Bayern will Ökofläche bis 2030 auf dann 30 Prozent verdreifachen

Bayern will den Öko-Landbau kräftig ausbauen. Bis zum Jahr 2030 sollen 30 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche ökologisch bewirtschaftet werden. Das neue Landesprogramm „BioRegio 2030“ setzt dabei laut einem Bericht der Staatsregierung von der Kabinettssitzung Ende Juli auf die Stärkung von Absatz und Nachfrage, um Marktverwerfungen zu vermeiden. Die 30 Prozent bedeuten eine Verdreifachung gegenüber heute. Dieses „ehrgeizige Ziel“, das sich Bayern mit der Annahme des Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ gesetzt hat, soll laut Bericht mit einem ganzen Bündel von Maßnahmen erreicht werden. Das neue Landesprogramm „BioRegio 2030“ baut auf dem nach Ansicht der Staatsregierung erfolgreichen Landesprogramm „BioRegio Bayern 2020“ auf, lege nun aber den Schwerpunkt vor allem auf die konstante Weiterentwicklung des Markts und eine deutliche Steigerung von Nachfrage und Absatz heimischer Öko-Produkte. Damit soll sichergestellt werden, dass es nicht zu einem Preisverfall oder zu Verwerfungen auf den Märkten für bayerische Bio-Lebensmittel kommt. Um diese Ziele zu erreichen, setzt das neue Programm folgende Schwerpunkte:
- Das Bayerische Biosiegel soll noch stärker auf dem Markt etabliert und beim Verbraucher bekannt gemacht werden. An ihm erkennt der Verbraucher schnell und verlässlich Öko-Produkte mit garantiert bayerischer Herkunft.
- Um den Markt besser zu analysieren und neue Marktpartner zu verbinden, wird ein neues Öko-Board geschaffen. Damit soll der Austausch zwischen allen Akteuren auf dem Öko-Markt beschleunigt werden.
- Die Ökomodellregionen werden ausgebaut und weitere regionale Initiativen unterstützt. So soll das Engagement aller Beteiligten und das Bewusstsein der Bürger in den einzelnen Regionen für die Öko-Produktion gefördert werden.
- Als zentrale Pioniermärkte für die Verwendung von Öko-Produkten aus Bayern werden die staatlichen Kantinen dienen. Dort wird ein Anteil von 50 Prozent an regionalen und Bio-Lebensmitteln angestrebt. Außerdem soll auch die sonstige Außer-Haus-Verpflegung künftig verstärkt auf Bio setzen.
- Weitere Staatsgüter sollen als Vorbild und Musterlandwirtschaft in Sachen Öko-Landbau ausgebaut werden. Die Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V. (LVÖ Bayern) begrüßt die Eckpunkte der bayerischen Staatsregierung für BioRegio 2030 als wichtige Schritte für mehr Ökolandbau in Bayern. „Die Initiative BioRegio Bayern 2020 der bayerischen Staatsregierung mit ihren gezielten Maßnahmen in den Bereichen Förderung, Bildung, Beratung, Forschung und Markt ist für die Entwicklung des Ökolandbaus in Bayern ein großer Erfolg“, betont Hubert Heigl, erster Vorsitzender der LVÖ Bayern. Deswegen sei es nur konsequent, dass die Staatsregierung nun ankündigt, auf Bewährtem aufbauend das Programm unter zum Teil neuer Schwerpunktsetzung fortzuführen. "Um die im neuen Bayerischen Naturschutzgesetz formulierten Ausbauziele für den Ökolandbau zu erreichen, sind jedoch weitere und größere Anstrengungen als bisher notwendig“, so Heigl weiter. So sei für die von der Staatsregierung vorgeschlagenen Maßnahmen für eine deutliche Steigerung von Nachfrage und Absatz zusätzlich beispielsweise „eine umfassende Informations- und Marketingstrategie für bayerische Bio-Produkte“ erforderlich, müsse für den Bereich der Außer-Haus-Verpflegung „gemeinsam mit der Branche ein Gesamtkonzept erarbeitet werden“ und „der Staat mit klaren dem Ausbauziel 30% entsprechenden Mindestanforderungen für die Verwendung von Bio-Lebensmitteln seiner Vorbildfunktion gerecht werden“. Die Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V. (LVÖ Bayern) ist die Spitzenorganisation der Öko-Verbände in Bayern. Ihre Mitgliedsverbände sind die Öko-Verbände Bioland, Naturland, Biokreis und Demeter.