Die Maiausgabe der Unabhängigen Bauernstimme ist da - im aktuellen Schwerpunkt mit einem bzw. mehrere Blicke auf die EU-Agrarpolitik anlässlich der Wahlen zum Europäischen Parlament im Juni. Henrik Maaß, AbL-Referent für die europäische Agrarpolitik, greift im Kommentar die sich überschlagenden Ereignisse rund um die Gemeinsame Agrarpolitik der EU (GAP) auf. Die Milchbäuerin und ehemalige Europaabgeordnete Maria Heubuch fasst ihre Besorgnis über aufgestaute Unzufriedenheit und Unmut in Gesellschaft und Bauernschaft in Worte – und ruft dazu auf, die gemeinsame Errungenschaft Europa nicht zugunsten scheinbar einfacher Lösungen abzuschreiben, sondern streitbar mit Leben zu füllen. Die AbL hat ganz aktuell eine Wahlkampagne gestartet, um zur Teilnahme an der EU-Wahl aufzurufen - für politische Mehrheiten jenseits rechter Positionen in der EU, um die Herausforderungen der Zeit gemeinsam anzupacken.
Der Experte für EU-Agrarpolitik, Hannes Lorenzen, zeichnet im Interview ein Bild vom aktuellen Zustand der GAP und erklärt, wo die Fallstricke liegen und wie die Aussichten sind. Hinzu kommen drei Einblicke in andere EU-Staaten: Welche Auswirkungen sind von den Bauernprotesten in Polen zu erwarten? Was beschäftigt die irischen Landwirte? Und warum waren in Dänemark keine großen Bauernproteste zu beobachten?
Weitere Artikel befassen sich mit der Möglichkeit für Bäuerinnen und Bauern in höherpreisigen Märkten ein besseres Einkommen zu erwirtschaften. Im Interview mit einer Nachhaltigkeitsmanagerin von Aldi Süd zeigt sich, dass der Handel im Bereich Tierwohl großes Potential sieht und vor allem einfache Botschaften bei den Standards braucht – die langfristige und kostenbasierte Preisgestaltung für die Erzeuger:innen von Fleisch und Milch steckt da eher in den Kinderschuhen. Wichtig für Verhandlungen und Preisforderungen: Was kostet eigentlich mehr Tierwohl?
Die Hofnachfolge bzw. - übernahme, aber auch die Existenzgründung ist ein anderer wichtiger Bereich für eine zukunftsfähige Landwirtschaft. Bäuerinnen und Bauern der AbL Rheinland-Pfalz und Saarland haben die landeseigenen Programme zu Förderung von Junglandwirt:innen unter die Lupe genommen, ob da wirklich jeder Hof zählt. Und der Ring der Landjugend Westfalen-Lippe war bei einer österreichischen Tagung zur außerfamililären Hofübernahme dabei und berichtet über Erfahrungen, Hürden und Stellschrauben. cet