Naturwiederherstellungsgesetz: BÖLW warnt vor Rollback

Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) plädiert für den Erhalt der Naturwiederherstellungsverordnung (auch bekannt als Nature Restoration Law oder NRL), nachdem die unionsgeführten Bundesländer in einem offenen Brief die Rückabwicklung gefordert haben. „Unverantwortlich“ nennt das Peter Röhrig, geschäftsführender Vorstand des Bio-Spitzenverbands. „Die Naturwiederherstellungsverordnung zu kippen, würde der Umwelt und am Ende auch der Landwirtschaft schaden – ein unverantwortliches Rollback! Die Verordnung schafft einen sinnvollen Rahmen für den Schutz unserer Wirtschafts- und Lebensgrundlagen und lässt den Mitgliedstaaten viel Spielraum bei der Umsetzung. Ein Ziel ist, wertvolle Ökosysteme auf Äckern und Weiden zu schützen, ohne diese aus der Nutzung zu nehmen. Als geeignete Maßnahme nennt die neue Verordnung dafür explizit den Öko-Landbau.“

„Richtig“ findet das Röhrig, denn Bio-Landwirtschaft zeige, dass und wie Umweltschutz und Landwirtschaft profitabel zusammengehen. Ökologisch bewirtschaftete Flächen zeichneten sich durch eine hohe Artenvielfalt aus. So liege etwa die Häufigkeit von Feldvögeln wie Kiebitz und Feldlerche nachweislich weit über dem Durchschnitt. Durch den Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide und mineralischen Stickstoffdünger würden zudem Böden und Gewässer geschützt.

„Viele Bäuerinnen und Bauern wollen naturverträglich wirtschaften. Wir fordern Bundesumweltminister Schneider und die Bundesländer auf, das Engagement der Öko-Höfe zu unterstützen. Wenn die Landwirtschaft nicht aktiv zum Schutz von Natur und Umwelt beiträgt, gefährdet sie ihre eigene Produktionsgrundlage“, so Röhrig.

Hintergrund

Die Naturwiederherstellungsverordnung trat am 18. August 2024 auf EU-Ebene in Kraft. Die Mitgliedstaaten haben zwei Jahre Zeit, ihre Naturwiederherstellungspläne zu erstellen. Das Bundesumweltministerium hat bei der EU-Kommission um eine Verlängerung der Frist zur Einreichung der nationalen Wiederherstellungspläne gebeten.

Peter Röhrig warnt vor Rollback bei der Naturwiederherstellungsverordnung. Foto: BÖLW