Die Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe, die neben der landwirtschaftlichen Primärproduktion auf ein weiteres Standbein setzt, ist gestiegen. Das teilt das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) unter Berufung auf das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Lag der Anteil im Jahr 2020 noch bei rund 50 Prozent, erzielten im Jahr 2023 rund 54 Prozent aller landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland Einnahmen aus zusätzlichen landwirtschaftsnahen Tätigkeiten.
Bei den rund 137.000 Betrieben mit mindestens einem weiteren Standbein war die Erzeugung erneuerbarer Energien 2023 die häufigste Diversifizierung: Gut jeder vierte landwirtschaftliche Betrieb in Deutschland erzeugte grünen Strom (65.050 Betriebe). Einkünfte aus der Forstwirtschaft als zusätzlichen Verdienst generierten 37.620 Betriebe. Insgesamt 35.730 erwirtschafteten über die Direktvermarktung ein zusätzliches Einkommen, 30.970 mit Arbeiten für andere Bauernhöfe und 16.430 mit der Pensions- und Reitsportpferdehaltung. Als weitere zusätzliche Einkommen folgen die Be- und Verarbeitung von Holz (15,660 Betriebe; 6%), Arbeiten außerhalb der Landwirtschaft (10.390; 4%), Fremdenverkehr, Beherbergung, Freizeitaktivitäten (9.490; 4%), Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse ohne Herstellung von Wein ( z. B. Fleischverarbeitung, Käseherstellung ; 9.000; 4%), Bereitstellung von Gesundheits-, Sozial- oder Bildungsleistungen 4.500; 2%), Fischzucht und Fischerzeugung (940; 0,4%), Herstellung von handwerklichen Erzeugnissen im Betrieb (520; 0,2%) und sonstige Einkommenskombinationen 11.880; 5%).
Von den rund 137.000 Betrieben mit mindestens einem zusätzlichen Standbein, hatten etwa 119.000 innerbetriebliche Einkommenskombinationen. Außerdem gab es rund 36.000 Einkommenskombinationen als rechtlich ausgelagerte Betriebe. Welchen Anteil innerbetriebliche Einkommenskombinationen am Gesamtumsatz der Betriebe haben, ist unterschiedlich. Bei den meisten Betrieben (53 Prozent) liegt der Umsatzanteil jedoch unter 10 Prozent. 27 Prozent erwirtschafteten mit den Einkommenskombinationen 10-50 Prozent ihres Umsatzes. 20 Prozent der Betriebe mit innerbetrieblichen Einkommenskombinationen erwirtschafteten dadurch mehr als die Hälfte ihres Gesamtumsatzes.
