Bundeslandwirtschaftsminister wird Cem Özdemir

Neuer Bundeslandwirtschaftsminister wird Cem Özdemir von den Grünen. Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) nennt den Personalvorschlag eine „interessante Herausforderung“. Der Bauernverband (DBV) sieht in ihm einen „pragmatischen Politiker“, was eine gute Grundlage für eine „gedeihliche Zusammenarbeit“ sei. Und die Interessengemeinschaft der deutschen Schweinehalter wünscht Özdemir „viel Erfolg und eine glückliche Hand“. Georg Janßen, AbL-Bundesgeschäftsführer, kommentiert: „Mit Cem Özdemir würde ein politisches Schwergewicht ins Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft einziehen. Cem Özdemir war im Europaparlament in Brüssel eine wichtige Stimme, er hat 10 Jahre als Parteichef der Grünen die politische Diskussion in Deutschland mit angeführt und hat als Direktkandidat bei den letzten Bundestagswahlen 40 Prozent der Stimmen erhalten - da müssen sich die Gesprächspartner*innen, ganz gleich von welcher Seite, warm anziehen.“ Das Cem Özdemir bislang nicht als Sprecher der Landwirtschaft aufgefallen ist, lässt Janßen als Kritik nicht gelten. „Weder Frau Künast, Herr Seehofer, Frau Aigner, Herr Schmidt noch Frau Klöckner waren als Expertinnen und Experten des Ackerbaus und der Tierhaltung bekannt. Viel wichtiger ist doch, ob die verantwortliche Person für das Ministerium mit den Bäuerinnen und Bauern zusammen die zweifellos großen wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Herausforderungen anpacken wird. Ein notwendiger Neustart der Agrarpolitik und das Setzen klarer Rahmenbedingungen im Zeichen der Klimakrise stehen auf der Tagesordnung. Die AbL wird sich darauf vorbereiten“, so Janßen. Für den DBV-Präsidenten Rukwied geht es jetzt darum, gemeinsam Lösungen für die anstehenden Herausforderungen zu entwickeln. Rukwied begrüßt die Beibehaltung eines eigenständigen Bundeslandwirtschaftsministeriums und geht davon aus, dass sich, anders als das bisher der Fall war, die beiden zukünftig in grüner Hand befindlichen Ministerin Landwirtschaft und Umwelt eng abstimmen werden. Darauf weist auch die ISN hin. „Dass die Ministerien für Landwirtschaft und Umwelt nun in der Hand der gleichen Partei liegen, lässt hoffen, dass die Grabenkämpfe zwischen den beiden Häusern, die in der Vergangenheit das Handeln gelähmt haben, endlich vorbei sind“, heißt es bei der ISN. „Wir wünschen Cem Özdemir und Steffi Lemke in ihren neuen Ministerämtern viel Erfolg und eine glückliche Hand. Als ISN werden wir uns natürlich weiter konstruktiv in die Diskussionen einmischen und uns für praktikable Lösungen mit Perspektive im Sinne der deutschen Schweinehalter einsetzen und streiten“, so die ISN.
30.11.2021
Von: FebL/PM

Der neue Landwirtschaftsminister Cem Özdemir. Foto: Sedat Mehder