Umwelt- und Klimaleistungen in der EU stärken
„Bei der gemeinsamen Agrarpolitik darf es kein ,Weiter so‘ geben. Das Niveau bei Umwelt- und Klimaleistungen muss ansteigen. Gleichzeitig müssen wir die Landwirte mitnehmen, denn Umwelt- und Naturschutz gehen nur zusammen. Wenn Landwirte mehr Umweltleistungen erbringen, müssen diese auch honoriert werden!“ Das erklärt die niedersächsische Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) anlässlich eines Verbände-Workshops zur „Grünen Architektur“ der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) in Hannover, zu dem ihr Ministerium gemeinsam mit dem Umweltministerium eingeladen hatte. Die zentrale Frage: Wie lassen sich mit den Agrar-Fördergeldern der Europäischen Union sowohl verbesserte Umweltleistungen als auch eine Stabilisierung der landwirtschaftlichen Betriebe erreichen?
Frank Doods, Staatssekretär im niedersächsischen Umweltministerium, betonte: „Unsere Landwirte stehen vor enormen Herausforderungen, nicht nur mit Blick auf Europa und den globalen Wettbewerb. Sie sehen sich mit dem Wunsch vieler Menschen konfrontiert, Landwirtschaft anders auszurichten und dabei die Umwelt mehr zu schonen sowie die biologische Vielfalt zu schützen und zu erhalten. Wir setzen uns dafür ein, dass dieser Balanceakt gelingt – ohne, dass Landwirte um ihre Existenz bangen müssen. Daher mein Appell an alle Beteiligten: Lassen Sie uns miteinander und nicht übereinander reden.“ Und auch für Otte-Kinast ist „ein verbesserter Umwelt- und Klimaschutz nur im Dialog mit den Landwirten zu erreichen!“
Ziel des Workshops war es, gemeinsame Lösungsansätze für die zahlreichen Konflikte zwischen Landwirtschaft und Umwelt zu erarbeiten. Die Teilnehmer aus 15 niedersächsischen Verbänden und Organisationen aus den Bereichen des Umweltschutzes und der Landwirtschaft waren eingeladen, in kleinen Gesprächsrunden konkrete Maßnahmenvorschläge einzubringen und zu diskutieren.
Im Anschluss an den Workshop erklärte Ottmar Ilchmann, Teilnehmer für die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft: „Die ursprünglich aus fünf Verbänden bestehende Runde wurde kurzfristig stark erweitert. Das ist prinzipiell gut, um die Diskussion zur Reform der GAP auf eine breitere Basis zu stellen. Wir begrüßen ausdrücklich, dass auch die neue Bewegung „Land schafft Verbindung“ einbezogen wurde. Allerdings beginnt die Diskussion durch die Einbeziehung neuer Verbände teilweise wieder von vorne. Niedersachsen als Agrarland Nummer eins muss aufpassen, dass es mit einer zwischen Landwirtschaft und Umwelt abgestimmten Position noch rechtzeitig in den Beteiligungsprozess auf Bundes- und EU-Ebene eingreifen kann. Andere Bundesländer sind da bereits deutlich weiter.“