Es war ein bundesweites Fachtreffen zum Herdenschutz gegen Wolfsübergriffe - mit Vortragsreihe und Praxisvorführungen beim 1. Echemer Zauntag Anfang Juni. Organisiert von Herdenschutzberater:innen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) und des Landes Schleswig-Holstein ging es laut Pressemitteilung um Antworten auf die drängenden Fragen, welche Techniken und Möglichkeiten Weidetierhalter:innen haben, um ihre Herden gegen Wolfsübergriffe zu schützen. Seit Mitte Juli sind alle Vorträge online bei der LWK einzusehen. Darunter Erfahrungen zur wolfsabweisenden Zäunung bei Rindern auf Abkalbekoppeln aus Brandenburg sowie 20-jährige Entwicklungen aus der Schweiz. Mehrere Beiträge beschäftigten sich mit dem Thema Zäunung praktisch: Was muss bedacht werden für die Vorbereitung und Umsetzung wolfsabweisender Zäune? Stets wurde neben der hohen Wirksamkeit der Aufwand betont – aber auch die Möglichkeit Partner und ehrenamtliche Helfer und Netzwerke mit ins Boot zu holen. So müsse für jede Weide individuell geplant werden, um Durchschlupf- oder Einsprungmöglichkeiten zu vermeiden. Auch die zukünftige Kontrolle und Pflege war ein Thema.
Auf dem Außengelände des Landwirtschaftlichen Bildungszentrums (LBZ) der LWK in Echem im Kreis Lüneburg informierte sich die Besucherinnen und Besucher bei zahlreichen Vorführungen der Aussteller:innen in den Bereichen Zaunbau, mechanischer Einsatz zum Freihalten von wolfsabweisender Zäunung sowie zur automatisierten Wicklung von Zaunmaterial.
Fragen zur Weidetierhaltung mit Herdenschutzhunden und wie diese bei wolfsabweisendem Herdenschutz eingebunden werden können, beantwortete Stefan Erb: Der Schäfermeister hatte zwei seiner Herdenschutzhunde – Gebrauchskreuzungen mit hohem Pyrenäenberghund-Anteil – und einige Schafe mitgebracht.
Elke Steinbach, Zauntag-Organisatorin und Herdenschutzkoordinatorin der LWK, freute sich über das breite Interesse und kündigte an, dass diese Art der Veranstaltung etwa alle zwei oder drei Jahre stattfinden solle. Da der Wolf bleibe und die Ansprüche an die zukünftige Weidehaltung stiegen, brauche es geeignete Plattformen, um Informationen an die Tierhalterschaft und an weitere Multiplikator:innen weiterzugeben.