Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) fordert mit Blick auf den Koalitionsvertrag von Union und SPD mehr Öko-Forschung und die Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten.
Im Koalitionsvertrag heißt es unter der Überschrift „Gleichwertigkeit von konventioneller und ökologischer Landwirtschaft“ zum Ökolandbau: „Für uns sind konventionelle und ökologische Landwirtschaft gleichwertige Bewirtschaftungsformen. Der Ökolandbau ist ein wichtiges Element einer nachhaltigen und klimaschonenden Landwirtschaft und ein wichtiger Innovationsmotor. Mit einer Biostrategie werden wir den Ausbau des Ökolandbaus deutlich stärken, indem wir die Mittel für die Forschung und Bildung für den Ökolandbau erhöhen, das Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL) und Nachfrageimpulse stärken, zum Beispiel durch Standards bei Gemeinschaftsverpflegungen. Gleichzeitig reduzieren wir Hindernisse bei Erhalt und Ausbau des Ökolandbaus.“
Dazu erklärt die BÖLW-Vorstandsvorsitzende Tina Andres: „Union und SPD erkennen in ihrem Koalitionsvertrag die besonderen Nachhaltigkeitsleistungen von Bio an und würdigen die Rolle der Bio-Branche als Innovationsmotor. Die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln wächst, doch die Bio-Fläche stagniert und die mittelständisch geprägte Bio-Verarbeitungswirtschaft kämpft mit den Folgen von Inflation und Marktkonzentration. Nur wenn die in Deutschland, dem größtem Bio-Markt Europas, verkauften Bio-Produkte auch hier erzeugt und verarbeitet werden, profitieren unsere ländlichen Räume von den mit Bio verbundenen sozialen und ökologischen Nachhaltigkeitsleistungen. Die Koalition muss deshalb in ihrer Agrarförder- und Wirtschaftspolitik deutliche Impulse für mehr Bio aus Deutschland setzen und – wie im Koalitionsvertrag versprochen – endlich die Mittel für Forschung und Entwicklung für Bio deutlich erhöhen. Jeder siebte Hof wirtschaftet inzwischen ökologisch, der Anteil der öffentlichen Agrarforschungsmittel für Bio umfasst nur einen Bruchteil!“
Richtig ist nach Ansicht von Andres, dass die neue Koalition die Ausweitung von Bio-Angeboten in der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung auf die Agenda setzt. Städte wie Nürnberg, Berlin, Bremen oder München zeigten, dass und wie durch Bio-Anteile von 50 Prozent und mehr eine leckere, nachhaltige und gesunde Verpflegung von Kitas, Schulen, Kliniken oder Senioren-Einrichtungen auch mit engen Budgets realisiert werden kann. „Diese Erfolgsmodelle müssen jetzt endlich bundesweit ausgerollt werden“, so Andres.