Bäuerliches Klimabündnis NRW fordert zum dringenden politischen Handeln auf

Ein in Nordrhein-Westfalen gegründetes Bäuerliches Klimabündnis fordert zum dringenden politischen Handeln auf: die Klimakrise raubt den Betrieben die Zukunft! Land- und Forstwirtschaftliche Betriebe stehen aufgrund der Dürre der letzten drei Jahre und durch die Starkregenereignisse in diesem Jahr vor extrem schwierigen Zeiten, viele sehen ihre Existenz gefährdet. Das wirtschaftliche Handeln ist unplanbar geworden, zu stark greift der Klimawandel in ihre Produktionsabläufe ein. Als ein sichtbares Zeichen ihres Appells rufen die in dem Bündnis zusammengeschlossenen nordrhein-westfälischen Landesverbände von AbL, Bioland, Biokreis, BDM, Demeter, Naturland, die Landesvereinigung Ökologischer Landbau NRW, der Ökoausschuss des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), die Regionalwert AG und das Netzwerk Solidarische Landwirtschaft zu einer Plakataktion für den Einzelhandel, die bäuerlichen Betriebe und alle, die sich beteiligen wollen, auf. Dazu erklärt Gregor Kaiser, Landesvorstandsmitglied der AbL und Waldbauer im Sauerland: "Die politisch Verantwortlichen müssen endlich handeln, Klimaschutz - und auch Klimaanpassung müssen oberste Priorität bekommen. Die Politik schützt seit Jahrzehnten die Treiber des Klimawandels, und nun erleben wir ein Höfesterben mitverursacht durch die katastrophale Klimaentwicklung. Seit Jahrzehnten wird von Wissenschaftler*innen, NGOs und Aktivisten gemahnt und werden Forschungsergebnisse publiziert - aber nicht konsequent gehandelt. Das muss sich jetzt (!) ändern, dass Versagen von Politik, das Befolgen von Lobbyinteressen der RWEs, der Autokonzerne etc. muss ein Ende haben. Wir als Waldbauern und Landwirt*innen werden das Unserige dazu beitragen, aber die Politik muss den Rahmen setzen, muss die gesellschaftlichen Weichen für Klimaschutz, für die Einhaltung des 1,5Grad Ziels stellen. Wir fordern alle Landwirte, alle Verbraucher*innen, alle Händler*innen auf, mit uns Druck zu machen. " Und Jan Leifert, Vorsitzender der Landesvereinigung Ökologischer Landbau NRW, mahnt und warnt: „Die Auswirkungen des Klimawandels haben mit den historisch trockenen Sommern der letzten Jahre bereits zu Ernteeinbußen, Futtermittelknappheit und massiver Zerstörung der Wälder geführt. Die Entwicklung steht erst am Anfang. Entschiedene Handlungen sind notwendig – da sind sich führende Wissenschaftler einig. Deshalb mahnt und warnt die LVÖ als Verband biologisch wirtschaftender Betriebe in NRW eindringlich, den Klimaschutz nicht einfach nur als ein Thema der politischen Agenda, sondern als das eine wichtigste Anliegen für die Zukunft der Menschheit zu begreifen. Politischen Versprechen muss konsequentes Handeln folgen. Der Klimawandel bedroht die Existenz von Bäuerinnen und Bauern und damit die gesamte Lebensmittelproduktion. Es macht es uns fassungslos, wie ruhig wir als Menschheit vor der nahenden Katastrophe zu stehen scheinen. Vielleicht ist die Dimension zu gewaltig, um als einzelner die Auseinandersetzung zu wagen. Aber als Gesamtgesellschaft und die Politik als ihre Vertretung darf nicht mit zaghaften Schritten verzögern und verhindern, was vielleicht noch möglich ist: Ein Leben der Menschheit mit dem Klimawandel. Das geht aber nur, wenn der Wandel begrenzt wird. Bei 1,5 Grad Erderwärmung muss Schluss sein.“