Bei der Wasserwirtschaft schwindet das Verständnis für Bauernproteste

Mit Blick auf die Bauernproteste und die dort auch geäußerte Kritik an einer Verschärfung der Düngeverordnung schwindet bei „den rheinland-pfälzischen Wasserversorgern als Leidtragenden der Verschmutzung des Grundwassers durch die Landwirtschaft“ das Verständnis für die Protestaktionen zunehmend. Das teilte kürzlich der Landesverband der Energie- und Wasserwirtschaft Hessen/Rheinland-Pfalz e.V. (LDEW) mit. „Wir sprechen bei den aktuellen Anpassungen der Düngeverordnung über die Umsetzung der EU-Nitratrichtlinie, die 1991 in Kraft getreten ist. Seit fast 30 Jahren haben die deutsche Landwirtschaft und Politik die Umsetzung geltenden Rechts versäumt“, erläutert der wasserpolitische Sprecher des LDEW in Rheinland-Pfalz, Ronald Roepke, die historischen Zusammenhänge der heutigen Situation. Der Geschätsführer des LDEW, Horst Meierhofer, ergänzt: „Enttäuscht müssen wir feststellen, dass auch jetzt wieder protestiert und die Rolle der Landwirtschaft als Hauptverursacher von Nitrateinträgen in die Gewässer entgegen aller wissenschaftlichen Erkenntnisse weiterhin negiert wird. Da fehlen mir langsam die Worte und zunehmend das Verständnis.“ Um die Gewässer als wichtigste Lebensgrundlage langfristig zu sichern, seien deutlich mehr Anstrengungen seitens der Landwirtschaft erforderlich. Selbst der jetzt vorgelegte Entwurf der Düngeverordnung, gegen den sich die Proteste der Landwirtinnen und Landwirte richten, reiche nicht aus, um Grundwasserkörper davor zu schützen, aufgrund der Verunreinigungen dauerhaft nicht mehr zur Gewinnung unseres Trinkwassers, unseres Lebensmittels Nr. 1 zur Verfügung zu stehen. Roepke signalisiert dennoch Gesprächsbereitschaft: „Wir sind gerne bereit gemeinsam mit der Landwirtschaft über konstruktive Lösungsansätze und verträgliche Anpassungsprozesse zu sprechen. Das setzt aber auch voraus, dass die Landwirtschaft ihre eigene Verantwortung anerkennt und zu einer Verbesserung der Situation beitragen möchte.“