Für vielfältige, dezentrale und in einem fairen Wettbewerb stehende Schlachthofstrukturen sowie nachhaltige bäuerliche Betriebe sprechen sich die agrarpolitischen Sprecher*innen der grünen Fraktionen im Bund und in den Ländern in einem jetzt gemeinsam vorgelegten
Papier aus. Dieses Ziel lasse „sich nur mit einer Qualitätsoffensive für Schlachthöfe umsetzen, die mit der Agrarwende und dem Umbau der Tierhaltung sowie einer deutlichen Reduzierung der Fleischproduktion Hand in Hand geht“, heißt es in dem Papier. In Zukunft sollen wieder mehr handwerkliche, kleine und mittlere Schlachthofstrukturen eine Alternative zum Schlachten im Akkord sein. Mittelfristig, spätestens in 10 Jahren, sollen 40 Prozent der Schlachtungen in kleinen und mittelständischen Betriebsstrukturen stattfinden.
Um das zu erreichen, soll das regionale Fleischhandwerk sowie der Neubau und der Erhalt kleinerer und mittlerer Schlachtstätten deutlich gefördert werden. Große Schlachtunternehmen sollen in die Pflicht genommen und faire Wettbewerbsbedingungen zwischen den unterschiedlichen Strukturen geschaffen werden, indem zukünftig eine Schlachtabgabe pro Tier durch die Bundesländer erhoben wird, die unabhängig von der Größe des Betriebes einheitlich ist. „Werkverträge und Leiharbeit im Kernbereich der unternehmerischen Tätigkeit (Schlachten, Zerlegen, Fleischverarbeitung) müssen verboten werden und diese Tätigkeiten nur noch von Beschäftigten des eigenen Betriebes zugelassen werden. Der Arbeitsschutz muss intensiver kontrolliert werden“, erklären die Grünen.
Ferner sollen alternative Schlachtmethoden wie die Weide-, Mobil- und hofnahe Schlachtung unterstützt und gefördert werden.
Zu den Unterzechner*innen des Papiers gehören unter anderem der agrarpolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Friedrich Ostendorff, die Sprecherin der BAG Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, Ophelia Nick, sowie die agrarpolitischen Sprecher*innen in den Landtagsfraktionen Martin Hahn (Baden-Württemberg), Hans-Jürgen Müller (Hessen), Norwich Rüße (NRW), Miriam Staudte (Niedersachsen) und Bernd Voss (Schleswig-Holstein).