Endgültiges Aus für die Weideprämie in Niedersachsen

„Das lange Trauerspiel um die Weideprämie in Niedersachsen hat ein klägliches Ende gefunden“, erklärt Ottmar Ilchmann, Landesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft und selbst Weidehalter in Ostfriesland. Nachdem die Regierungsfraktionen SPD und CDU ihre Schwerpunkte in Form einer „politischen Liste“ für den Haushalt 2019 ausgehandelt haben, lautet ein Ergebnis: Für eine Weideprämie ist kein Geld vorhanden. Verwiesen wird seitens der niedersächsischen GroKo auf die nächste EU-Förderperiode, die 2021 beginnen soll. Damit scheiterte laut Ilchmann auch die letzte Möglichkeit, eine wenn auch nur geringe Förderung der Weidehaltung einzuführen. „Der letzte Vorstoß von SPD-Vertretern scheiterte am Widerstand der CDU und namentlich von Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast. Das Signal an die niedersächsischen Weidehalter von Milchkühen, Mutterkühen, Schafen und Ziegen ist doch: Euer Schicksal ist uns herzlich egal“, kommentiert Ilchmann. Trotz bester Finanzlage und breiter gesellschaftlicher Unterstützung der Weidehaltung habe die Landesregierung für diese Haltungsform keinen Cent übrig. Hier hätten die Weidehalter auch von Umweltminister Olaf Lies und Ministerpräsident Stephan Weil mehr Einsatz erwartet. Die Vertröstung auf die nächste Förderperiode der EU-Agrarpolitik ab 2021 sei schon fast zynisch. „Es ist doch klar, dass noch viele Weidebetriebe bis dahin entmutigt die Weidehaltung oder überhaupt die Landwirtschaft aufgeben werden“, so Ilchmann. Auch sei mehr als ungewiss, ob dann angesichts der zu erwartenden Kürzungen im EU-Agrarhaushalt überhaupt Geld für die Weide- und Grünlandförderung vorhanden sei. Die rot-schwarze Landesregierung trage somit Verantwortung für den Rückgang bäuerlicher Betriebe und die Zunahme gesellschaftlich nicht gewollter Großställe ohne Weidegang im Milchviehbereich.
28.11.2018
Von: FebL/PM

Kein Geld für die Weidehaltung in Niedersachsen. Foto: FebL