Der Aufruf der jungen Generation ist deutlich: Wir wollen nicht länger nur gehört werden – wir wollen mitgestalten. Die junge Generation, das sind engagierte junge Menschen aus der Land- und Lebensmittelwirtschaft auf dem Organic Future Camp 2025 (OFC), das angegliedert an die Ökofeldtage stattfand. Erarbeitet wurde eine gemeinsame 16-Punkte-Vision, die dem Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) übergeben wurde, jetzt auf dem Tisch des BMLEH liegt und eine klare Botschaft trägt – Transformation jetzt!
Mehr als 100 junge Fachkräfte und Visionär*innen entwickelten auf dem Camp ein Konzept, das nicht nur Probleme benennt, sondern Lösungen bietet – fundiert, vielfältig und praxisnah, so die Camper*innen. Ob Arbeitsbedingungen in der Ausbildung, Boden, Tiergesundheit, Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten, Biodiversität oder soziale Gerechtigkeit: Die Vision zeigt auf, wie eine zukunftsfähige Land- und Lebensmittelwirtschaft aussehen kann. Im Fokus stehen unter anderem der Ausbau des Ökolandbaus, die Förderung des Lebensmittelhandwerks, gerechter Zugang zu Land sowie eine ganzheitliche agrarökologische Ausbildung.
In dem 16-Punkte-Plan heißt es unter anderem:
Junge Perspektiven auf eine nachhaltige Land- und Lebensmittelwirtschaft der Zukunft
- verlangen die Stärkung bäuerlicher Höfe und weiterverarbeitender Handwerksbetriebe und stellen sich gegen ernährungsindustrielle Großkonzerne und ihre Monopole, Kartelle, ihre politische Macht und Patente,
- fordern eine Förderpolitik, die auf die Honorierung von Gemeinwohl und Ökosystemdienstleistung ausgelegt ist und nicht auf pauschale Flächensubventionierung. Dies unterstützt eine vielfältige Agrarstruktur und damit insbesondere kleine und mittlere Betriebe entlang der Wertschöpfungskette,
- verlangen die Stärkung bäuerlicher Höfe und weiterverarbeitender Handwerksbetriebe und stellen sich gegen ernährungsindustrielle Großkonzerne und ihre Monopole, Kartelle, ihre politische Macht und Patente.
Ein klares Nein zur Deregulierung der Gentechnik
Ein besonders starkes Signal sendet der Plan laut den Camp-Teilnehmenden mit Blick auf die aktuellen Deregulierungsbestrebungen – er spricht sich klar für eine Regulierung der neuen Gentechnik, sowie den Erhalt gentechnikfreier Wertschöpfungsketten aus und fordert entsprechendes Handeln der EU-Kommission!
Dr. Burkhard Schmied, Abteilungsleiter im BMLEH, unterstützte bei der Entgegennahme des Papiers, wie wichtig dem Ministerium die Wahlfreiheit der Verbraucher*innen ist. Gemeinsam übergeben wurde die erarbeitete Vision – stellvertretend für die Teilnehmenden des OFC - von Johanna Zierl (Bündnis JöLL und Junges Bioland e.V.) und Manuel Wagner aus der jungen AbL unter Beisein von BÖLW-Vorstand Thomas Lang und dem sächsischen Landesbauernpräsidenten Torsten Krawczyk.
Jetzt ist die Politik am Zug
Die unterzeichnenden Jugendorganisationen stehen bereit, gemeinsam mit der Politik die Umsetzung angehen. Für sie ist die Vision mehr als ein Forderungskatalog – er ist eine Einladung zur Zusammenarbeit.
Die 16-Punkte-Vision unterzeichnet haben: junges Bioland, junge AbL, Slow Food Youth Network, BNN.Next, BUNDjugend, Biokreis, Naturland Next Farmers, NAJU, junges Demeter, Die Freien Bäcker – Junges Netzwerk, Camp-Teilnehmende Vertreter*innen von Fridays for Future.