Hunger und soziale Ungleichheiten nehmen weiter zu

Mit der Agenda 2030 und den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs ) wollen die UN-Mitgliedstaaten bis 2030 weltweit eine nachhaltige Entwicklung erreichen. „Dieses Ziel werden die Regierungen der Welt krachend verfehlen, wenn sie so weitermachen wie bisher“, zeigt nach Ansicht des Verbands Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO) der erste globale Bericht zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele, der beim Hochrangigen Politischen Forum (HLPF) in New York vorab in Auszügen vorgestellt wurde. „Einige der Nachhaltigkeitsziele unterliegen sogar einem negativen Trend, die Situation verschlechtert sich“, erklärt Dr. Luise Steinwachs, stellvertretende VENRO-Vorstandsvorsitzende. So ist die Zahl der Menschen, die an Hunger leiden, im dritten Jahr in Folge gewachsen. Auch nehmen weltweit soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten zu. Die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen und der Klimawandel schreiten voran. „Es ist dringend ein anderes Handeln notwendig, um die gegenwärtigen Entwicklungen zu stoppen und umzukehren“, konstatiert Steinwachs. „Die Bundesregierung weiß dies. Dennoch schafft sie es nicht, ihre Politik konsequent an den Nachhaltigkeitszielen auszurichten.“ VENRO fordert die Bundesregierung auf, beim UN-Nachhaltigkeitsgipfel im September Aktionsprogramme zur Überwindung der strukturellen Ursachen von Hunger, Armut, sozialer und wirtschaftlicher Ungleichheit sowie Klimawandel und Umweltzerstörung vorzustellen. „Die Bundesregierung sollte sehr deutlich machen, was genau sie unternehmen wird, damit es nicht so weitergeht wie bisher“, so Steinwachs. „Gerade die ansteigende Ungleichheit weltweit macht deutlich, dass es bei der Umsetzung der Agenda 2030 nicht nur an Tempo fehlt, sondern vielmehr an grundlegenden Veränderungen und an politischem Mut, neue Wege einzuschlagen." VENRO ist der Dachverband der entwicklungspolitischen und humanitären Nichtregierungsorganisationen (NRO) in Deutschland. 1995 gegründet gehören ihm heute rund 140 Organisationen an wie zum Beispiel Brot für die Welt, Fairtrade, FIAN, forum fairer handel, Germanwatch, Misereor und Oxfam.