Kirchlicher Appell: Auf Glyphosat verzichten

Die Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) hat mit großer Mehrheit beschlossen, an die Pächter von Kirchenland zu appellieren, schon vor einem gesetzlichen Verbot auf den Einsatz des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat zu verzichten. Zugleich verpflichtet sich die Landeskirche, auf selbst bewirtschafteten Flächen künftig kein Glyphosat einzusetzen, teilt die Pressestelle mit.
In ihrer Beschlussfassung bringe die Landessynode ihren Respekt gegenüber den Pächtern und deren Verantwortung für die Bewirtschaftung der Böden zum Ausdruck. Auch der begonnene innerkirchliche Dialog sowie der Dialog mit den Betroffenen sollen fortgesetzt werden. Die Landessynode beabsichtige, für die sich ergebende Folgethemen wie z. B. Fragen des Klimas, der Bewahrung der Schöpfung und des Handels geeignete Verfahren zu entwickeln, wie diese künftig bearbeitet werden können. Der Beschluss ist laut EKKW der Abschluss eines breiten Beteiligungsverfahrens. So fanden unter anderem im Jahr 2018 drei Dialog-Abende mit Landwirten und Pächtern sowie Menschen aus Kirchenvorständen, -gemeinden und -verwaltungen statt. In einem lebhaften und fairen Austausch sei deutlich geworden, dass die Frage eines möglichen Verbotes von Glyphosat auf kirchlichen Pachtflächen komplexe Antworten erfordere. Existenzielle wirtschaftliche Folgen wurden ebenso benannt wie Fragen der wechselseitigen Wertschätzung und des dörflichen Friedens. Die Rechtssicherheit für bestehende Verträge wurde betont und die Herausforderungen der Umsetzung und Durchführbarkeit möglicher Eingriffe benannt. Deutlich wurde laut EKKW, dass das Thema die Beziehung von Landwirtschaft und Kirche grundsätzlich berührt.