US-Konzern Smithfield oder dem ebenfalls zu den größten Schweinefleischproduzenten der Welt zählenden Tyson Foods-Konzern, die beide ebenfalls pflanzliche Produkte verkaufen. Cargill ist in der gesamten Wertschöpfungskette vom Acker bis zum Teller aktiv (vertikale Integration). Die Nachrichtenagentur Bloomberg schrieb über Cargill einmal, der Konzern sei nicht Glied in der Kette sondern er sei die Kette. Cargill beliefert mit seinen Produkten unter anderem McDonalds, Burger King, Nestlé, Unilever, Walmart, Aldi, Edeka, Kellog’s und Danone.
Im vergangenen Jahr hat die Umweltorganisation Mighty Earth Cargill wegen seiner skrupellosen Geschäftspraktiken (Kinderarbeit, Menschenrechtsverletzungen), seines umweltzerstörerischen Verhaltens (unter anderem Regenwaldzerstörung) und seiner hartnäckigen Behinderung der globalen Fortschritte in Bezug auf Nachhaltigkeit zum
„schlimmsten Unternehmen der Welt“ ernannt, die kritisierten Geschäftspraktiken dokumentiert und die Cargill-Kunden aufgefordert, sich gegenüber Cargill für deren Änderung einzusetzen.
Die Sendung „quer“ des bayrischen Fernsehens nahm diese unter anderem zum Anlass, um bei Edeka nachzufragen, ob in dort verkauften Produkten Cargrill drinstecke. Die Antwort von Edeka: „Aufgrund der Komplexität der Lieferketten ist diese Prüfung noch nicht abgeschlossen.“