Green Deal darf nicht verwässert werden

Am 29. April wollte die Europäische Kommission im Zusammenhang mit dem Green Deal ihre Farm to Fork-Strategie und ihre Biodiversitätsstrategie vorstellen. Diese politischen Dokumente sollten zum ersten Mal ehrgeizige und verbindliche Ziele in der EU in beiden Politikbereichen festlegen. Der Termin wurde jedoch zum zweiten Mal verschoben und soll nun eventuell am 20. Mai stattfinden. In der Zwischenzeit haben durchgesickerte Dokumente gezeigt, dass das ursprüngliche ehrgeizige Ziel, die Verringerung des Pestizideinsatzes in den Mitgliedstaaten verbindlich vorzuschreiben, im Laufe der Zeit ausgehöhlt wurde und dass die Gefahr, mit schwachen Strategiepapieren zu enden, sehr groß ist, da sie die Bestrebungen, Lebensmittel und Landwirtschaft in der EU nachhaltiger zu machen, sowie die so genannte "grüne Erholung" nach Covid-19 ernsthaft untergraben könnte. Darauf weist die Europäische Bürgerinitiative „Bienen und Bauern retten“ hin und fordert, dass die Europäische Kommission an der Veröffentlichung einer starken Farm to Fork und Biodiversitätspolitik festhält. „Wir haben über 320.000 Unterschriften in der gesamten EU gesammelt und werden weiterhin die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger sammeln, um den Einsatz synthetischer Pestizide in der EU auslaufen zu lassen, die biologische Vielfalt in landwirtschaftlichen Gebieten wiederherzustellen und die Subventionen der Gemeinsamen Agrarpolitik zu nutzen, um die EU-Landwirtschaft auf den Weg zur Agrarökologie zu bringen. Die Covid-19-Krise hat einmal mehr gezeigt, wie verwundbar die globalisierten Agrar- und Lebensmittelsysteme sind, und die Agrarökologie ist der einzige Weg nach vorn, um unsere Produktionen unter Achtung der Gesundheit der Menschen und der Umwelt wieder zu verlagern“, heißt es in der Mitteilung der Bürgerinitiative. Die Europäische Bürgerinitiative „Bienen und Bauern retten“ wird in Deutschland unter anderem unterstützt von BUND, Deutscher Berufs- und Erwerbsimker Bund, Deutscher Naturschutzring, Landwende, Solidarische Landwirtschaft, Farmers for Future, Pestizid Aktions-Netzwerk und Umweltinstitut München.