AbL übergibt Erntekranz an NRW-Ministerin Heinen-Esser

Entscheidungen zugunsten einer bäuerlichen Landwirtschaft, die in ihrem Wirtschaften die Belange von Klima-, Umwelt-, Verbraucher- und Tierschutz bereits berücksichtigt oder das in Zukunft noch stärker als bisher umsetzen will, erwartet die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) von der bevorstehenden Agrarministerkonferenz (AMK) von Bund und Ländern vom 26.-28. September im westfälischen Bad Sassendorf. Einen mit entsprechenden agrarpolitischen Botschaften versehenen Erntekranz übergaben daher Vertreter der AbL NRW an die NRW-Landwirtschaftsministerin und diesjährige AMK- Vorsitzende Ursula Heinen-Esser (CDU). Auf dieser Agrarministerkonferenz stehen wichtige aktuelle Themen auf der Tagesordnung. Das umfasst die Reform der EU-Agrarpolitik, die Schweinehaltung, Regeln zum Bodenmarkt und reicht bis zur Sicherstellung einer gentechnikfreien Land- und Lebensmittelwirtschaft. „Bei all diesen Themen bitten wir die Ministerinnen und Minister, im Sinne der bäuerlichen Betriebe zu entscheiden, die in ihrem Wirtschaften die Belange von Umwelt-, Verbraucher- und Tierschutz in der Praxis bereits berücksichtigen oder das in Zukunft noch stärker als bisher umsetzen wollen. Die positiven Leistungen, die wir Bäuerinnen und Bauern für die Gesellschaft erbringen, müssen endlich gezielt und gerecht honoriert werden. Das muss der Kern der anstehenden EU-Agrarreform werden“, sagte Bernd Schmitz, Landesvorsitzender der AbL NRW. Die AbL habe dazu konkrete und einfach umzusetzende Vorschläge vorgelegt. „Wir bitten Ministerin Heinen-Esser, diese Vorschläge in die Beratungen der Ministerkonferenz mit einzubringen“, ergänzt Schmitz. Auch zu einem verstärkten Klimaschutz fordert die AbL die Minister auf: „Die Trockenheit in diesem Jahr muss uns allen eine Mahnung sein, viel mehr und konsequenter für den Schutz des Klimas einzutreten. Ein weiteres Erschließen und Verbrennen von Braunkohle ist das Gegenteil davon. Wir Bauern sind die ersten, die bei uns vom Klimawandel wirtschaftlich direkt betroffen sind. Es geht hier auch um unsere Existenzen“, mahnt Schmitz. Um den anstehenden Umbau in der Tierhaltung zusammen mit den tierhaltenden Betrieben hinzubekommen, fordert die AbL eine aktive und gezielte Unterstützung von Bund und Ländern. „Allen ist klar, dass große Teile insbesondere der Schweine- und Geflügelhaltung umgebaut werden müssen. Das kostet mehrere Milliarden Euro pro Jahr, was die Betriebe nie und nimmer schultern können. Wir brauchen daher dringend eine Nutztierstrategie. Sie muss Rechtssicherheit für die Betriebe schaffen, die Förderprogramme neu ausrichten und mit ausreichenden Mitteln ausstatten, und sie muss eine aktive Marktdifferenzierung mit einer aussagekräftigen Tierwohl-Kennzeichnung und Informationskampagnen vorantreiben. Wir wünschen uns von Ministerin Heinen-Esser, dass auf der Agrarministerkonferenz dazu jetzt zumindest ein klarer Zeitplan aufgestellt wird“, erklärt die AbL-Landesvorsitzende Ophelia Nick. In dem Zuge müsse auch eine „qualifiziert um ein Jahr verlängerte Übergangsfrist für die betäubungslose Ferkelkastration genutzt werden, um die Sauenhalter bei der Umsetzung des Verbots in der Praxis aktiv zu unterstützen“, fordert Schmitz.
21.09.2018
Von: FebL/PM

NRW-Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser (li.) empfängt den Erntekranz vom AbL-NRW-Vorsitzendem Bernd Schmitz (re.) und der AbL-NRW-Vorsitzenden Ophelia Nick (Mitte). Foto: AbL