Agrarpolitik zum Thema machen!

Die neue Ausgabe der Unabhängigen Bauernstimme, die erste zum neuen Jahr 2025 ist da! Anlässlich des anstehenden kurzen, aber wahrscheinlich recht knackigen Bundestagswahlkampfs befasst sich der Schwerpunkt mit agrarpolitischen Bau- und Leerstellen, um deren Bewältigung sich die möglichen zukünftigen Regierungsparteien bewerben. Gemeinsam fassen Claudia Gerster, Bäuerin mit Bio-Gemischtbetrieb, und Martin Schulz, Bauer mit Neuland-Schweinemast und Biogas, in ihrem Kommentar als Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) die aktuelle Lage der Höfe, die agrarpolitische Bilanz der vergangenen Jahre und die anstehenden Herausforderungen zusammen. Deutlich wird einmal mehr in unterschiedlichen Beiträgen, z.B. von Milchbäuerin Elisabeth Waizenegger zu Milchmarkt und Tierhaltung: Viele profitieren an der Landwirtschaft, am wenigsten die Bauern und Bäuerinnen. Die gehen deshalb bei der Wir-haben-es-satt-Demo am 18. Januar in Berlin mit der Zivilgesellschaft auf die Straße – ob mit oder ohne oder mit gebasteltem Trecker! Was sie dabei im Einzelnen antreibt, erzählen mehrere von ihnen in dieser Ausgabe. Als Argumentationsfutter können die AbL Forderungen zur Bundestagswahl und die Diskussion zu Vorschlägen der Verbändeplattform für die kommende GAP-Reform nachgelesen werden – genauso wie die Inhalte und Hintergründe über das Zustandekommen des aktuellen Konsenspapiers der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL).

Zum Thema Existenzgründung in der Landwirtschaft hat die AbL-Fachgruppe Jugend ausgewertet, wie die bisher vorhanden Förderprogramme in den sechs umsetzenden Bundesländern ausgestaltet sind. Vernetzt mit anderen Jugendverbänden fand eine Höfeexkursion in Westfalen statt, um sich über die praktischen Herausforderungen für junge Bäuerinnen und Bauern auszutauschen. Denn junge Menschen wollen aufs Land - die Startbedingungen müssen sich aber gerade für Menschen, die von außerhalb der Landwirtschaft kommen, ändern. Interessant dafür: ein geplantes Inkubator-Projekt, bei dem Gründungswillige auf Höfen Erfahrungen sammeln können.

Immer wieder zeigt sich beim Thema Bodenmarkt, dass das meiste Land längst nicht mehr an diejenigen geht, die darauf ihre Existenz erwirtschaften. Jobst Jungehülsing, Landwirtschaftlicher Bodenmarkt – Analyse & Recherche, verdeutlicht in seiner aktuellen Analyse: Je größer die Dimensionen von Landdeals, desto weniger hat die örtliche Landwirtschaft etwas davon.