Es war die Bereitschaft einiger Milchbäuerinnen und -bauern, ihre Tierhaltung antibiotikafrei zu gestalten, die den Grundstein für das Schweizer retour aux sources-Projekt gelegt hat. Das teilt Aldi Suisse mit und will mit der Marke «Retour aux Sources» neue Maßstäbe für Schweizer Bio-Produkte setzen und bewirbt die neue Produktemarke mit dem Slogan „Wir machen Bio, das weiter geht.“
Antibiotikafreie Tierhaltung bedeutet laut Aldi nicht, einfach nur auf Antibiotika zu verzichten, es bedeutet, die Milchwirtschaft von Grund auf neu zu denken. Das beginne schon bei der Wahl der Rinderrasse und gehe über die Fütterung bis hin zur Haltungsform und dem Tierwohl. Nur so sei es möglich, dass die Tiere sehr gesund sind und Antibiotika dadurch nicht eingesetzt werden muss.
Als in dem Projekt verankerte Tierwohlstandards, die zur Gesundheit der Tiere beitragen, nennt Aldi Suisse:
Das Projekt „retour aux sources“ (Zurück zu den Wurzeln) startet mit 30 Milchbetrieben sowie 150 Betrieben, die schon bisher im Weidetier-Programm für Aldi Suisse produzierten. Erkrankt trotz aller Maßnahmen eine Milchkuh bakteriell und scheitern alternative Behandlungsmöglichkeiten, können Antibiotika eingesetzt werden. In diesem Fall verliert die Milch dieses Tieres den Status „aus antibiotikafreier Tierhaltung“ und fließt nicht mehr in das retour aux sources-Projekt.
Die Grundlage für das Programm bilden die Bio-Suisse-Richtlinien. Darüber hinaus müssen die „Prüf Nach!“-Richtlinien erfüllt werden. Diese Richtlinien „setzen auf Raufutter und verbieten den Einsatz von Kraftfutter bei Milchkühen gänzlich. Kraftfutter steigert die Milchleistung, denn es ist ein energiereiches und eiweißhaltiges Futter, das meist mit Körnermais, Getreide und Soja als Hauptbestandteile hergestellt wird. Gerade aber diese Bestandteile sind auch für Menschen wertvolle Lebensmittel, weshalb sie in der Tierverfütterung umstritten sind. Prüf Nach! appelliert dafür, die an den Standort und an das Tier angepasste Milchleistung zu akzeptieren und wertzuschätzen. Durch die Fütterung mit reinem Raufutter steigert sich das Tierwohl für Milchkühe deutlich“, heißt es bei dem retour aux sources-Projekt von Aldi Suisse. Die Betriebe erhalten 10 Rappen (aktuell knapp 10 Cent) mehr pro Kilo Milch für die antibiotikafreie Milchviehhaltung.
Neben Milch gibt es das Programm auch für Fleisch und Eier. Kriterien dort:
Fleisch: Kälber müssen mindestens 120 Tage auf dem Geburtsbetrieb bleiben; Sojafreies Schweizer Bio-Futter; Minimaler Antibiotika-Einsatz; Teilnahme am Dachprojekt Fleisch-Milch: Männliche Milchrassekälber werden als Bio-Weiderinder aufgezogen.
Eier: Bruderhähne werden aufgezogen; Freilandhaltung; Weiden mit schützenden Hecken;
mind. 12% Biodiversitätsförderfläche.