Gentechnikfreiheit sichern!

Weil in der aktuellen Diskussion um die Aufweichung der europäischen Gentechnikgesetze die bäuerlichen Interessen nicht berücksichtigt werden, hat sich ein bundesweites Netzwerk von Bäuerinnen und Bauern formiert, um ihre Kolleg:innen in einem Brandbrief über die Brisanz der Lage zu informieren. Vielen Betrieben und auch vielen Verbänden ist noch gar nicht klar, wie existenzbedrohend die Änderung der Gentechnikgesetze für gentechnikfrei anbauende und vermarktende Bauern und Verarbeiter sein würden. Um das zu verhindern, müssen sie wesentlich lauter werden und ihre Argumente in die öffentliche Diskussion einbringen.

Dazu dient dieser Brandbrief:

Jetzt aktiv werden – Gentechnikfreiheit sichern!

Liebe Bäuerinnen und Bauern,

die derzeitigen Bestrebungen der EU-Kommission zur Aufweichung des EU-Gentechnikrechts stellen eine große Gefahr für die gentechnikfreie ökologische und konventionelle Landwirtschaft dar. Hinter den Kulissen arbeiten die Lobby der Gentechnikindustrie und ihre Wissenschaftler:innen daran, das europäische Vorsorgeprinzip, die Kennzeichnungs- und Haftungsregeln zu beseitigen. Würden die jetzt ans Licht gekommenen Szenarien durchkommen, könnten wir nicht mehr selbstbestimmt entscheiden, was auf unseren Äckern, in unseren Futtermitteltrögen und auf unseren Tellern landet. Eine gentechnikfreie Lebensmittelerzeugung und die Wahlfreiheit wären Geschichte. Eine Koexistenz wäre nicht möglich, denn wir hätten zukünftig große Schwierigkeiten, überhaupt gentechnikfreies Saatgut zu bekommen, wir würden unsere Ernten nicht mehr vor gentechnischen Verunreinigungen schützen können, Kontroll- und Analysekosten würden massiv zunehmen, wir würden unsere Absatzmärkte verlieren. Vor allem Betriebe in Gebieten mit mittleren und kleinen Strukturen wären am schnellsten stark betroffen. Wenn es jetzt keinen Aufschrei aus der gentechnikfreien Bewegung gibt, bleiben wir Bäuerinnen und Bauern auf der Strecke! Deshalb müssen wir uns jetzt lautstark zu Wort melden!

Diese Problematik sollte in den Verbänden stärker in den Fokus genommen werden – es besteht dringender Handlungsbedarf.

Was können wir tun, um die Pläne der EU-Kommission, der Gentechnikindustrie und einiger Politiker:innen nicht durchkommen zu lassen?

  • Informiert Euch (Infomaterialien im Anhang) und werdet bitte selbst aktiv!

  • Leitet diesen Brief weiter und sprecht mit Euren Nachbar:innen und Kolleg:innen.

  • Wagt es, selbst Veranstaltungen zu organisieren, und ladet kritische Referent:innen ein. Wir helfen Euch.

  • Nutzt andere Veranstaltungen, um das Thema öffentlich zu machen!

  • Schreibt bei Pro-Gentechnik-Artikeln Leserbriefe und bringt Eure praktische Betroffenheit ein.

  • Fordert Eure Verbände auf, mehr öffentlichen Druck zu machen: Sie müssen sich an der aktuellen Debatte lautstark beteiligen, um die Gentechnikfreiheit zu sichern. Die Zeit drängt!

  • Fordert sie auf, Veranstaltungen zu organisieren, das Thema bei den kommenden Mitgliederversammlungen auf die Tagesordnung zu setzen oder sprecht es selbst dort an. Fordert das bei Eurem Verband ein und lasst nicht locker

 

Wir laden Euch ein, Teil unseres Bäuer:innen-Netzwerks für gentechnikfreie Landwirtschaft zu werden und die Gentechnikfreiheit jetzt aktiv mit zu verteidigen! Wenn Ihr mehr Infos wollt oder von weiteren Aktivitäten erfahren wollt, meldet Euch gerne unter folgender E-Mail-Adresse zurück:

netzwerk[at]gentechnikfreie-landwirtschaft.de

Berichtet gerne von Euren Aktivitäten oder Aktionsideen. Wir können uns vorstellen, einen Verteiler aufzubauen, um Hinweise, Ideen und Aktionen zu teilen.

Wir zählen auf Euch!