Hessen führt Weidetierprämie ein

„Um die Schaf- und Ziegenhaltung in Hessen noch besser zu unterstützen, führen wir in Hessen eine Weidetierprämie ein. Wir helfen damit die wirtschaftliche Existenz der hessischen Weidtierhalterinnen und Weidetierhalt zu sichern und die Landschaftspflege zu erhalten. Damit sind wir nach Thüringen und Sachsen eines der ersten Bundesländer, mit einer solchen Prämie“, erklärte Landwirtschaftsministerin Priska Hinz im Landtag anlässlich des Beschlusses über den Haushalt 2020. Für die Weidetierprämie soll auf Antrag der Regierungsfraktionen von CDU und Grünen eine Million Euro bereitgestellt werden. Laut Haushaltsbeschluss sollen je nach Anzahl der Tiere den Halterinnen und Haltern noch im Jahr 2020 Mittel zur Verfügung gestellt werden. Die Weidetierhaltung hat nach Ansicht des Landwirtschaftsministeriums nicht nur für die Landschaftspflege, sondern auch für den Naturschutz einen besonderen Stellenwert. Der Artenreichtum lasse sich durch gezielte Beweidung erhalten, weil Verbuschung zurückgedrängt wird und wertvolle Pflanzensamen durch die Tiere weitergetragen werden. „Leider können Schaf- und Ziegenhalter häufig nicht von ihrem Beruf leben, weil die Preise für Fleisch und Wolle zu niedrig sind. Wir möchten, dass die Gemeinwohlleistungen der Schaf- und Ziegenhaltung honoriert werden und haben uns deshalb für die Weidetierprämie auf Bundesebene stark gemacht. In 22 EU-Mitgliedstaaten werden tierbezogene Beihilfen für die Schaf- und Ziegenhaltung gezahlt und auch der Bundesrat hat sich für eine Prämie ausgesprochen. Trotzdem hat die Bundesregierung keine Weidetierprämie in Aussicht gestellt. Jetzt wird Hessen selbst aktiv“, ergänzte Hinz. Die neue hessische Weidetierprämie reiht sich laut Ministerium in die bisherigen Unterstützungen für die Schaf- und Ziegenhaltung ein: Bereits 2018 habe Hessen als erstes Bundesland eine flächenbezogene Herdenschutzprämie für Schaf- und Ziegenhalter eingeführt. Diese Unterstützung wurde im Jahr 2019 von 17 auf 31 Euro je Hektar aufgestockt und wird in diesem Jahr nochmals auf 40 Euro je Hektar erhöht. Außerdem werden Tierhalterinnen und Tierhalter mit seltenen Nutztierrassen, darunter das Rhönschaf, das Coburger Fuchsschaf und die Weiße Deutsche Edelziege unterstützt. Hierfür werden derzeit jährlich rund 110.000 Euro aufgewendet und das Programm soll auf weiter Nutztierrassen ausgeweitet werden.