AGRARDIALOG legt Grundstein für gemeinsame Zukunft
Für den AGRARDIALOG ist die wirtschaftliche Situation der Betriebe, die maßgeblich über die Erzeugerpreise bestimmt wird, sowie die Stellung der Landwirtschaft in der Wertschöpfungskette das zentrale Thema. Demgegenüber will die vom Bauernverband mitgegründete „Zentrale Koordination Handel-Landwirtschaft“ (ZKHL) den ersten Schwerpunkt zunächst auf das Thema „Herkunft Deutschland“ legen. Mit dem unmittelbaren Blick auf die wirtschaftliche Situation der Betriebe sieht sich die neue Bauernallianz, der AGRARDIALOG, nun als wichtigster Ansprechpartner für Politik, Verwaltung, Handel und Medien.
Der Name Agrardialog steht bisher für die Gespräche zwischen Lebensmitteleinzelhandel (LEH) und Vertretern landwirtschaftlicher Organisationen. Diese haben jetzt bei einer Zusammenkunft im niedersächsischen Rinteln den Grundstein für ihre enge künftige Zusammenarbeit gelegt. Angesichts des ungewissen Fortgangs der Gespräche mit dem LEH und der anstehenden Regierungsbildung in Berlin haben sich am vergangenen Donnerstag dazu erstmals die Vorstände der beteiligten Verbände getroffen. Fazit der Veranstaltung: Der AGRARDIALOG bleibt und steht ab sofort für einen starken Schulterschluss zwischen den beteiligten landwirtschaftlichen Vertretungen. Der Einladung vom LsV Deutschland waren der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM), die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V. (AbL), die MEG Milch Board w.V. und die Freien Bauern gefolgt. Die größte Gemeinsamkeit der Agrardialog-Partner: sie wollen möglichst viele bäuerliche Familienbetriebe in Deutschland. Schneller Konsens in der Runde war deshalb das Streben nach einer Verbesserung der wirtschaftlichen Situation eben dieser Betriebe und der Stellung der Landwirtschaft in der Wertschöpfungskette. Im angeregten Austausch fanden die verschiedenen Verbände darüber hinaus eine Vielzahl weiterer gemeinsamer Standpunkte.
Außerdem wurde die Veröffentlichung mehrerer gemeinsamer Positionspapiere und Pressemitteilungen beschlossen, beispielsweise zu Art und Inhalt der bisherigen Gespräche mit dem LEH. Klar ist für alle Teilnehmer, dass die Vielfalt der landwirtschaftlichen Themen vor dem Hintergrund der anstehenden Koalitionsverhandlungen im Bund zeitnah bearbeitet und gemeinsam in Richtung Politik transportiert werden müssen. Im AGRARDIALOG vertreten Bäuerinnen und Bauern ihre Interessen gegenüber Politik und Gesellschaft – selbstbewusst, konstruktiv und offen für neue Wege!
Im Gespräch mit Agra-Europe (AgE) hat der ZKHL-Geschäftsführer Dr. Hermann-Josef Nienhoff angekündigt, dass die ZKHL den ersten Schwerpunkt zunächst auf das Thema „Herkunft Deutschland“, eine Herkunftskennzeichnung mit entsprechender Kommunikation, legen werde. Laut AgE beurteilt Nienhoff den anstehenden Integrationsprozess der verschiedenen Organisationen und Interessengruppen in der ZKHL optimistisch. „Wir wollen für die Branche etwas erreichen“, erklärt Nienhoff. Dazu beitragen könne auch, dass sich die Akteure, die aktiv am Agrardialog beteiligt seien, in die ZKHL einbringen würden.