Agrardialog und Koordinierungszentrale Handel-Landwirtschaft im Gespräch über mögliche Zusammenarbeit

Die Gespräche zwischen den landwirtschaftlichen Organisationen im Agrardialog, zu denen auch die AbL gehört, und Vertretern der „Koordinierungszentrale Handel-Landwirtschaft“ (ZKHL) mit Bauern- und Raiffeisenverband sollen fortgesetzt werden – trotz der bisher sehr unterschiedlichen Vorstellungen zu der Art der Zusammenarbeit und den zu verfolgenden Zielen. Ausgelöst wurden die Gespräche durch eine Ankündigung des Lebensmitteleinzelhandels, den Agrardialog in Richtung ZKHL zu verlassen, und Äußerungen seitens der ZKHL, den Agrardialog in die ZKHL überführen zu wollen, woraufhin Vertreter des Agrardialogs von einer nicht zu akzeptierenden Übernahme sprachen. „Die am Agrardialog teilnehmenden Lebensmitteleinzelhandelsunternehmen Aldi Nord/ALDI SÜD, EDEKA, Kaufland, Lidl und REWE sowie der BVLH bekennen sich klar zu einer Überführung des Agrardialogs in die Zentrale Koordination Handel-Landwirtschaft“, heißt es in einem Papier des Bundesverbandes des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH). Und: „Der befristete Agrardialog hat gute und fachlich konstruktive Arbeit geleistet, die sich bestens in der ZKHL fortführen lässt.“ Das wird seitens des Agrardialogs ganz anders gesehen „Wir gehen aber davon aus - Stand heute (der 7.10.; die Red.) –, dass die von uns erarbeiteten Ergebnisse in der aktuellen ZKHL Organisationsstruktur nicht effizient weiterbearbeitet werden können und der von uns begonnene Weg dort nicht vehement und mit hohem Tempo weitergeführt werden wird. Die erprobte Zusammenarbeit innerhalb des Agrardialogs wird dort nicht umzusetzen sein“, heißt es in einer Mitglieder-Information des Agrardialogs. Nach neun Monaten vermeintlich guter Zusammenarbeit zwischen den Teilnehmern der Wertschöpfungskette habe der Handel nun den Tisch verlassen, um in der durch den Bauernverband, Raiffeisenverband und dem Handel gegründeten ZKHL Platz zu nehmen. Der Agrardialog signalisiert jedoch weiter Gesprächsbereitschaft. „Wir haben unsererseits ein Konzept erarbeitet, um eine Zusammenarbeit mit allen Parteien der Wertschöpfungskette zu ermöglichen. Darüber werden wir nun mit der ZKHL diskutieren und weiterhin Lösungen für unsere Berufsgruppe innerhalb der Wertschöpfungskette vorantreiben. Nur eine paritätische Beteiligung aller, insbesondere der Verbändegemeinschaft, und eine demokratische Entscheidungsfindung ist für uns die weitere Diskussionsgrundlage. Wir konnten erreichen, dass sich Vertreter der ZKHL, Handel und Landwirte zu einem zeitnahen Präsenztermin treffen“, heißt es in der Mitglieder-Info. Die Erhöhung der Wertschöpfung für die landwirtschaftlichen Betriebe war und ist das wichtigste Ziel der landwirtschaftlichen Vertreter im Agrardialog. In der ZKHL soll es vor allem um Dialog, Standardsetzung, einen Lebensmittelkodex und Schlichtung von Konflikten gehen.