BUND Naturschutz in Bayern: Ankündigungen zur Reduzierung des Glyphosateinsatzes einhalten

Der Bund Naturschutz in Bayern (BN) hat am 17.04. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner den bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder und dessen Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber aufgefordert, ihre Ankündigungen bezüglich einer Reduzierung des Glyphosateinsatzes einzuhalten. Den Termin wählte der BN, weil sich an dem Tag zum zweiten Mal die Ankündigung von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner jährte, den Einsatz von Glyphosat in der Landwirtschaft in Deutschland massiv zu reduzieren. Das Totalherbizid solle nur noch gegen „Problemunkräuter“, zur Erosionsvermeidung und mit Sondergenehmigung bei Gefahr eines Ernteverlustes eingesetzt werden dürfen. Privatpersonen dürften Glyphosat nicht mehr verwenden, hieß es damals. Ferner verweist der BN auf den auch von Ministerpräsident Söder 2018 mitverhandelten Koalitionsbeschluss der Bundesregierung, in dem es heißt: „Wir werden mit einer systematischen Minderungsstrategie den Einsatz von glyphosathaltigen Pflanzenschutzmitteln deutlich einschränken mit dem Ziel, die Anwendung so schnell wie möglich grundsätzlich zu beenden. Dazu werden wir gemeinsam mit der Landwirtschaft Alternativen im Rahmen einer Ackerbaustrategie entwickeln und u.a. umwelt-und naturverträgliche Anwendungen von Pflanzenschutzmitteln regeln. Die dazu notwendigen rechtlichen Maßnahmen werden wir in einem EU-konformen Rahmen verankern“. Und gemeinsam mit der bayrischen Landwirtschaftsministerin habe sich Söder nach dem Volksbegehren Artenschutz für „ein Glyphosatverbot in Haus-und Kleingärten“ ausgesprochen. Der BUND Naturschutz kritisiert, dass seit den Ankündigungen nichts passiert ist. Richard Mergner, BN Landesvorsitzender: „Glyphosat tötet als Totalherbizid alle Pflanzen. Es zerstört damit Lebensräume von Insekten und Vögeln und trägt so zum Artensterben bei. Der Stillstand in Sachen Glyphosatverbot ist nicht akzeptabel. Auch Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber und Ministerpräsident Markus Söder müssen den Worten endlich Taten folgen lassen.“ Immerhin hat nach Ansicht des BN das Volksbegehren zur Rettung der Bienen in Bayern erreicht, dass keine Wiesen mehr mit Glyphosat komplett abgespritzt werden dürfen. Nach wie vor wird Glyphosat hauptsächlich in der Landwirtschaft eingesetzt. In Bayern werden nach Angaben der bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft ca. 240 Tausend Hektar landwirtschaftlicher Ackerflächen mit 350 Tonnen Glyphosat behandelt.
18.04.2020
Von: FebL/PM

Der BUND Naturschutz in Bayern setzt sich seit Jahren für ein Verbot von Glyphosat ein wie beispielsweise hier vor der CSU-Zentrale 2017. Foto: BN