DMK-Molkerei in Edewecht dicht gemacht

Woher sie kamen bleibt unklar. Auf einmal waren sie da. Die 120 Milchbauern mit ihren 60 Treckern. Vor dem Werk des Molkereikonzerns Deutsches Milchkontor (DMK) im niedersächsischen Edewecht. Und dann ging nichts mehr. Kein Rein kein Raus. Sie waren gekommen um gegen die ruinös schlechten Milchpreise der größten deutschen Molkerei DMK zu protestieren. In der Nacht von Montag auf Dienstag machten sie für mehrere Stunden bis weit nach Mitternacht die Tore dicht. Vor allem junge Milcherzeuger sind mit den Schleppern gekommen. Die Milchpreise des Molkereikonzerns DMK sind in Deutschland und auch im europäischen Vergleich Schlusslicht. DMK zahlt nur 20 Cent je Liter Milch, das sind fünf Cent weniger als der EU-Durchschnitt. Das DMK bedroht damit die wirtschaftliche Zukunft von Tausenden Milchviehbetrieben. Wir müssen uns wehren“, kommentiert Ottmar Ilchmann, stellvertretender AbL-Vorsitzender und Milchbauer in Ostfriesland. Aufsichtsrat Fehlentscheidungen vor, die voll zu Lasten der Milchlieferanten gingen. Um die Milchkrise zu beenden, die inzwischen zwei Jahre anhält, sei es höchste Zeit, so Illchmann, die Milchmenge am Markt zu regulieren. Das im Rahmen der EU-Hilfszahlung aufgelegte Programm zur Mengenreduzierung sei hierfür ein erstere Schritt auch wenn er spät kommt. Das manche landwirtschaftliche Fachzeitschriften die Möglichkeiten der Mengenreduktion als vor allem Interessant für Betriebe beschreiben die Aufgeben wollen zeigt allerdings auch wie stark die Lobby der Verfechter einer zunehmend industrialisierten Landwirtschaft ist.
02.09.2016
Von: mn

Früher Abend in Edewecht: Die Trecker kommen