2023 wurden in Deutschland rund 17,4 Milliarden Euro für „Ohne GenTechnik“-Lebensmittel ausgegeben. Dieses Jahr feiert das Siegel sein 15-jähriges Bestehen. Gegenüber 2022 ist der Umsatz mit „Ohne GenTechnik“-Produkten damit zum Jubiläum um weitere 8,8 Prozent gestiegen. Das charakteristische grüne, rautenförmige Siegel war 2009 von der damaligen Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) ins Leben gerufen worden. Um Vergabe und Kontrolle des Siegels kümmert sich der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG).
„Von Null auf über 17 Milliarden in 15 Jahren: ,Ohne GenTechnik‘ ist eine echte Erfolgsgeschichte! Für Verbraucher:innen genauso wie für Hersteller und Handel. Gemeinsam mit ihnen allen und vielen anderen wollen wir diesen Erfolg 2024 gebührend feiern“, sagt VLOG-Geschäftsführer Alexander Hissting.
Politischer Prozess geht in entscheidende Phase
„Im ‚Ohne GenTechnik‘-Jubiläumsjahr geht auch der politische Prozess um die Pläne der EU-Kommission zur Einschränkung von Transparenz und Wahlfreiheit bei Gentechnik-Lebensmitteln in die entscheidende Phase. Zur anstehenden Europawahl müssen alle Parteien und Kandidat:innen dazu Farbe bekennen. Eine besonders spannende Frage: Wie wird sich die CSU 2024 positionieren, deren Bundesministerin das Siegel vor 15 Jahren selbst aus der Taufe gehoben hat?“, so Alexander Hissting.
„Allen politisch Verantwortlichen muss klar sein, dass Transparenz und damit eine Kennzeichnungspflicht auch für neue Gentechnik für ihre Wähler:innen unerlässlich ist. Das zeigen auch bereits über 100.000 Unterstützer:innen einer Online-Petition sehr deutlich. Mit ‚Ohne Gentechnik‘ und dem ebenfalls gentechnikfreien Bio-Sektor wären alleine in Deutschland rund 32,5 Milliarden Euro Umsatz durch eine Aufweichung der Gentechnik-Regeln akut bedroht“.
Größter Anteil Milchprodukte, stärkstes Plus bei Eiern
Den größten Anteil an den 17,4 Milliarden Euro Verbraucherausgaben für Lebensmittel mit dem „Ohne GenTechnik“-Siegel im Jahr 2023 machten Milch und Milchprodukte mit 11,9 Milliarden Euro (68 Prozent) aus. Mit Geflügelfleischprodukten wurden 3,4 Milliarden Euro (20 Prozent), mit Eiern 1,5 Milliarden Euro (9 Prozent) und mit sonstigen Produkten 0,5 Milliarden Euro (3 Prozent) erzielt. Bei Eiern war das Umsatzplus mit 12,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr am stärksten. Die Zahlen beruhen auf Auskünften der Lizenznehmer des „Ohne GenTechnik“-Siegels zuzüglich pauschaler Handelsspanne und Mehrwertsteuer.