Spanien plant Kappung, Degression, Frauen- und Junglandwirteförderung bei Umsetzung der GAP
Die Agrarpolitik in Spanien wird zukünftig „gerechter, sozialer und nachhaltiger sein“. Das kündigte Spaniens Landwirtschaftsminister Luis Planas bei der Vorlage seines nationalen Strategieplans zur Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) gegenüber dem Ministerrat in Madrid an. Der Plan beinhaltet eine auf 100.000 Euro festgesetzte Kappung der Direktzahlungen pro Betrieb, eine Degression der Zahlungen ab 60.000 Euro, mit der Möglichkeit des Abzugs von Lohnkosten und einer Umverteilungszahlung für die ersten Hektare. Vorgesehen ist ferner eine „starke Umweltkomponente“ und die Förderung des Generationenwechsels durch eine Verstärkung der Junglandwirteförderung, unter anderem durch die Verdoppelung der pro Hektar gewährten Junglandwirteprämie über fünf Jahre mit einem Deckel bei 100 ha. Ferner enthält der Plan laut Planas Maßnahmen zur stärkeren Einbindung von Frauen in die Landwirtschaft. Spanien schaffe es damit, zum ersten Mal die Geschlechterperspektive als eines der spezifischen Ziele der GAP zu verankern.
Der Agrar- und Ernährungssektor spielt laut Planas eine wichtige strategische Rolle in der spanischen Wirtschaft, trägt mehr als 10% zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei und beschäftigt mehr als 2,6 Millionen Menschen. Dieser Sektor habe seine Exporte in 20 Jahren verdreifacht und mache bereits jetzt etwas mehr als ein Fünftel der Gesamtexporte aus.