BMEL diskutiert Ackerbaustrategie mit Praktikernetzwerk

Im Herbst diesen Jahres will Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) eine nationale Ackerbaustrategie vorlegen. Diese stand im Mittelpunkt des dritten Treffens des Praktikernetzwerkes des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Mit Fachexperten des Ministeriums sowie Wissenschaftlern des Julius-Kühn-Instituts und des Thünen-Instituts diskutierten laut BMEL die Praktikerinnen und Praktiker zu den Themen "Acker- und Pflanzenbau", "Biodiversität und Klima" sowie "Folgenabschätzung und Akzeptanz". Erste Vorschläge wurden auf ihre Praxistauglichkeit geprüft, so das BMEL. "Mir ist es wichtig, mit den Praktikern im Gespräch zu bleiben, denn sie arbeiten tagtäglich in der Landwirtschaft und wissen, wie es geht. Sie bringen ihre Sichtweise unabhängig von formalen Beteiligungsverfahren ein. Das hilft uns bei der Erarbeitung möglichst effektiver Regelungen und der Vermeidung unnötiger Bürokratie“, erklärt anlässlich des Treffens die Ministerin, die mit der Ackerbaustrategie drei Ziele verfolgt: „Ziel ist einerseits die Sicherstellung einer vielfältigen Ernährungsgrundlage für die Bevölkerung, auch der Futtermittel sowie die Bereitstellung biobasierter Rohstoffe – Teller, Trog und Tank. Zweiter Punkt ist der Schutz der natürlichen Ressourcen – also Boden, Wasser und Luft – und die Frage, wie der Beitrag des Ackerbaus zum Klimaschutz ausgebaut werden kann. Drittens geht es um Erhalt und Förderung der Biodiversität in der Agrarlandschaft. Dazu gibt es verschiedene Handlungsfelder, die den Boden, die Fruchtfolge, die Düngung, die Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln, die Pflanzen-züchtung, die Digitalisierung, die Biodiversität in der Agrarlandschaft sowie die Luftreinhaltung in den Blick nehmen. Sämtliche Maßnahmen werden dabei selbstverständlich einer ökonomischen Folgeabschätzung unterzogen. Gemeinsam mit dem Praktikernetzwerk habe ich hierzu Ideen und Ansätze beraten, die uns helfen, bestehende Zielkonflikte einzudämmen oder gar zu lösen. Die Anregungen werden Eingang finden", so Ministerin Klöckner. Das BMEL hatte im Juli 2017 ein Netzwerk gestartet, um zu ausgewählten, aktuellen Fragen ihre Anregungen für eine praxisnahe Rechtsetzung einzubringen. Praktikerinnen und Praktiker aus Landwirtschaft, Gartenbau, Forstwirtschaft und Fischerei sowie der landwirtschaftlichen Beratung konnten ihr Interesse an der Mitwirkung im Praktikernetzwerk bekunden. Aus den 511 Bewerbungen wurden 100 Praktikerinnen und Praktiker ausgewählt, die die Vielfalt der deutschen Landwirtschaft abbilden. „Da saß die Biobäuerin mit 20 Kühen aus dem Schwarzwald neben dem ostdeutschen Großbetrieb, der Selbstvermarkter neben der solidarischen Landwirtschaft, der/die Tierhalter/in mit 50 Legehennen oder 2000 Mastschweinen neben dem Acker- und Gemüsebauern, der Ökowinzer neben dem Imker. Eben eine sehr bunte Truppe aus allen Teilen der Bundesrepublik“, schrieb anlässlich des ersten Treffens der teilnehmende Landwirt Willi Kremer-Schillings, bekannt als „Bauer Willi“.
16.02.2019
Von: FebL/PM

Das Praktikernetzwerk diskutiert die Ackerbaustategie des BMEL. Foto: BMEL