EU-Ausschuss der Regionen für Milchmengenreduzierung und Entschädigung für Milcherzeuger
Der Europäische Ausschuss der Regionen (AdR) hält die von der EU-Kommission zusammen mit Vorschlägen zu Marktstützungsprogrammen und Ausnahmen von EU-Wettbewerbsvorschriften vorgeschlagenen Beihilfen für die private Lagerhaltung von Magermilchpulver, Butter und Käse für nicht geeignet, um eine weitere Milchkrise zu verhindern. Dieses Instrument habe sich schon in der Vergangenheit als ineffizient erwiesen und habe lediglich dazu geführt. dass wertvolle Zeit im Umgang mit einer zunehmend dramatischeren Krise im Milchsektor verstrichen sei.
Um die Belastung der Erzeuger und der Milchwirtschaft infolge der Corona-Krise zu verringern und keine „Milchberge“ („mountains of milk“) entstehen zu lassen, fordert der AdR die Kommission auf, auf EU-Ebene ein freiwilliges System zur Mengenreduzierung einzuführen, um so den Druck auf die Milchpreise zu verringern. Nach Auffassung des Europäischen Ausschusses der Regionen müssen die Milcherzeuger eine ausreichende Entschädigung je Liter Milch erhalten, die sie nicht erzeugen, um so die wirtschaftlichen Folgen für die Betriebe zu bewältigen.
Der Europäische Ausschuss der Regionen hat 329 Mitglieder, die lokale und regionale Gebietskörperschaften aus allen 27 EU-Mitgliedstaaten, je nach Bevölkerungsstärke, vertreten. Aus Deutschland sind das beispielsweise Guido Wolf (CDU), Minister der Justiz und für Europa in Baden-Württemberg, Birgit Honé (SPD), Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung in Niedersachsen, und Bernd Voß (Bündnis 90/Die Grünen), Landtagsabgeordneter in Schleswig-Holstein.